Jüngste statistische Daten zur Einwanderung vorgestellt

Die jüngsten statistischen Daten zur Einwanderung in Italien und in Südtirol aus dem druckfrischen Jahrbuch "Dossier statistico immigrazione 2015" wurden heute (29. Oktober) im Landhaus 1 in Bozen präsentiert. Demnach zählte Südtirol zu Jahresbeginn 2015 genau 46.045 ansässige Ausländer, was 8,9 Prozent der Bevölkerung und einer Zunahme von 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Neue statistische Daten zur Einwanderung wurden heute im Landhaus 1 in Bozen vorgestellt, im Bild die zuständige Ressortdirektorin Vera Nicolussi-Leck - Foto: LPA/mb

"Statistische Daten sind grundlegend für die Arbeit der Koordinierungsstelle für Integration, aber auch für alle öffentlichen und privaten Einrichtungen, die in diesem Bereich tätig sind", betonte die Direktorin im Ressort Bildungsförderung, Deutsche Kultur und Integration, Vera Nicolussi-Leck, zum Auftakt der heutigen Vorstellung.

Das Statistische Jahrbuch zur Einwanderung "Dossier statistico immigrazione 2015" wird jährlich von der im Ministerratspräsidium angesiedelten gesamtstaatlichen Antidiskriminierungsstelle (UNAR) herausgegeben. Der 29. Oktober ist dann der Tag, an dem das Jahrbuch Italien-weit vorgestellt wird. Die neuen Daten beziehen sich aufs Jahresende 2014 und wurden vom Forschungszentrum "Centro studi e ricerche IDOS" erhobenen und ausgewertet.

Einen anschaulichen Einblick in die gesamtstaatliche Situation gab ein Kurzfilm der Rai, der bei der heutigen Vorstellung gezeigt wurde. Details dazu lieferte Fernando Biague. In Italien sind demnach derzeit fünf Millionen Ausländer ansässig, mehr als ein Fünftel davon sind minderjährig. Was die Herkunft angeht, sind Rumänen mit mehr als einer Million am stärksten vertreten.

Den aktuellen Daten zur Einwanderung in Südtirol ist im Jahrbuch ein eigenes Kapitel gewidmet. Demnach waren zu Jahresbeginn 2015 46.045 Ausländer in Südtirol ansässig. Das entspricht 8,9 Prozent der Bevölkerung und ist um 1,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Südtirols Ausländeranteil liegt damit über dem gesamtstaatlichen Durchschnitt von 8,2 Prozent. Insgesamt 138 verschiedene Nationalitäten sind mittlerweile in Südtirol vertreten, wobei die Albaner mit 5572 an erster Stelle stehen, gefolgt von den Deutschen (4358), den Marokkanern (3600), den Pakistanern (3351) und den Rumänen (2747). Der Anteil der Frauen ist mit 53,5 Prozent höher als jener der Männer. Matthias Oberbacher, der wie Fernando Biague für das Studien- und Forschungszentrum IDOS tätig ist, ging in seinen Ausführungen auch auf den zunehmenden Anteil ausländischer Kinder an Kindergärten (13 %), Grund- (11,3 %), Mittel- (9,5) und Oberschulen (7,6 %) ein, wobei der Anteil der ausländischen Berufsschüler bei über elf Prozent liegt.

Die Koordinierungsstelle für Integration stütze sich in ihren vier Arbeitsbereichen Beratung, Sensibilisierung, Netzwerkarbeit und Forschung auf die erhobenen Daten und könne davon den Erfolg der bereits eingeleiteten Maßnahmen beobachten oder neue Maßnahmen davon ableiten, erklärte Nicolussi-Leck. Dabei werde das Hauptaugenmerk auf die Bereiche Sprache und Arbeit gelegt. Die Sprache sei der Schlüssel zur Integration, so die Ressortdirektorin, die Arbeit hingegen der Weg zu Wertschätzung innerhalb der Gesellschaft und zur Unabhängigkeit.

jw

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