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UNESCO: Was das Wattenmeer und die Dolomiten verbindet
Weltnaturerbestätten in verschiedenen Regionen haben ähnliche Herausforderungen - Südtirol brachte seine Erfahrungen beim Weltnaturerbeforum in Niedersachsen ein
DANGAST/BOZEN (LPA). Am 26. Juni 2009 hat das Welterbekomitee der UNESCO in Sevilla (Spanien) die Dolomiten in die Welterbeliste aufgenommen. In derselben Sitzung wurde auch das Wattenmeer als Weltnaturerbe anerkannt. Beide – auf den ersten Blick – sehr unterschiedlichen Gebiete verbindet mehr, als man denken würde: Diese Parallelen haben dazu geführt, dass das Land Südtirol vor kurzem beim 14. Weltnaturerbeforum in Dangast in Niedersachsen zu Gast war.
„Der Welterbetitel schafft Sichtbarkeit auf internationaler Ebene, stellt aber auch eine große Verantwortung dar“, sagt dazu der zuständige Landesrat Peter Brunner. „Er verpflichtet zu einem respektvollen Umgang mit der Natur durch nachhaltigen Tourismus. Dieser Herausforderung versuchen wir mit innovativen Lösungen gerecht zu werden, die wir in Zusammenarbeit mit den Akteuren im Bereich Naturparks, Mobilität und Tourismus erarbeiten.“
Natur erleben, ohne sie zu zerstören
Das Verhältnis zwischen Naturerbe, touristischer Entwicklung und dem Schutz des Wattenmeers im Wandel der Zeit war auch das Kernthema der Tagung in Dangast, an der Elisabeth Berger, Koordination Dolomiten Unesco Welterbe in der Landesabteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung, teilnahm. Sie berichtete von ähnlichen Herausforderungen im Weltnaturerbe Dolomiten - Besucherlenkung in Hot-Spot-Gebieten, Bewusstseinsbildung und lokale Beteiligung – und stellte Lösungsansätze aus Südtirol vor, wie den Arbeitstisch der Tourismusvereine im Welterbegebiet, die Verkehrsregulierung am Pragser Wildsee, die Gästekarte als Mobilitätspass und Monitoringprojekte.
„Beide Gebiete sind beliebte Urlaubsziele, für die ein nachhaltiger Tourismus eine große Rolle spielt“, berichtet Berger. „Sowohl die Dolomiten als auch das Wattenmeer erfordern grenzübergreifende Kooperationen für die Führung und Erhaltung dieser Weltnaturerbestätten“, erklärt sie. Während das Wattenmeer drei Staaten (Dänemark, Deutschland und die Niederlande) betreffe, sei das Weltnaturerbe Dolomiten auf drei Provinzen (Bozen, Trient und Belluno) und zwei Regionen (Venetien und Friaul-Julisch-Venetien) aufgeteilt. Und nicht zuletzt seien die Dolomiten Sedimentgesteine, die in einer Meeressituation entstanden seien. „Die Möglichkeit, Erfahrungen auszutauschen und zu sehen, wie andere Welterbestätten eine nachhaltige Nutzung gestalten, ist auch für Südtirol und das Dolomiten UNESCO Welterbe bereichernd“, so Elisabeth Berger abschließend.
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