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Lawinenwarndienste: Unverzichtbarer Beitrag zur Sicherheit
Tagung in Bozen: 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Lawinenwarndienste in Südtirol, aus Österreich, Bayern und aus der Schweiz bilden Plattform für grenzüberschreitenden Dialog
BOZEN (LPA). Lockerschnee und Gleitschnee, Schneeprofile und Feldkarten, Beobachtungsparameter und Gefahrenstufen: Diese und mehr Themen stehen auf dem Programm des Arbeitstreffens in diesen Tagen im Waaghaus.
Seit 22 Jahren tauschen sich die Lawinenwarndienste aus Südtirol, Österreich, Bayern und der Schweiz regelmäßig aus. "Diese Treffen sind wertvolle Gelegenheiten, um gemeinsame Erfahrungen und Projekte, innovative Ansätze und Lösungen zu teilen, die unsere Arbeit weiter voranbringen", unterstreicht die Direktorin des Landesamtes für Meteorologie und Lawinenwarnung Michela Munari. Südtirol war schon 2006 und 2015 Gastgeber dieser Plattform für den grenzüberschreitenden Dialog.
Die Arbeit der Lawinenwarndienste und ihre Vernetzung untereinander sei für Bergregionen von zentraler Bedeutung, wandte sich Landesrat für Bevölkerungsschutz und Landeshauptmann Arno Kompatscher an die 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmer: "Ihr leistet mit euren täglichen Informationen und Beurteilungen der Lawinengefahr einen unverzichtbaren Beitrag zur Sicherheit, ihr unterstützt die Nutzerinnen und Nutzer durch verlässliche Prognosen und klare Kommunikation und stellt gleichzeitig entscheidende Daten für den Zivilschutz bereit."
Gerade in alpinen Gebieten, wo die Herausforderungen durch Lawinengefahr allgegenwärtig sind, tragen die Berichte und Analysen der Lawinenwarndienste dazu bei, Leben zu schützen und präventive Maßnahmen zu ermöglichen, unterstrich der Landeshauptmann und ergänzte, er sei selbst Augenzeuge der Lawinenkatastrophe von Galtür im Februar 1999 gewesen. "Das Bewusstsein für die Bedeutung der Tätigkeit der Lawinenwarndienste nimmt zu", unterstrich er.
Auch in diesem Bereich ändern sich die Extremereignisse in ihrer Frequenz, Intensität und Typologie. Dei dieser internationalen Tagung wurde neben den Auswirkungen des Klimawandels unter anderem auch die Bewusstseinsbildung für die Bevölkerung im Allgemeinen und für Jugendgruppen im Besonderen thematisiert, etwa mit dem Projekt SnowSafe.
Besprochen wurden auch grenzüberschreitende Projekte, aus denen nicht nur die Bevölkerung in Südtirol großen Nutzen zieht, sondern zum Teil der gesamte deutschsprachige Alpenraum und darüber hinaus, fasst Amtsdirektorin Munari zusammen: Dazu zählen Projekte wie Albina, aus dem der Lawinenreport hervorgegangen ist, oder auch derzeit laufende Projekte wie Cairos für die einheitliche Ausbildung der Lawinenkommissionen und Risklim für verbesserte Vorhersagen im Kontext des Klimawandels.
Diese Projekte stehen für den technologischen Fortschritt und die stetige Weiterentwicklung im Bereich Schnee und Lawinen und zeigen auch, dass damit verbundene Problematiken nicht an Grenzen Halt machen.
LPA/mac