Erfolgsgeschichten

Hier finden Sie Projekte zur Integration und Inklusion, die sich in Südtirol, aber auch auf nationaler und europäischer Ebene, bewährt haben. Ziel ist es, diese wichtigen Erfahrungen auszutauschen, damit diese Projekte andernorts übernommen werden können. Dadurch können Synergien genutzt und Zeit und Kosten gespart werden.

Die Koordinierungsstelle für Integration fördert durch Beiträge Südtiroler Gemeinden, Bezirksgemeinschaften und Organisationen ohne Gewinnnabsicht, die Integrations- und Inklusionsprojekte umsetzen.

Andere Good-Practice-Beispiele auf der Webseite "Migration und Alphabetisierung".

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Euregio-Integrationstagung: Sprachenvielfalt als Chance

Bei der Integrationstagung 2015 der Koordinierungsstelle für Integration des Landes in Zusammenarbeit mit der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino an der EURAC in Bozen stand heute die Mehrsprachigkeit im Mittelpunkt, vor allem als unverzichtbare Ressource und Chance am Arbeitsplatz.

Landesrätin Christine Baur aus Nordtirol. Foto: EURAC/Armin Gluderer

Die Integrationslandesräte Philipp Achammer aus Südtirol und Christine Baur aus Nordtirol unterstrichen vor knapp 100 Zuhörern die zunehmende Bedeutung von Sprachkenntnissen, welche in erster Linie eine Bereicherung darstellen und die Kreativität fördern.

In seinen Grußworten betonte Landesrat Philipp Achammer, dass Sprachenvielfalt in der Realität nicht immer nur als Chance gesehen werde, sondern oftmals auch Ängste hervorrufe. Hier gelte es, anderen Menschen mit Offenheit und Neugierde gegenüber zu treten und vor allem voneinander und miteinander zu lernen. "Das ist die riesige Chance auch und gerade in der Europaregion", so Landesrat Achammer. "Die Beherrschung mehrerer Sprachen ist immer auch mit Sonderkompetenzen verbunden", fuhr der Landesrat fort, "Sprachen sind eine Ressource. Die Herausforderung besteht darin, Mehrsprachigkeit als einen Reichtum zu erkennen und auch zu nutzen."

Für die Integrationslandesrätin des Landes Tirol, Christine Baur, gehe es bei der Integration neuer Mitbürgerinnen und Mitbürger zunächst einmal um den Spracherwerb von Kindesbeinen auf und um die Schaffung der notwendigen Strukturen und Ressourcen. Vor allem aber müsse Begegnung auf allen Ebenen stattfinden, um Ängste und Vorurteile abzubauen. "In diesem Zusammenhang sehe ich die Sprachenvielfalt als unerschöpflichen Ressourcenspeicher, den es in allen Lebensbereichen und insbesondere in der Wirtschaft zu nützen gelte", unterstrich Landesrätin Baur.

Für Jean Claude Beacco, Universitätsprofessor an der Universität Sorbonne in Paris, ist die wahre Sprache Europas die Mehrsprachigkeit. Gerade Unternehmen seien verstärkt auf mehrsprachige Mitarbeiter angewiesen, da sie ihnen den Zugang zu anderen Märkten öffne. Ganz zu schweigen von der Kreativität und vom vernetzten und flexiblen Denken mehrsprachiger Mitarbeiter - darunter auch Einwanderer aus anderen Ländern, von dem kleine und mittlere Unternehmen auch und gerade in der Europaregion profitieren können.

Die Universitätsprofessorin Ulrike Jessner-Schmid und Forscherin Elisabeth Allgäuer-Hackl gingen in ihrem Tandem-Vortrag auf die Grundlagen und praktische Umsetzung der Mehrsprachigkeit als Ressource am Arbeitsplatz ein. Sie unterstrichen vor allem die Vorteile der Mehrsprachigkeit aus der Sicht der Forschung und gezeigt an konkreten Beispielen wie Tourismus und Gastronomie. Sprachenvielfalt könne aus ihrer Sicht aber auch der Schlüssel zu sozialer Gleichberechtigung und zu Karriere sein. Um zu diesem Ergebnis zu kommen, müsse die Mehrsprachigkeit aber auch bereits in der beruflichen Ausbildung Berücksichtigung finden, weshalb hier die Bildungsverantwortlichen gefordert seien sich  zu hinterfragen, welche mehrsprachigen Kompetenzen gefragt seien und diese in die Umsetzung bringen.

Dana Engel und Maria Stopfner vom Institut für Fachkommunikation und Mehrsprachigkeit der EURAC stellten abschließend ihre interaktive Wanderausstellung "Sprachenvielfalt - in der Welt und vor unserer Haustür" vor, welche speziell für Schulen geeignet ist.

Zusätzliche Informationen:
EVTZ Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino
Armin Gluderer
Drususallee 1 - 39100 Bozen
Tel. 0039 0471 402026; 393 4066750
Armin.gluderer@europaregion.info


Videos zum Downloaden:


Tagung Sprachenvielfalt
http://we.tl/zN14r8j4sP

Wanderausstellung
http://we.tl/NATnWmLElu

Interview Landesrat Achammer (it.)
http://we.tl/lkzOmrQvXB

Interview Landesrat Achammer (de.)
http://we.tl/usdSn5rU00

Interview Christine Baur (de.)
http://we.tl/ydbkVyceVl

Interview Valentina Piffer (it.)
http://we.tl/OrdnNLNfnv

Interview Ulrike Jessner-Schmid (en.)
http://we.tl/w1LpTJdpTs

Interview Ulrike Jessner-Schmid (de.)
http://we.tl/QqgSjm5LLy

Interview Jean Claude Beacco (it.)
http://we.tl/hMCjY5juqI

Interviews als Audio-Dateien
http://we.tl/aw5xHkwo8V

 

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