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Ladinischprüfungen: Erfolgsquoten bestärken Bildungseinrichtungen

ASTAT-Erhebung zu Zwei- und Dreisprachigkeitsprüfungen 2024 – Gesamterfolgsquote bei Prüfungen zur Feststellung der ladinischen Sprache bei 63,3 Prozent

BOZEN (LPA). Aus den vom Landesstatistikinstitut ASTAT veröffentlichten Daten zu den Prüfungen zur Feststellung der Kenntnis der ladinischen Sprache geht hervor, dass die Gesamterfolgsquote bei 63,3 Prozent liegt. Besonders beachtlich dabei ist, dass in fast allen Niveaustufen (ausgenommen C1-Niveau) bei den Ladinischprüfungen eine höhere Erfolgsquote erzielt wurde als bei den Zweisprachigkeitsprüfungen und dass alle, die bei den Prüfungen des Niveaus A2 angetreten sind, die Prüfung erfolgreich absolviert haben. Männer, die bei B2-Prüfungen angetreten sind, haben zu 80 Prozent bestanden, Frauen zu 70,6 Prozent. Beim Niveau B1 bestanden alle männlichen Kandidaten und 83,3 Prozent der Kandidatinnen. 

"Der Dreisprachigkeitsnachweis ist nicht nur ein wesentlicher Bestandteil unserer Autonomie, sondern auch Ausdruck eines mehrsprachigen, paritätischen Schulsystems, das die sprachliche Bildung in allen drei Landessprachen gleichwertig fördert", unterstreicht der Landesrat für Ladinische Bildung und Kultur Daniel Alfreider. "Unser Ziel ist es, junge Menschen optimal auf die sprachlichen Herausforderungen des Berufslebens vorzubereiten – mit einem Schulmodell, das auf Ausgewogenheit und hoher Qualität in der Vermittlung aller drei Landessprachen basiert."

Die ASTAT-Ergebnisse verdeutlichen den konsequenten pädagogischen Einsatz in den ladinischen Bildungseinrichtungen zum systematischen Aufbau einer funktionalen Mehrsprachigkeit. Vom Kindergarten bis zur Oberschule orientiert sich das Unterrichtsmodell in den ladinischen Tälern am Prinzip der paritätischen Mehrsprachigkeit: Deutsch und Italienisch kommen als gleichwertige Unterrichtssprachen zum Einsatz. Zusätzlich wird der Gebrauch und die Verwendung der ladinischen Sprache bis zur Matura gewährleistet.

"Das Bildungssystem der ladinischen Täler zeigt, dass eine sorgfältig aufgebaute und gelebte Mehrsprachigkeit nicht nur möglich, sondern ein wirksamer Schlüssel für Bildungserfolg ist", betont der ladinische Bildungs- und Kulturdirektor André Comploi. "Mehrsprachige Bildung vermittelt nicht nur sprachliche Kompetenzen, sondern auch Werte wie Inklusion, Toleranz und Weltoffenheit. Die nun veröffentlichten Ergebnisse sind eine Anerkennung für die engagierte Arbeit der Lehrpersonen, der Schulleitungen und aller Akteure des gesamten Bildungswegs."

LPA/red