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Ladinisches Kulturinstitut: Finanzielle Zuweisung genehmigt
Landesregierung stimmt finanzieller Zuweisung für kulturelle Tätigkeit und Weiterbildungsagenden sowie Investitionen an das Ladinische Kulturinstitut Micurá de Rü zu
BOZEN (LPA). Die Landesregierung hat in ihrer Sitzung vom 11. März der finanziellen Zuweisung für die Durchführung der kulturellen Tätigkeit und der Weiterbildungsagenden sowie der Investitionen für das laufende Jahr an das Ladinische Kulturinstitut Micurá de Rü zugestimmt.
"Wir arbeiten auf allen Ebenen daran, eine enge Zusammenarbeit und ein starkes ladinisches Netzwerk zwischen den Institutionen zu fördern. Das Istitut Ladin Micurá de Rü spielt dabei eine zentrale Rolle im kulturellen Austausch und in der Wahrung der ladinischen Identität, insbesondere in Bezug auf den Erhalt und die Weitergabe der ladinischen Sprache und Kultur. Auch die Zusammenarbeit mit dem Istitut Ladin Cesa de Jan und den Majon di Fascegn ist von grundlegender Bedeutung, um die Zukunft des ladinischen Erbes nachhaltig zu sichern", unterstreicht Landeshauptmann-Stellvertreter und Landesrat für Ladinische Bildung und Kultur Daniel Alfreider.
Zu den Zielen des Istitut Ladin gehören die wissenschaftliche Erforschung der ladinischen Sprache, Geschichte und Kultur. Dafür arbeitet es mit Universitäten und in- und ausländischen Instituten und anderen kulturellen Vereinigungen zusammen. Zudem fördert das Institut den Gebrauch der geschriebenen und gesprochenen ladinischen Sprache in den Schulen der ladinischen Ortschaften mit Unterstützung des Ressorts für ladinische Bildung und Kultur. Als ladinisches Kompetenzzentrum ist das Istitut Ladin von der Landesregierung mit der Normierung des schriftlichen Ladinisch (Variante des Gadertals und Grödens) und der Weiterentwicklung der Schriftsprache beauftragt.
Am 11. März hat die Landesregierung die Zuweisung von 381.690 Euro gutgeheißen, davon sind 318.000 für die Tätigkeit und 63.690 Euro für die Weiterbildungsagenden bestimmt. Zudem erhält das Istitut 15.000 Euro für Investitionen.
Das Ladinische Kulturinstitut "Micurá de Rü" ist eine Einrichtung der Südtiroler Landesverwaltung und wird zum Teil vom Land finanziert, zum Teil finanziert es sich selbst durch die Einnahmen aus dem Verkauf von Büchern und Dienstleistungen, etwa Übersetzungen aus dem Deutschen und Italienischen ins Gadertaler und Grödner Ladinisch. Es hat seine Tätigkeit offiziell am 3. September 1977 aufgenommen. Der Hauptsitz des Kulturinstituts ist in St. Martin in Thurn, eine weitere Außenstelle steht in Wolkenstein in Gröden. Das Institut wurde nach dem ladinischen Sprachwissenschaftler und Priester Nikolaus Bacher (1789 in Rü bei St. Kassian geboren, 1847 in Wilten verstorben) benannt.
Informationen über das Ladinische Kulturinstitut "Micurá de Rü" und die Veröffentlichungen der zweisprachigen Wörterbücher, die ladinische Grammatik und die Sprachkurse finden sich auf der Website www.micura.it/de/istitut-ladin.
LPA/mac