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Land testet nachhaltige Versorgung von Schutzhütten mittels Drohnen
Im Sommer 2025 belieferte das Land erstmals vier eigene Schutzhütten mit Lastendrohnen in bis zu 3000 Metern Höhe - Bianchi: "Ein konkreter Schritt zu einer modernen und umweltfreundlichen Bergregion"
BOZEN (LPA). Einundzwanzig Flüge, vier erreichte Schutzhütten, über eine Tonne transportierte Fracht – diese Ergebnisse wurden beim gemeinsamen Pilotprojekt des Landes und des Südtiroler Technologieunternehmen FlyingBasket erreicht. FlyingBasket entwickelt und baut Lastendrohnen für den Logistikbereich und ist auf diesem Gebiet führend. Erstmals in Südtirol haben Lastendrohnen beim Projekt "Versorgung der Landeshütten – Sommer 2025" abgelegene und über Straßen unerreichbare Schutzhütten beliefert.
Das Projekt wurde am 13. Oktober in Bozen von Landesrat Christian Bianchi, zuständig für Hochbau, Valorisierung des Vermögens, Grundbuch und Kataster, sowie Moritz Moroder, Ceo und Mitbegründer von FlyingBasket vorgestellt.
Das Land will laut Bianchi dazu beitragen, die Schutzhütten nachhaltig zu bewirtschaften. Ziel sei es, die ökologische und digitale Transformation auch auf die Berggebiete auszuweiten. "Die heurigen Tests beweisen, dass eine zuverlässige und sichere Versorgung der Schutzhütten mit Drohnen möglich ist", erklärte der Landesrat. "Ein herkömmlicher zehnminütiger Helikopterflug kostet etwa 950 Euro und verursacht rund 79 Kilogramm CO2. Mit Drohnen entfallen diese Emissionen vollständig. Als Landesregierung werden wir solche innovativen Projekte weiter fördern, weil sie Effizienz, Umweltschutz und Servicequalität verbinden. Das ist ein starkes Zeichen unseres Engagements für eine moderne, effiziente und umweltbewusste Bergregion", sagte Bianchi.
Im Sommer 2025 wurden mehrere Schutzhütten des Landes versorgt, und zwar die Berglhütte, die Payerhütte, die Teplitzerhütte und die Flaggerschartenhütte. Die Drohnenflüge erreichten Höhen von über 3000 Metern und transportierten zwischen 90 und 120 Kilogramm pro Stunde, insgesamt etwa 1000 Kilogramm an Gütern. Sie lieferten Lebensmittel wie Eier, Milch, Brot und Apfelsaft sowie schwere und sperrige Materialien von Feuerlöschern und Bierfässern bis zu Holzbriketts und Öl. Jeder Auftrag wurde innerhalb eines Tages abgeschlossen. Die Flüge dauerten zwischen zwei Stunden und 40 Minuten und bis zu knapp fünf Stunden, was als Beweis für die technische und logistische Machbarkeit des Systems gewertet wird.
Konkrete ökologische und wirtschaftliche Vorteile
Im Vergleich zu Helikopterflügen verursachen Drohnenflüge keine direkten CO2-Emissionen und sind deutlich kostengünstiger. Das entspricht einem Umwelteffekt, der dem jährlichen CO2-Ausgleich von 400 bis 630 Bäumen gleichkommt. Zudem ermöglichen Drohnen eine flexiblere und häufigere Belieferung in kleineren Mengen, sind also ideal für frische Produkte und senken gleichzeitig Lärm und Sicherheitsrisiken, so die Projektergebnisse. "Wir sind sehr stolz, dieses Projekt erfolgreich umgesetzt zu haben", sagte FlyingBasket-Ceo Moroder. "Lastendrohnen können die alpine Logistik revolutionieren: Sie sind nachhaltiger als Helikopter, sicherer und günstiger. Sie versorgen die Hütten, ohne die Umwelt zu belasten. Das ist ein wichtiger Schritt, der die Verbindung von technologischer Innovation und regionaler Verantwortung stärkt – mit dem Ziel, die Berge zugänglicher und respektvoller zu machen", sagte Moroder.
Auch Maurizio Veronese, Präsident der CAI-Sektion Bozen, der bei der Projektvorstellung mit dabei war, sagte seine volle Unterstützung für das Projekt zu. Veronese lobte dessen positiven Beitrag sowohl in wirtschaftlicher Hinsicht als auch für den Schutz der Umwelt.
LPA/red/ee/san