Paul-Flora-Preis
Der Kunstpreis zur Förderung junger Tiroler Kunstschaffender wurde 2002 vom Land Tirol anlässlich des 80. Geburtstags des aus Glurns stammenden Künstlers Paul Flora zu dessen Ehrung gestiftet. Bis 2005 wurde der Preis nach dem Vorschlag von Paul Flora jährlich je zur Hälfte an einen Kunstschaffenden aus dem Bundesland Tirol und aus Südtirol verliehen.
Nach Paul Floras Tod im Jahr 2009 griffen die Landesregierungen Tirols und Südtirols die Idee des Kunstpreises wieder auf und entwickelten sie gemeinsam weiter. Seit 2010 werden mit dem Paul-Flora-Preis in Erinnerung an den Künstler junge Kunstschaffende um die 40 Jahre jährlich abwechselnd in Tirol und in Südtirol gewürdigt. Der Preis ist mit 10.000 € dotiert und versteht sich einerseits als Anerkennung hervorragender Leistungen in der zeitgenössischen bildenden Kunst nördlich und südlich des Brenners, andererseits als Förderung junger Nachwuchskünstlerinnen und -künstler im Lande.
Die Ermittlung der Preisträgerin bzw. des Preisträgers erfolgt durch eine Jury, der folgende Personen angehören:
- Nina Tabassomi für das Land Tirol
- Sabine Gamper für das Land Südtirol
- Andreas Flora für die Familie Flora
Eine Bewerbung ist nicht möglich.
Der diesjährige Preis wurde am 17. September 2023 um 18 Uhr vom Tiroler Landeshauptmann und Kulturreferent Anton Mattle und von Südtirols Landesrat für Kultur Philipp Achammer im Rahmen einer Feier im Taxispalais in Innsbruck verliehen.
2015 ist ein Katalog zur Geschichte des Preises und seiner bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger erschienen. Dieser ist kostenlos im Amt für Kultur erhältlich.
Der Preis wurde bisher vergeben an:
2002 Peter Niedertscheider (Tirol), Esther Stocker (Südtirol)
2003 Walter Methlagl (Tirol), Abdul Sharif Baruwa (Südtirol)
2004 Andrea Holzinger (Tirol), Philipp Messner (Südtirol)
2005 Martina Steckholzer (Südtirol), Tomas Eller (Südtirol)
2010 Siggi Hofer (Südtirol)
2011 Sonia Leimer (Südtirol)
2012 Markus Bacher (Tirol)
2013 Johanna Tinzl und Stefan Flunger (Tirol)
2014 Gabriela Oberkofler (Südtirol)
2015 Oliver Laric (Tirol)
2016 Christoph Raitmayr (Tirol)
2017 Annja Krautgasser (Tirol)
2018 Ingrid Hora (Südtirol)
2019 Sven Sachsalber (Südtirol)
2020 Sarah Decristoforo (Tirol)
2021 Maria Walcher (Südtirol)
2022 Esther Strauß (Tirol)
2023 Sophia Mairer (Tirol)
2024 Linda Jasmin Mayer (Südtirol)
Preisträgerin 2024
Paul-Flora-Preis 2024 an Linda Jasmin Mayer überreicht
Die Südtiroler Künstlerin Linda Jasmin Mayer erhält den Preis für ihr künstlerisches Schaffen. Landesrat Achammer und Tirols Landeshauptmann Mattle überreichten den Preis in Innsbruck.
"Mit Linda Jasmin Mayer wird eine Künstlerin ausgezeichnet, die sich auf eindrucksvolle Weise mit aktuellen Themen wie Migration und Natur auseinandersetzt. Ihre Kunst vermag den Betrachter, die Betrachterin in ihren Bann zu ziehen, ohne auf große Inszenierung zu setzen. Die intensive Auseinandersetzung mit den Themen, die die Künstlerin aufgreift und eindrucksvoll umsetzt, regt die Gesellschaft zum Nachdenken an. Und genau das soll Kunst bewirken", betont Südtirols Kulturlandesrat Philipp Achammer. Erfreulich sei auch, dass der Paul-Flora-Preis in den vergangenen Jahren vermehrt an Künstlerinnen vergeben wurde: "Damit erhalten Frauen in der Kunstszene mehr Sichtbarkeit und Anerkennung“, ist Achammer überzeugt. "Zeitgenössische Kunst spielt für die Weiterentwicklung unserer Gesellschaft eine zentrale Rolle. Sie fühlt den Puls der Zeit und eröffnet neue Sichtweisen. Der Paul-Flora-Preis soll herausragendes künstlerisches Schaffen vor den Vorhang holen, gleichzeitig aber auch das Andenken des Südtiroler Künstlers Paul Flora bewahren", betonte Tirols Landeshauptmann Mattle bei der Preisverleihung.
