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Euregio-Days starten beim European Forum Alpbach mit Tiroltag

Workshops, Best-Practice-Beispiele und Euregio-Akademie setzen Impulse für Wettbewerbsfähigkeit in Tirol, Südtirol und Trentino – Jean Claude Juncker: "Auf europäische Werte besinnen"

ALPACH (LPA). Gemeinsam die Wettbewerbsfähigkeit der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino stärken – unter diesem Motto ist am 17. August mit dem Tiroltag das European Forum Alpbach eröffnet worden. Von 16. bis 19. August 2025 stehen die Euregio-Days im Mittelpunkt: Mehr als 1250 Interessierte nehmen vier Tage lang kostenlos an Diskussionen, Workshops und Projekten teil und bringen sich in die Zukunftsgestaltung der Euregio ein.

Zum Auftakt fand der Landesübliche Empfang am Kirchplatz in Alpbach statt – begleitet von der Musikkapelle und den Schützen Alpbach sowie Traditionsvereinen. Mit dabei waren der Euregio-Präsident und Landeshauptmann von Südtirol, Arno Kompatscher, Tirols Landeshauptmann Anton Mattle, Landeshauptmann Maurizio Fugatti aus dem Trentino und EFA-Präsident Othmar Karas

Beim Euregio-Summit im Congress Centrum Alpbach rückte das Thema „Wettbewerbsfähigkeit“ ins Zentrum. Gabriel Felbermayr, Direktor des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung, betonte die Chance und Herausforderung auf kommunaler Ebene im internationalen Wettbewerb. Der ehemalige Präsident der Europäischen Kommission Jean Claude Juncker hob die Bedeutung europäischen Grundgedankens hervor: "Die Europäische Union kann im globalen Wettstreit selbstbewusst auftreten, muss sich dafür aber auf seine Werte besinnen: Mehr als Geld, Macht und Einfluss zählt die Überzeugung, gemeinsam mehr zu erreichen als alleine." Für ein Gleichgewicht der Kräfte brauche es eine europäische Verteidigungsunion, aber nicht auf Kosten von Entwicklungshilfe. Schließlich zeigte sich Juncker überzeugt, in 30 Jahren werde die EU eher ein Europa der Regionen als der Nationen sein: "Viele Probleme können die Regionen besser lösen als Brüssel."  

„Die Euregio-Days sind ein bedeutendes Schaufenster für Innovation und Forschung in Tirol, Südtirol und dem Trentino und ermöglichen den Austausch zu Herausforderungen und Lösungen. Mit optimalen Standortbedingungen und Innovationskraft können wir als Euregio die Wettbewerbsfähigkeit stärken und am internationalen Markt Akzente setzen“, sagte Kompatscher.

Workshops, Vorträge und Diskussionen beleuchten bei den Euregio-Days die Facetten der Wettbewerbsfähigkeit – von Digitalisierung über Innovation bis zu grenzüberschreitender Zusammenarbeit. Ziel ist es, Projekte in Tirol, Südtirol und dem Trentino zu entwickeln und bestehende Kooperationen zu stärken.

Mattle hob hervor, dass die besten Lösungen durch Zusammenarbeit über Grenzen entstehen. Fugatti betonte die Bedeutung konkreter Projekte für mehr Wettbewerbsfähigkeit, während Karas die Verbindung lokaler Perspektiven mit den Fragen Europas als Stärke des Forums bezeichnete.

Am Montag stehen die europäischen Leitlinien für nachhaltiges Wachstum und deren Umsetzung in der Euregio im Mittelpunkt, moderiert vom Europarechtsexperten Walter Obwexer. Am Dienstag geben Branchenexpertinnen und -experten Einblicke in Entwicklungen für Wirtschaft und Arbeitswelt.

Die Euregio-Akademie bringt 25 Menschen zwischen 18 und 35 Jahren aus den drei Landesteilen zusammen. Unter dem Motto „Leben im Wandel – Gestern. Heute. Morgen.“ diskutieren sie Themen wie alpiner Lebensraum und Klimawandel.

LPA/red/pio/gst