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Berufsschüler testen Pflegestifte, Schokolade, Tatoos und Co

LPA - Haargels, Kaugummis, Rodeln, Pubs, Fußballschuhe, Skigebiete, Taxiunternehmen, Pizzerias, Geld usw. - die rund 130 Berufsschüler, die seit dem Herbst Produkte und Dienstleistungen testen, weil sie am Wettbewerb „BerufsschülerInnen testen“ teilnehmen, haben sich allerhand einfallen lassen. Inzwischen haben sie 16 Testurteile eingereicht. Seit dem heutigen 11. März beschäftigt sich die Jury mit den eingegangenen Arbeiten. Für die besten Tests gibt es Preise zu gewinnen. Die Preisverleihung findet am 12. April 2005 statt. Organisiert wird der Wettbewerb von der Landesabteilung deutsche und ladinische Berufsbildung und der Verbraucherzentrale.

Schüler am Mirkroskop (FOTO:LPA/Pernter)
„Die Jugendlichen haben mit einem Einsatz gearbeitet, der alle unsere Erwartungen übertroffen hat“, freut sich Sonja Seppi, eine der Tutorinnen des Wettbewerbes. Sie hat die Jugendlichen im Auftrag der Veranstalter bei ihrer Testarbeit begleitet und beraten. „Unsere Absicht, die Jugendlichen über einen Wettbewerb für das Thema Konsumentenschutz zu sensibilisieren, ist voll aufgegangen“, meint auch VZS-Geschäftsführer Walther Andreaus. Und Gertrud Gasser von der Landesabteilung deutsche und ladinische Berufsbildung, die Koordinatorin des ganzen Projektes, ist überzeugt, dass die Berufsschulen der richtige „Boden“ für diesen Wettbewerb sind: „Unsere Schülerinnen und Schüler stehen der Welt des Konsums viel näher als andere Oberschüler, weil sie zum Großteil schon selbst Geld verdienen“.
Die Schüler selbst sind mit großer Begeisterung an Werk gegangen. Im vergangenen Herbst haben interessierte Klassen zuerst über eine Unterrichtseinheit einen Einblick in die Rechte und Pflichten von Konsumenten bekommen und erfahren, was es heißt, sich kritisch im Konsumdschungel zu bewegen. In kleinen und großen Gruppen hatten sie sich dann für den Wettbewerb angemeldet. Für viele war es nicht einfach, sich für ein Testobjekt zu entscheiden, so vielfältig waren die Ideen. Sobald die Testobjekte fest standen, wurden die Kriterien und die Arbeitsweise festgelegt. Und dann legten die Schüler los. „Am Anfang haben wir uns schon a bissl schwer getan, einfach ins Geschäft zu gehen und nachzufragen“, erzählt eine junge Testerin. Aber mit der Zeit wurden sie immer selbstbewusster, sagt die Schülerin.
Aber es blieb nicht nur beim Testen. Eine Klasse der Berufsfindungskurse in Brixen, welche Rodeln testete, holte sich den Rodelweltmeister Anton Blasbichler in die Klasse, um mehr über den Rodelsport und die Beschaffenheit von Rennrodeln zu erfahren. Eine Metallbauer-Klasse musste sich vor dem Pizza-Test zuerst in der Berufsschule Hellenstainer alle theoretischen Informationen über Pizza einholen. „Die Schüler haben während dieser Tests viel gelernt, vor allem aber sich zu trauen, kritisch nachzufragen. Die gehen heute ganz anders in ein Geschäft als vor dem Test“, berichtet eine Lehrerin.
Die Jury, bestehend aus Walther Andreaus (VZS), Gertrud Gasser (Abteilung deutsche und ladinische Berufsbildung), Brigitte Margesin (RAI Sender Bozen), Desiree Mair (Unternehmerin), Helga Mock (Amt für Jugendarbeit) und Sandro Angelucci (Stiftung Sparkasse), hat jetzt einen knappen Monat Zeit, die zehn Preisträger zu ermitteln.
Alle jungen Tester sind am 12. April zur großen Preisverleihung in die Landesberufsschule J. Ch. Tschuggmall nach Brixen geladen.

SAN

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