Linda Jasmin Mayer wurde 1986 in Meran geboren. Sie lebt und arbeitet in Gent (Belgien).
Preisträgerin 2023
Tiroler Künstlerin Sophia Mairer mit Paul-Flora-Preis 2023 ausgezeichnet
Die Tiroler Künstlerin Sophia Mairer wurde am 9. September 2023 vom Landesrat für deutsche Kultur Philipp Achammer und von Tirols Landeshauptmann und Kulturlandesrat Anton Mattle mit dem Paul-Flora-Preis 2023 ausgezeichnet. Die Preisvergabe fand im Rahmen eines Festaktes im Innenhof des Schallerhauses in Glurns statt, an dem auch Südtirols Landeshauptmann teilnahm.
Anlässlich der Preisverleihung wurden einige Werke der Künstlerin im gegenüberliegenden Kulturcafè Salina präsentiert, wo sie vom 9. September bis 10. Oktober zu sehen waren. Parallel dazu wurden auch in der Gruppenausstellung play escapes im Spazio CUT in Bozen bis 10. Oktober Werke der Künstlerin gezeigt.
Sophia Mairer wurde 1989 in Innsbruck geboren und wuchs in der Nähe von Telfs auf. Die Preisträgerin, die in Wien lebt, studierte Kunstgeschichte an der Universität Wien (2008-2009), Kunst und Kommunikative Praxis, Design, Architektur und Environment für Kunstpädagogik an der Universität für angewandte Kunst in Wien (2009-2015) sowie Bildende Kunst an der Faculdade de Belas Artes da Universidade de Lisboa in Lissabon (2011-2012). 2012-2018 setzte sie ihr Studium der Malerei an der Universität für angewandte Kunst Wien fort. 2017-2018 war sie Co-Lehrende an der Internationalen Sommerakademie in Salzburg und arbeitete 2022-2023 als Assistentin am Institut für Bildende Kunst der Universität für angewandte Kunst in Wien.
Seit 2013 kann Mairer eine rege Ausstellungstätigkeit im In- und Ausland vorweisen. Ihre Arbeit wurde durch verschiedene Stipendien und Preise ausgezeichnet, und ihre Werke sind bereits in mehreren öffentlichen Sammlungen vertreten.
Preisträgerin 2022
Esther Strauß wurde mit dem Paul-Flora-Preis 2022 ausgezeichnet
Am 13. September haben Tirols Kulturlandesrätin Beate Palfrader und ihr Südtiroler Amtskollege die Tiroler Performance- und Sprachkünstlerin Esther Strauß mit dem Paul-Flora-Preis 2022 ausgezeichnet. Die feierliche Preisübergabe fand im Taxispalais Kunsthalle Tirol in Innsbruck statt, deren Gründung 1964 u. a. auf Paul Flora zurückgeht.
Landesrätin Palfrader würdigte in ihrer Ansprache das Schaffen der diesjährigen Preisträgerin Esther Strauß als ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie Kunst den eigenen Blick nachhaltig verändern und erweitern kann, wie Kunst uns dabei unterstützen kann, mit unserer Geschichte umzugehen, und wie wirkungsvoll die Kunst in die Realität eingreifen kann. Palfrader betonte, dass „die Vergabe dieses Preises gleichzeitig immer auch ein Bekenntnis zur grenzüberschreitenden kulturellen Zusammenarbeit, und nicht zuletzt eine Würdigung der Künstlerpersönlichkeit Paul Flora ist, der heuer seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte.“
Auch Südtirols Landesrat für Deutsche Bildung und Kultur würdigte die Arbeiten der Preisträgerin Esther Strauß, die sich „in ihren Werken mit existenziellen Themen auseinandersetzt – etwa mit dem Umgang mit Tod und Erinnerung.“ Ihre Arbeiten seien herausfordernd und mitunter verstörend, sie geben keine Antworten, sondern werfen schmerzhafte Fragen auf und lösen kontroverse Reaktionen aus. In ihren Performances und Texten setze Strauß gezielt Lücken und Geheimnisse ein. Dabei sei das, was ihre Arbeiten verbergen, ebenso wichtig wie das, was sie preisgeben.
