Erfolgsgeschichten
Hier finden Sie Projekte zur Integration und Inklusion, die sich in Südtirol, aber auch auf nationaler und europäischer Ebene, bewährt haben. Ziel ist es, diese wichtigen Erfahrungen auszutauschen, damit diese Projekte andernorts übernommen werden können. Dadurch können Synergien genutzt und Zeit und Kosten gespart werden.
Die Koordinierungsstelle für Integration fördert durch Beiträge Südtiroler Gemeinden, Bezirksgemeinschaften und Organisationen ohne Gewinnnabsicht, die Integrations- und Inklusionsprojekte umsetzen.
Andere Good-Practice-Beispiele auf der Webseite "Migration und Alphabetisierung".
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Südtirol - Naturns - "Ohne Sprache – keine Integration"
Deutschkurse für MitbürgerInnen mit Migrationshintergrund
Insgesamt 30 Personen aus 14 Nationen hatten sich für die zwei Deutschkurse gemeldet, die vom 30.11.2015 bis zum 30.05.2016 in der Grundschule von Naturns stattfanden. Jeden Montag und Mittwoch drückten die Interessierten in zwei Gruppen (Anfänger und Fortgeschrittene) die Schulbank. Sie vermittelte nicht nur unsere Sprache , die Teilnehmer sollten auch Kultur, Bräuche, Gepflogenheiten unseres Landes kennenlernen und soziale Eingliederung üben. An sie geht der Dank der Gemeindeverwaltung, des Schul- und des Sozialsprengels, welche maßgeblich an dem Projekt beteiligt waren.
Die Kurse werden im November 2017 fortgesetzt. Sie sollen weiterhin am Vormittag (8-9 Uhr für Anfänger, 9-10 Uhr für Fortgeschrittene) stattfinden, damit in erster Linie Mütter die Möglichkeit haben, am Kurs teilzunehmen, während ihre Kinder die Schule bzw. den Kindergarten besuchen. Die Erfahrung hat nämlich gezeigt, dass Eltern, die unsere Sprache nicht verstehen, oft auch Angst vor der Schule haben, kaum Kontakt zu den Lehrern suchen und keine Möglichkeit haben, das zu verstehen, was ihre Kinder lernen. Dadurch dass sich Mütter und einige wenige Väter während der Unterrichtszeit zum Lernen treffen, wird die Institution Schule etwas Greifbares, das zum Leben gehört und somit akzeptiert.
Warum ist es uns so wichtig, dass Einwanderer unsere Sprache nicht nur verstehen sondern auch sprechen?
Die meisten MigrantenInnen haben Kinder, die unseren Kindergarten und unsere Schule besuchen und relativ schnell Deutsch lernen und hier Freunde finden. Nicht so ist das bei den Erwachsenen, vor allem bei den Müttern. Sie fühlen sich nicht dazugehörig und allein.
Wir sind überzeugt, dass Inklusion nur über Sprache, Verständnis, gegenseitigem Respekt und Anerkennung unserer Regeln und Gesetze erfolgen kann. Nur wer die Sprache des Landes beherrscht, erkennt, dass es überall Freunde gibt und wird auch Freunde finden. Wenn er diese hat, fühlt er sich daheim, erkennt Regeln an und respektiert diese und wenn sich Eltern wohl und akzeptiert fühlen, übertragen sie dies auf ihre Kinder.
Wir gehen auch davon aus, dass Menschen, die Kontakt zu ihren Mitmenschen haben, sich in Alltagssituationen zurechtfinden, glücklicher sind und sich als Teil der Gesellschaft wahrnehmen.
vf