Kulturgüter in Südtirol

Rete Civica dell’Alto Adige - Il portale della Pubblica Amministrazione

Fructus Anacard(ii): - Elefantenläuse, Früchte des Anakardienbaumes; Anacardium orientale: Ostindische Elefantenlaus, Akajunüsse, Anacardium occidentale: Westindische Elefantenlaus, Cashewnüsse

Schublade aus Nadelholz mit rotem Knauf und profilierter Vorderseite, unregelmäßiger Grundriss, individuell an den Schrank angepasst. Gezinkte Verbindungen (Schwalbenschwanzverbindung). Boden angeleimt. Vorderfront grün, mit schwarzer Signatur händisch beschriftet. An den Schubladenseitenwänden, außen, historische Preisschilder. Enthält Elefantenlaus als Ganzdroge.

Objektbezeichnung:
Schublade
Inventarnummer:
06016/31 (VII.1)
Sammlung:
Originalbestand der Stadtapotheke Peer in Brixen
Datierung:
1600 - 1699
Material:
Holz
Technik:
gezinkt
Institution:
Pharmaziemuseum Brixen
Maße:
Vorderfront Höhe 69 mm, Vorderfront Breite 107 mm, Tiefe 215 mm, Schublade Gewicht 159 g, Inhalt Gewicht 220 g
Schlagwort:
Materia medica
Historische-kritische Angaben:
Fructus Anacardii - Elefantenläuse; der deutsche Name ist irreführend, da es sich um keine tierische Droge, sondern um die Früchte von Bäumen handelt. Man unterscheidet zwei Arten: die Ostindischen und die Westindischen Elefantenläuse. Erstere stammen vom Markfrucht-Baum (Semecarpus anacardium, Anacardiaceae), der auch als Ostindischer Tintenbaum bezeichnet wird und im tropischen Indien bis zum Himalaya heimisch ist. Letztere gehören zum Westindischen Elefantenlausbaum (Anacardium occidentale, Anacardiaceae), der in Zentral- und Mittelamerika beheimatet ist. Dessen Samen sind weltweit unter der Bezeichnung Cashewnüsse bekannt. Achtung, In der Literatur häufen sich historisch wie aktuell die Verwechslungen beider Arten.

Aus der historischen Beschriftung der Schublade geht nicht hervor, welche der beiden Anacardien gemeint sind. Enthalten sind eindeutig und ohne Ausnahme lauter Ostindische Elefantenläuse. Seit dem 16. Jh. in Europa bekannt, empfahlen manche Autoren wie z.B. Lonitzer die Samen gegen Vergesslichkeit. Wegen ihres hautreizenden und ätzenden Extraktes nutzte man sie aber hauptsächlich als Warzen- und Hühneraugenmittel, außerdem noch als Tinte zum Markieren der Wäsche - daher rührt auch der Name Markfrucht.

 

Ausgewählte Objekte

Kein Objekt vorhanden...