Esther Strauß, geboren 1986, stammt aus Tarrenz. Sie lebt und forscht in Wien, Linz und London. Die Künstlerin studierte an den Kunstuniversitäten Linz und Bristol und erhielt Diplome in Performance und Kulturwissenschaften. Seither forscht sie durch Performances, Ausstellungen und in Laboren unter anderem im Sigmund-Freud-Museum London, Perdu Amsterdam, Fabbrica del Vapore Mailand, Albertina Wien und La Marelle Marseille. Sie erhielt mehrere Preise, zuletzt 2021 das Staatsstipendium Bildende Kunst, den Theodor Körner Preis 2020, den "Lentos Award" 2018, den Förderpreis für zeitgenössische Kunst des Landes Tirol 2018, das Hilde Zach Stipendium der Stadt Innsbruck 2016 und den RLB Förderpreis 2014. Seit 2015 lehrt Strauß Sprachkunst an der Kunstuniversität Linz.
Preisträgerin 2021
Der Paul-Flora-Preis 2021 geht an die Südtirolerin Maria Walcher
Kulturlandesrat Philipp Achammer und seine Tiroler Kollegin Beate Palfrader zeichneten heute (15. Mai) die Südtiroler Künstlerin Maria Walcher mit dem Paul-Flora-Preis 2021 aus. Die Preisvergabe fand anlässlich des zwölften Todestages von Paul Flora im Rahmen einer virtuellen Feier statt, die über den Youtube-Kanal des Landes Südtirol übertragen wurde.
„Seit über zehn Jahren greift Maria Walcher in ihrer künstlerischen Arbeit dringende gesellschaftliche Themen rund um soziale Gerechtigkeit, Umgang mit dem Fremden, Arbeits- und Produktionsbedingungen sowie Erinnerungskultur auf“ heißt es in der Begründung der Jury. „Die Arbeit der Brixnerin Maria Walcher zeugt von einer interaktiven gestalterischen Sensibilität“ sprach Landesrat Philipp Achammer in seiner Würdigung. „So verwendet Walcher grundlegende Elemente wie Brot, Eier, Decken oder Behausungen und übersetzt gesellschaftsrelevante Themen in einen aktuellen Kunstdiskurs." Die Aktualität ihrer Auseinandersetzung sei auch ein für den Paul-Flora-Preis wichtiger Ansatz. „Der Paul-Flora-Preis ist eine Anerkennung für die langjährige und konsequente künstlerische Praxis von Maria Walcher im Sinne eines Hinterfragens und Neuverhandelns virulenter gesellschaftlicher Fragestellungen“, betonte Tirols Kulturlandesrätin Beate Palfrader. „Mit ihrer partizipativen Arbeitsweise schafft sie niederschwellige Zugänge zur Kunst und nutzt ihre Arbeit als Medium der Kommunikation.“
Maria Walcher wurde 1984 geboren und wuchs in Brixen auf. Sie lebt mit ihrer Familie in Innsbruck. 2004-2010 studierte sie Kunst und kommunikative Praxis an der Universität für angewandte Kunst in Wien sowie 2007-2008 an der Faculdade de Belas Artes in Lissabon. 2012-2014 absolvierte sie den Master in Public Art and New Artistic Strategies an der Bauhaus Universität Weimar. 2016 erhielt sie den Benno Barth Award. Das Land Südtirol kaufte 2018 zwei Fotografien aus ihrem Werk „TRASITE: Welcome“ an. Als Senior Artist hatte sie 2020 die Funktionelle Assistenz für Kunstpraxis im Bereich Bildhauerei am Department für Bildende Künste und Gestaltung der Universität Mozarteum Salzburg am Standort Innsbruck inne.
Preisträgerin 2020
Die Tiroler Künstlerin Sarah Decristoforo erhielt in diesem Jahr den Preis.
