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Austausch von großen Holzzentralheizungen wird weiterhin gefördert

Land springt ein und finanziert nach Erschöpfung der staatlichen Mittel weiter – Beitragssätze ab 2026 werden angepasst

BOZEN (LPA). Der Austausch holzbefeuerter Zentralheizanlagen wird weiter gefördert: Das hat die Landesregierung am 25. August auf Vorschlag von Umwelt-, Natur- und Klimaschutzlandesrat Peter Brunner beschlossen. „Veraltete Holzzentralheizungen sind besonders umweltschädlich, denn sie setzen Feinstaub und krebserregende Schadstoffe wie Benzo(a)pyren frei“, unterstreicht der Landesrat. Rund 700 solcher Anlagen gebe es in Südtirol. Sie kommen in Mehrfamilienhäusern, Hotels oder Unternehmen vor.

Um die Emissionen zu senken, setzt das Land Südtirol daher bereits seit 2023 (LPA hat berichtet) auf den Austausch dieser Zentralheizanlagen durch die Vergabe von Förderbeiträgen – und zwar in Ergänzung zu den Anreizen des so genannten "Conto termico" des staatlichen GSE (Gestore Servizi Energia). Die Gelder dafür stammten vom Ministerium für Umwelt und Energiesicherheit (MASE), das Südtirol 3,6 Millionen Euro für die Verbesserung der Luftqualität bereitgestellt hat. Das Programm war angesetzt bis Ende Juni 2027 bzw. bis zur Erschöpfung der Mittel. 

„Die Resonanz war sehr positiv. Bis zur Einreichfrist am 30. Juni dieses Jahres sind 118 Ansuchen um Beitragsgewährung im Landesamt für Luft und Lärm eingelangt“, berichtet Landesrat Brunner. Mitte Juni 2025 waren, aufgrund des regen Zulaufes, sämtliche bereitgestellte Mittel aufgebraucht. Deshalb stockt das Land die Geldmittel nun gezielt auf: So können alle Ansuchen bis zum 30. Juni berücksichtigt und das Programm auch in den Jahren 2026 und 2027 fortgeführt werden. 

Beiträge für große Anlagen über 35 Kilowatt Nennleistung

Eines ist dabei aber wichtig zu wissen: Von den Förderungen profitieren große, holzbefeuerte Zentralheizungsanlagen mit einer Nennleistung von 35 bis 500 Kilowatt und mit dem Baujahr 2003 oder früher. „Es geht nicht um den Austausch kleiner Holzheizungen wie Holzherde, Kachelöfen oder Kaminöfen“, präzisiert Georg Pichler, Direktor des Landesamtes für Luft und Lärm. Dafür gebe es einen guten Grund. „Bei Anlagen über 35 Kilowatt ist vor allem die Anlagentechnik für die Emissionen verantwortlich. Der technische Fortschritt in den letzten 20 Jahren war hier enorm: Eine neue Anlage emittiert um 90 Prozent weniger Feinstaub als eine veraltete“, berichtet Pichler. Die neuen Anlagen müssen entweder 5-Sterne-Holzheizungen oder Wärmepumpen sein. Bei kleinen, händisch beschickten Anlagen ist hingegen das Benutzerverhalten – also ob der Ofen oder Herd korrekt betrieben wird und die Verbrennung sachgemäß ist – und weniger die Anlagentechnik ausschlaggebend für die Emissionen“, unterstreicht Georg Pichler. 

LPA/mpi