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Sprachbarometer 2025: Proporzsystem bleibt zentraler Stabilitätsfaktor

Landeshauptmann betont: Das Proporzsystem bleibt ein unverzichtbarer Mechanismus für Stabilität und Fairness – gerade in Zeiten wachsender Vielfalt

BOZEN (LPA). Am 21. November hat das Landesinstitut für Statistik (ASTAT) das  Sprachbarometer 2025 veröffentlicht – und dieses zeigt deutlich, wie sensibel das Zusammenleben der Sprachgruppen in Südtirol bleibt und wie stark der Schutz der Minderheitenrechte weiterhin wirkt. „Das Proporzsystem als tragendes Element der Südtiroler Autonomie sehen viele Südtirolerinnen und Südtiroler als wichtigen Beitrag zum friedlichen Zusammenleben. Das ist eine gute Botschaft“, erklärt Landeshauptmann Arno Kompatscher.

Proporz als Garant für Ausgleich und Stabilität

72 Prozent der deutschsprachigen, 73 Prozent der ladinischen und 53 Prozent der italienischsprachigen Bevölkerung sehen den Proporz als wichtigen Beitrag zum friedlichen Miteinander. Gleichzeitig glauben aber auch 56 Prozent der Südtirolerinnen und Südtiroler, dass der Proporz negative Auswirkungen auf die Qualität der öffentlichen Dienstleistungen haben könne. „Trotz der Kritik bleibt das System ein unverzichtbarer Gerechtigkeits-Mechanismus, um Ausgleich und Stabilität zu sichern“ betont der Landeshauptmann. „Der Schutz der kulturellen Identität ist für viele Menschen im Land wichtig und damit Auftrag und Verantwortung zugleich." Zu denken gebe die Tatsache, dass sich die italienischsprachige Bevölkerung in zentralen Lebensbereichen wie Arbeit, Bildung und Kultur weiterhin benachteiligt fühlt.

Minderheitenschutz als lebendiges Fundament

„In einer Zeit, in der Migration, Mehrsprachigkeit und neue Identitätsfragen an Bedeutung gewinnen, sind Instrumente wie das Proporzsystem keine Relikte der Vergangenheit, sondern ein lebendiges Fundament für ein respektvolles und chancengerechtes Miteinander in Südtirol“ betont Landeshauptmann Arno Kompatscher. Das im Sprachbarometer 2025 für Südtirol ermittelte Bild zur Lebensqualität ist insgesamt sehr positiv. Besonders geschätzt werden die Landschaft, die Autonomie und der wirtschaftliche Wohlstand. Es gibt jedoch Unterschiede zwischen den einzelnen Sprachgruppen, Altersklassen und Bildungsniveaus. Die Mehrheit bewertet die Lebensqualität in Südtirol deutlich höher als in anderen Regionen Italiens – vor allem jüngere Menschen und Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft teilen diese Ansicht.

LPA/red/pio