Die Tiroler Kulturlandesrätin Beate Palfrader und ihr Amtskollege Philipp Achammer haben Sarah Decristoforo mit dem 10.000 Euro dotierten grenzüberschreitende Preis ausgezeichnet. Dieser Preis sei nicht nur ein Bekenntnis der beiden Länder zur grenzüberschreitenden kulturellen Zusammenarbeit und zur Förderung der zeitgenössischen bildenden Kunst, sondern „gleichzeitig ein Appell an alle jungen Künstlerinnen und Künstler aus Tirol und Südtirol, ebenso engagiert und kritisch zu sein wie der Namensgeber des Preises, Paul Flora“, erklärt die Tiroler Kulturlandesrätin Beate Palfrader. „Umso mehr freut es mich, dass die Auszeichnung dieses Jahr nach Tirol geht – Sarah Decristoforo wird mit ihren Werken diesen Ansprüchen mehr als gerecht“, gratuliert Palfrader der Preisträgerin und ergänzt: „Sarah Decristoforo ist eine vielseitige junge Künstlerin, die sich mittels unterschiedlicher Medien mit aktuellen Fragestellungen auseinandersetzt“. „Mit Sarah Decristoforo erhält heuer eine junge Künstlerin mit einer bereits ausgeprägten künstlerischen Kompetenz und einem vertieften sozialen Verständnis den Paul-Flora-Preis“, sagt Landesrat Philipp Achammer.
Sarah Decristoforo wurde 1983 in Hall in Tirol geboren. Sie studierte Kunstgeschichte, Kommunikation und Design sowie Bildende Kunst in Innsbruck und Linz. Sie lebt und arbeitet in Linz. Für ihre Werke erhielt sie bereits zahlreiche Preise und Auszeichnungen wie den Förderpreis des Landes Tirol 2015 oder das Hilde Zach Kunstförderstipendium der Stadt Innsbruck. 2018 wurde ihre Arbeit „My Adult Comedy Drama“ vom Land Tirol angekauft.
Preisträger 2019
Der Südtiroler Künstler Sven Sachsalber ist der diesjährige Preisträger.
Die Kulturlandesräte Tirols und Südtirols, Dr. Beate Palfrader und Philipp Achammer haben am 14. September um 11 Uhr den aus Laatsch stammenden Künstler Sven Sachsalber mit dem Paul-Flora-Preis ausgezeichnet. In Erinnerung an Paul Flora, der vor zehn Jahren verstarb und in Glurns begraben liegt, gab es in diesem Jahr eine besondere Feier. Sie fand im Gemeinschaftsgarten in Glurns statt, der von der Künstlerin Carmen Müller als künstlerisch-soziales Projekt gemeinsam mit der Glurnser Bevölkerung in den vergangenen zwei Jahren angelegt wurde. Für einen weiteren künstlerischen Moment sorgte die letztjährige Paul-Flora-Preisträgerin Ingrid Hora. Sie stimmte die Gäste auf die Feierlichkeit ein. Zusammen mit der Musikkapelle Glurns hat die Künstlerin eine Performance arrangiert, mit der sie Gäste, Schaulustige und den diesjährigen Preisträger überraschte. Preis-Jury-Mitglied und Laudatorin Sabine Gamper führte in Sachsalbers Werk ein. Sven Sachsalber, der anlässlich seiner Würdigung aus der Wahlheimat New York angereist war, dankte und belustigte alle in seiner ihm eigenen Art mit einer Anekdote zum Feierort. Die Feier wurde von den Obervinschgauer Bäuerinnen unterstützt, die die Gäste mit lokalen Erzeugnissen verwöhnten. Die Feierlichkeit wurde mit einem Stadtspaziergang auf den Spuren Paul Floras abgerundet. Dabei gab der ehemalige Glurnser Bürgermeister Joseph Riedl Einblicke in die Stadtentwicklung, bei der sich auch Paul Flora zeitlebens maßgeblich engagierte.
Sven Sachsalber wurde 1987 geboren. Nach dem Studium der Betriebswirtschaft und Sprachen in Bologna, absolvierte er ein Masterstudium am Fine Arts Royal College of Art London. 2014 gewann er den New York Art Price. Neben Performances arbeitet Sachsalber auch mit Zeichnung und Malerei. Aufmerksamkeit erregte er mit seiner Ausstellung im Palais de Tokyo in Paris, wo er 2016 den Ausstellungsraum mit einem Heuhaufen füllte und darin während der Ausstellungsdauer eine Nadel so lange suchte, bis er sie fand. In seinen Arbeiten hinterfragt er gesellschaftliche Normen und Tabus, mit denen er sich auf radikale Weise am eigenen Körper experimentierend auseinandersetzt.
