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Ladinisches Kulturinstitut Micurá de Rü: Zuweisung für Digitalisierung

Landesregierung stimmt Zuweisung für die Entwicklung informatischer Systeme für die ladinische Sprache, für die Digitalisierung des Archivs und für Publikationen zu

BOZEN/ST. MARTIN IN THURN (LPA). Das Ladinische Institut "Micurá de Rü" organisiert und fördert Initiativen zur Bewahrung und Förderung der ladinischen Sprache und Kultur. Neben der Herausgabe von Publikationen über das Gebiet - in Ladinisch oder anderen Sprachen -  besteht ein wichtiger Teil der Aktivitäten des Instituts darin, Kulturvereine zu unterstützen. In ihrer Sitzung vom 19. August hat die Landesregierung auf Vorschlag des Landesrats für Ladinische Bildung und Kultur Daniel Alfreider eine ergänzende Zuweisung von 102.000 Euro beschlossen, und zwar für die Entwicklung informatischer Systeme für die ladinische Sprache, für die Digitalisierung des Archivs, für Publikationen und interinstitutionelle Projekte. "Mit der Digitalisierung treiben wir die Entwicklung digitaler Sprachdienste voran und stärken damit die Identität der ladinischen Gemeinschaft", unterstreicht Landesrat Alfreider: "Ziel ist es, die Zukunftschancen der ladinischen Minderheit, ihrer Kultur und Sprache zu gewährleisten."

Das Ladinische Kulturinstitut Micurá de Rü ist eine Einrichtung der Südtiroler Landesverwaltung und wird zum Teil vom Land finanziert. Zum Teil finanziert es sich selbst durch die Einnahmen aus dem Verkauf von Büchern und Dienstleistungen, etwa Übersetzungen aus dem Deutschen und Italienischen ins Gadertaler und Grödner Ladinisch. Es hat seine Tätigkeit offiziell am 3. September 1977 aufgenommen. Der Hauptsitz des Kulturinstituts ist in St. Martin in Thurn, eine weitere Außenstelle steht in Wolkenstein in Gröden. Das Institut wurde nach dem ladinischen Sprachwissenschaftler und Priester Nikolaus Bacher (1789 in Rü bei St. Kassian geboren, 1847 in Wilten verstorben) benannt.

Zu den Zielen gehören die wissenschaftliche Erforschung der ladinischen Sprache, Geschichte und Kultur in Zusammenarbeit mit Universitäten und in- und ausländischen Instituten und kulturellen Vereinigungen, die Förderung des Gebrauchs der geschriebenen und gesprochenen ladinischen Sprache in den Schulen der ladinischen Dörfer mit Unterstützung des Ressorts für ladinische Bildung und Kultur. Derzeit wird unter anderem an einem Online-Wörterbuch und Übersetzungstools gearbeitet. Weiters sollen auch Publikationen erscheinen und Neuauflagen in den kommenden Jahren veröffentlicht werden.

Informationen über das Ladinische Kulturinstitut "Micurá de Rü" und die Veröffentlichungen der zweisprachigen Wörterbücher, die ladinische Grammatik und die Sprachkurse auf der Website:  www.micura.it/de/istitut-ladin.

LPA/mac