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Online-Ausstellung von Südtiroler Museen fragt "Was ist gerecht?"

Museumsverband Südtirol und Amt für Museen und museale Forschung zeigen 12 Objekte aus 12 musealen Einrichtungen aus ganz Südtirol in digitaler Ausstellung – Thema im Sinne des Euregio-Museumsjahres

BOZEN (LPA). Im Rahmen des Euregio-Museumsjahres 2025 "Weiter Sehen" wurden vom Museumsverband Südtirol zwölf Objekte aus zwölf musealen Einrichtungen ausgewählt, die aufzeigen, was soziale Gerechtigkeit ist und wie sie sich zeigt. Dank einer Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Museen und museale Forschung sind die Objekte nun auch digital zugänglich - in einer virtuellen Ausstellung im Landeswebportal im Bereich Objekte/Museen/Archive. 

Museumslandesrat Philipp Achammer begrüßt die Integration der Ausstellung in das Webportal: "Damit werden die Objekte und ihre Geschichten für alle einfach und online zugänglich. Die Ausstellung ist ein Beitrag zum demokratischen Diskurs über historische Identität und den Umgang mit Vergangenheit und Gegenwart." Sie zeige, dass Museumsobjekte weit mehr seien als reine Ausstellungsstücke: "Sie dokumentieren das Geschehene und geben Einblick in Geschichte, Volkskultur, Naturwissenschaft, Kunst, Kulturgeschichte, Religion, Bräuche und Traditionen. Mit dem Webportal der Sammlungsobjekte und der Datenbank dahinter geben wir den sammelnden Einrichtungen ein zentrales Werkzeug für ihren kulturellen Auftrag in die Hand."

Zu sehen bekommt man in der Online-Ausstellung "Sozial gerecht? Giustizia sociale?" Objekte, die nicht Teil der Dauerausstellungen sind, nun aber digital ihren Platz im Rampenlicht erhalten. Sie stammen aus unterschiedlichen Zeiten, erzählen Geschichten von Ausgrenzung, Ungerechtigkeit, Armut – aber auch von Chancen, Aufstieg und Solidarität sowie von der Kraft der Selbsthilfe und der kleinen Schritte: von einem der ersten Kondomautomaten Südtirols über die Bergsteigerhose für Frauen oder vom Taufkleid des Missionars Luis Lintner bis hin zu geschnitzten Bettlerfiguren. Die dreisprachige digitale Ausstellung ist Teil eines vielseitigen Ausstellungskonzepts: Die Objekte sind während des Euregio-Museumsjahrs vor Ort zu sehen und wandern zwischen den Einrichtungen, Drucksorten wie Kalender und Postkarten zeigen Zusammenhänge auf. Die ausgestellten Objekte sind, was Größe, Material, Beschaffenheit, Funktion und historische Einordnung anlangt, sehr vielfältig. "Bei der Auswahl der Objekte war uns besonders wichtig", erklärt Sabine Unterholzner, Präsidentin des Museumsverbands, "dass zu jedem Exponat eine spannende Geschichte rund um das Thema soziale Gerechtigkeit erzählt werden kann – und dass es zugleich die inhaltliche Ausrichtung des jeweiligen Museums widerspiegelt. So entsteht ein klarer Wiedererkennungseffekt."

LPA/red/ck