Preisträgerin 2018
Der Paul-Flora-Preis 2018 geht an die Südtirolerin Ingrid Hora.
Kulturlandesrat Philipp Achammer und seine Tiroler Amtskollegin Beate Palfrader überreichten der Südtiroler Künstlerin Ingrid Hora den mit 10.000 Euro dotierten Paul-Flora-Preis 2018. Die Verleihung des grenzüberschreitenden Kunstpreises fand am 2. Juli in der Kunsthalle Tirol im Taxispalais in Innsbruck statt.
Konzeptkunst mit architektonischem Hintergrund
Ingrid Hora wurde 1976 geboren und ist im Passeiertal aufgewachsen. Sie studierte Architektur an der Technischen Universität in Wien und machte 2001/2002 ihr Diplom sowie ihren Master am Bartlett University College in London. Zwei Jahre später absolvierte sie einen weiteren Master am Royal College of Arts in London. Hora lebt und arbeitet zurzeit in Berlin. 2003 erhielt Hora den Adolf-Loos-Staatspreis, worauf zahlreiche Einladungen zu Residencies in Deutschland, USA, Indien und China folgten. Aufgrund ihres Hintergrunds geht die Künstlerin in ihren Werken immer vom Raum aus und entwickelt Raumkonzepte und -objekte. Den thematischen Ausgangspunkt ihrer Arbeiten gewinnt sie zumeist am Ort, an dem sie sich gerade befindet. Sie stellt in ihren Arbeiten immer wieder konkrete Bezüge zum Präsentationsort und den dort Lebenden her. Ein besonderes Merkmal ihrer Arbeiten sei, dass sie gern mit Doppeldeutigkeiten spiele, so die Jurybegründung. Sie gehe von einem Thema aus und schaffe darum herum einen Kosmos. Dabei wählt Hora vielfältige künstlerische Techniken, etwa Zeichnungen, Fotografie, Video und Skulptur.
Preisträgerin 2017
2017 geht der Paul-Flora-Preis an die Tiroler Künstlerin Annja Krautgasser.
Die Kulturlandesräte aus Südtirol und Tirol, Philipp Achammer und Beate Palfrader, haben der Tiroler Künstlerin Annja Krautgasser den mit 10.000 Euro dotierten Paul-Flora-Preis überreicht. Die Verleihung des grenzüberschreitenden Kunstpreises fand am 12. Oktober 2017 im Rathaus in Glurns statt und wurde von den Schülerinnen und Schülern der Musikschule Obervinschgau mit Eigenkompositionen und einem Tanz stimmig umrahmt.
Die Preisträgerin wurde 1971 in Hall in Tirol geboren und studierte in Tirol und Wien Architektur sowie Visuelle Mediengestaltung/Neue Medien an der Universität für angewandte Kunst in Wien. „In ihren Arbeiten verschwimmen die Grenzen zwischen Film, Video, bildender Kunst und Performance“, beschreibt Landesrat Achammer das vielschichtige Schaffen der Medienkünstlerin, die in Wien lebt und arbeitet. Abgesehen vom filmischen Schwerpunkt arbeitet Krautgasser auch mit Zeichnungen, Collagen, Prints, Rauminstallationen, Performances und Fotografie. Sie ist in der Bildenden Kunst Tirols sehr präsent, zum Beispiel durch Ankäufe des Landes und die Ausstellung im Ferdinandeum sowie als Präsidentin der Tiroler Künstlerschaft, und hat bisher bereits herausragende Leistungen vorzuweisen.
Preisträger 2016
Der Tiroler Künstler Christoph Raitmayr erhält den diesjährigen Paul-Flora-Preis.
Die Kulturlandesräte aus Tirol und Südtirol, Beate Palfrader und Philipp Achammer, überreichten am 20. Juni 2016 dem Tiroler Künstler Christoph Raitmayr den mit 10.000 Euro dotierten Paul-Flora-Preis. Die Verleihung des grenzüberschreitenden Kunstpreises fand am Abend in der Galerie im Taxispalais in Innsbruck statt.
