Haus Goldstein
Fotografie eines verlassenen, weißgetünchten Raums mit dreiteiligem Fenster, dessen Boden unter Wasser steht. Auf der Rückseite oben links handschriftlich signiert und datiert mit schwarzem Filzstift: „Ulrich Egger 2013“.
- Objektbezeichnung:
- Fotografie
- Inventarnummer:
- 248683
- Hersteller:
- Egger, Ulrich
- Sammlung:
- Kunstankauf, Abteilung Deutsche Kultur
- Datierung:
- 2013
- Material:
- Acrylglas
- Technik:
- fotografiert (Farbfotografie), gedruckt (Digitaldruck)
- Institution:
- Landesvermögensamt
- Maße:
- Höhe 147 cm, Breite 97 cm, gerahmt Höhe 152 cm, Breite 102 cm, Tiefe 8 cm, Gewicht 20 kg
- Schlagwort:
- Sonstiges
- Historische-kritische Angaben:
-
Mit seinen Fotografien schafft Ulrich Egger visuelle Kommentare zu einer Urbanität, die verlassen und dem Verfall preisgegeben ist, also irgendwo peripher angesiedelt scheint. Jede menschliche Anwesenheit ist aus den Räumen verschwunden. Dafür holt sich die Natur, hier in Form des Wassers, das vom Raum Besitz ergreift, die von Menschen geschaffene Welt zurück. Durch die Grautöne des Innenraums bricht sich Licht, erzeugt eine Spiegelung, welche die Intention des Künstlers unterstreicht, nämlich das Bildmotiv präzise zu inszenieren und mit seiner Perspektive den verlassenen Lebensraum wie eine Rauminstallation zu präsentieren. (Eva Gratl, in „Arbeiten. Lavori in corso II”, Bozen 2020, S. 58)
Ulrich Eggers Werke sind nicht Werke der Imagination: die von ihm eingesetzten Zeichenträger bringen ihre Bedeutung schon immer mit, eingegraben in ihre Materialität. Dies gilt auch für die photographischen Arbeiten: Diese begegnen dem Betrachter nicht als ein verselbständigtes visuelles Erlebnis, sondern sie sind fest im Ort ihrer Entstehung verankert. Nicht dargestellte Dinge und Orte sehen wir, sondern Dinge und Orte. Und auch diese Werke stehen uns mit einer materiellen Eigenpräsenz gegenüber, als verdichtete Spuren mit einem neuen, eigendinglichen Leben.
Die Dinge und Räume sind da, auch wenn die Menschen, die mit ihnen und in ihnen umgingen, nicht mehr da sind. Erinnerung an Innenräume und Alltagsgegenstände ist immer auch Erinnerung an Menschen. „Man könnte sagen, der «Geist» einer Person oder eines Dinges reduziere sich in letzter Analyse auf deren Fähigkeit, erinnert und vorgestellt zu werden, wenn sie der Wahrnehmung entzogen sind“ (Totem und Tabu, Kap V). (Aus dem Text von Thomas Amonn zur Ausstellung „spuren“, Schloss Moos, Eppan, 2015)
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