"Wie schon Paul Flora besticht Christoph Raitmayr in seinen Modellen und Bildern nicht nur durch unverwechselbare Sensibilität, sondern auch durch die kritische Verbildlichung und Aufarbeitung objektiver und kollektiver Themen. Ich freue mich, die diesjährige Auszeichnung gemeinsam mit meiner Kollegin Beate Palfrader an einen solch vielseitigen Künstler überreichen zu dürfen", betonte Landesrat Achammer.
"Christoph Raitmayr zeigt in seinen Werken ein besonderes Maß an Originalität, Eigenständigkeit und Beharrlichkeit. Mit faszinierender Präzision schafft er es, Architektur und Design mit Alltagskultur, Kunstgeschichte und Literatur zu vereinen", zeigte sich die Tiroler Landesrätin Palfrader beeindruckt und gratuliert dem diesjährigen Preisträger zu seinen herausragenden Leistungen.
Preisträger 2015
Grenzüberschreitender Kunstpreis geht an den Tiroler Oliver Laric.
Kulturlandesrat Philipp Achammer und seine Tiroler Amtskollegin Beate Palfrader überreichten dem Tiroler Künstler Oliver Laric den mit 10.000 Euro dotierten Paul-Flora-Preis 2015. Die Verleihung des grenzüberschreitenden Kunstpreises fand am 25. September im Rathaus von Glurns statt.
„Oliver Laric ist ein Künstler, der durch die Unmittelbarkeit seines gestalterischen Ausdrucks beeindruckt und dessen Werk sich sofort in die Erinnerung einprägt“, beglückwünschte Landesrat Achammer den Preisträger, „bei allen Unterschieden haben Oliver Laric und Paul Flora doch auch Gemeinsamkeiten: Ich denke zum Beispiel an die plakative Wirkung ihrer Kunst ebenso wie an die Verschmelzung verschiedener Elemente aus der Welt des Tierreichs mit jener des Menschen, die den Betrachter in eine archaische, zugleich fremd und vertraut anmutende Welt entführen.“
Der in Berlin lebende Künstler wurde 1981 in Innsbruck geboren und studierte an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Laric zeigte seine Werke bereits bei Einzelausstellungen in Basel, Cambridge, Washington, Tel Aviv und Lincolnshire. Für sein Werk wurde er 2007 mit dem Ursula-Blickle-Videopreis ausgezeichnet.
Preisträgerin 2014
Der Paul-Flora-Preis ging 2014 an die Südtiroler Künstlerin Gabriela Oberkofler. Die Verleihung fand am 6. Oktober in der Innsbrucker Taxisgalerie im Beisein von Tirols und Südtirols Kulturlandesräten Beate Palfrader und Philipp Achammer statt.
Oberkofler wurde 1975 in Bozen geboren und lebt in Stuttgart. Nach ihrem Studium an der University of Visual Arts in Neufundland absolvierte Oberkofler von 1998 bis 2002 die Fachhochschule für Kunsttherapie in Nürtingen in Deutschland sowie von 2002 bis 2009 die Staatliche Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart.
In der Begründung der Jury hieß es: "Sie arbeitet mit Zeichnung, Fotografie, Video, Rauminstallationen und mitunter auch mit partizipativen Aktionen. Im internationalen Kunstbetrieb fällt sie durch eigenständige Positionen auf. In ihren sehr bemerkenswerten zeichnerischen Arbeiten tauchen immer wieder Visionen auf, die aus der Erinnerung, aus der Zeit der Kindheit zu stammen und von vertrauten Orten zu handeln scheinen. In ihren Ausstellungen werden daraus dann oft räumliche Installationen, ironisch aufgeladen, ein wenig verstörend. Über so vage Begriffe wie Tradition und Moderne, Heimat und Fremde hinausgehend, stellt Gabriela Oberkofler mit ihren Arbeiten letztlich die Frage nach der Zeitgenossenschaft an sich. Gerade dieses zeichnerische Werk ergibt einen sehr guten und schlüssigen Bezug zum Namenspatron des Preises, Paul Flora. Viele Stipendien, Residencies, Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland belegen ihre internationale Anerkennung."
Paul-Flora-Preis: Südtirol stellt neues Jury-Mitglied
Lisa Mazza ist Südtirols neues Mitglied in der Jury des Paul-Flora-Preises. Die Landesregierung hat die Kuratorin und Kulturproduzentin auf Vorschlag von Kulturlandesrat Philipp Achammer in die dreiköpfige Kommission berufen.
Das bisherige Südtiroler Mitglied dieser dreiköpfigen Kommission, Dr. Andreas Hapkemeyer, scheidet nach vier Jahren Tätigkeit aus. 2014 wurde Mag. Lisa Mazza von der Südtiroler Landesregierung für das kommende Biennium als neues Kommissionsmitglied für Südtirol ernannt. LR Philipp Achammer dankte Andreas Hapkemeyer für seine wertvolle Aufbauarbeit und seinen Einsatz für die Südtiroler Kunstschaffenden und legte diese verantwortungsvolle Aufgabe in die Hände der Kuratorin und Kulturproduzentin Lisa Mazza.
Lisa Mazza ist 1980 in Meran geboren und lebt als freie Kuratorin und Kulturproduzentin in Bozen. Sie hat einen Masterabschluss in Contemporary Art Theory der Goldsmiths University of London, war unter anderem kuratorische Assistentin in der Halle für Kunst in Lüneburg, der Manifesta 7, der Europäischen Biennale für zeitgenössische Kunst in Trentino-Südtirol und arbeitete in der Folge für die Manifesta Stiftung in Amsterdam, in der Kunsthalle Exnergasse in Wien, in der Galerie Lungomare in Bozen und der Galerija Škuc in Ljubljana.
Preisträger 2013
Die aus Tirol stammenden und in Wien lebenden Kunstschaffenden Johanna Tinzl und Stefan Flunger wurden am 29. Juni im Rathaus von Glurns von den Kulturlandesrätinnen Sabina Kasslatter Mur und Beate Palfrader mit dem Paul-Flora-Preis 2013 ausgezeichnet. Erstmals wurde der Preis am Geburtstag Paul Floras verliehen.
„Erstmals wird der Preis am Geburtstag Paul Floras verliehen, der heute vor 91 Jahren hier in diesem Haus in Glurns geboren wurde.“ Die Verleihung des Paul-Flora-Preises an das Künstler-Duo Tinzl und Flunger stelle, so Kasslatter Mur, eine weitere Anerkennung und Würdigung ihres bisherigen Schaffens und eine Stärkung für ihren weiteren künstlerischen Weg dar. „Das Land Tirol hat Johanna Tinzl und Stefan Flunger erst letztes Jahr den Förderpreis für zeitgenössische Kunst verliehen und bei ihnen Kunstankäufe getätigt. Vor diesem Hintergrund erscheint mir die Entscheidung der Jury des Paul Flora Preises wie eine logische Fortsetzung in der Karriere dieses Künstlerpaares“, gratulierte Tirols Kulturlandesrätin Beate Palfrader.
Johanna Tinzl stammt aus Innsbruck, wo sie 1976 geboren wurde, Stefan Flunger - Jahrgang 1969 - aus Zams. Beide leben in Wien, wo sie seit 2004 zusammenarbeiten. „Für dieses acht Jahre umfassende gemeinsame Oeuvre, in dem sie auf eindringliche Weise neue Medien, Konzeptualität und politisches Engagement mit höchst aktuellen Fragestellungen verbinden, werden sie nun mit dem Paul-Flora-Preis ausgezeichnet“, betonte Jurymitglied Katharina Flora Seywald in ihrer Laudatio. Auch wenn Tinzl und Flunger nicht grafisch arbeiten, sondern sich häufig in multimedialen Installationen ausdrücken würden, und insofern kein Konnex zum Werk Paul Floras gegeben sei, sehe die Jury einen Bezug zur Haltung wacher Zeitzeugenschaft, die für Flora bezeichnend war.
Preisträger 2012
Gemeinsam mit ihrer Tiroler Amtskollegin Beate Palfrader hat Kulturlandesrätin Kasslatter Mur am 1. Oktober im ORF-Landesstudio Tirol in Innsbruck den nach Paul Flora benannten Preis dem Tiroler Künstler Markus Bacher überreicht.
Der aus Kirchberg bei Kitzbühel stammende Künstler Markus Bacher (Jahrgang 1983) wurde mit dem mit 10.000 Euro dotierten Kunstpreis ausgezeichnet. "Markus Bacher", führte Landesrätin Kasslatter Mur aus, "ist ein sehr talentierter junger Künstler, der mit seinem Werk weit über die Grenzen Tirols hinaus Beachtung und Anerkennung findet und dessen Bilder sich mittlerweile weltweit verkaufen." In den vergangenen Jahren war sein Werk nicht nur in mehreren Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen, sondern der Künstler wurde auch bereits mehrfach mit Künstlerstipendien bedacht.
"Flächen, Linien und Farben": So beschreibt Markus Bacher selbst die wesentlichen Elemente, aus denen er seine Bilder komponiert, die die Aufmerksamkeit des Betrachters bzw. der Betrachterin mit ihrer farblichen Dichte, mit versteckten Details und mit ihrer oft beeindruckenden Größe auf sich ziehen. Die Verleihung des Paul-Flora-Preises an Markus Bacher stelle eine besondere Würdigung und Anerkennung seines bisherigen Schaffens und eine Stärkung für seinen weiteren künstlerischen Weg dar, wies Landesrätin Kasslatter Mur hin.
Preisträgerin 2011
Den Paul-Flora-Preis 2011 hat am 29. Oktober 2011 im Rathaus von Glurns die 34-jährige, aus Meran stammende Medienkünstlerin Sonia Leimer entgegengenommen.
„Dieser Preis“, unterstrich Landesrätin Sabina Kasslatter Mur bei der Verleihung, „soll dazu beitragen, die zeitgenössische Kunst im Allgemeinen noch mehr in den Köpfen der Menschen zu verankern.“
Die Preisträgerin Sonia Leimer, geboren 1977 in Meran, lebt und arbeitet in Wien. Sie studierte an der Akademie der Bildenden Künste Wien. Ausstellungen im In- und Ausland, unter anderem im Kunstverein Basis Frankfurt, BAWAG Foundation Contemporary Wien, Salzburger Kunstverein, Landesgalerie Innsbruck, Galerie Nächst St. Stephan Rosemarie Schwarzwälder, Manifesta 7, Rovereto. Sie erhielt das MAK-Schindler Stipendium 2005, das Margarete Schütte-Lihotzky Stipendium 2007, das Staatstipendium für bildende Kunst 2009, den Audi Art Award 2011. Das Werk von Sonia Leimer, heißt es in der Begründung der Jury, untersucht Randzonen der Wirklichkeit, scheinbare Realitäten und undefinierte Zwischenräume. Diese Untersuchungen erfolgen unter Einsatz einer Vielfalt unterschiedlicher Medien. Die Bandbreite reicht von zweidimensionalen Arbeiten über Skulpturales bis zu Foto-, Video- und Filmarbeiten. „Ihre Werke zeichnen sich dabei durch einen ganz eigenen Zugang und überzeugende Umsetzungen konzeptueller Ansätze aus“, unterstrich Andreas Hapkemeyer in seiner Laudatio. Drei Punkte hätten die Jury in ihrer Entscheidung überzeugt: „Die Vielfalt der Ansätze, die Kohärenz, mit der Sonia Leimer ihre Fragestellungen verfolgt, und die Annahme, dass hier ein großes Entwicklungspotenzial angelegt ist.
Foto: Überreichung der Urkunde (v.l.): Andreas Hapkemeyer, LRin Sabina Kasslatter Mur, Preisträgerin Sonia Leimer, Benedikt Erhard und Alois Frank, Vizebürgermeister der Stadt Glurns
Preisträger 2010
2010 ging der Paul-Flora-Preis an den in Bruneck geborenen und in Wien lebenden Künstler Siggi Hofer. Am 22. November haben die Kulturlandesrätinnen des Bundeslandes Tirol und des Landes Südtirol, Beate Palfrader und Sabina Kasslatter Mur den Preis in der Taxis-Galerie in Innsbruck überreicht.
Der Preis wird in Erinnerung an den 2009 verstorbenen Künstler Paul Flora ab 2010 jährlich an einen jungen Künstler oder eine Künstlerin unter 40 Jahren aus Tirol oder Südtirol verliehen. Er versteht sich als Anerkennung von hervorragenden Leistungen in der zeitgenössischen bildenden Kunst und ist mit 10.000 Euro dotiert. Über die Verleihung befindet eine Jury, der Beate Ermacora für das Land Tirol, Andreas Hapkemeyer für das Land Südtirol sowie Thomas Flora angehören. Siggi Hofer erhielt den Preis, weil ihn mit dem Namensgeber des Preises ein tiefgründiger Humor und die Tatsache, dass die Zeichnung eine wichtige Äußerungsform seines Werkes ist, verbinden. 2011 wird der Preis in Südtirol verliehen.