Kunstankauf

Der Kunstankauf der Kulturabteilung gehört zu den Fördermaßnahmen für die zeitgenössische Kunst in Südtirol bzw. für die Südtiroler Kunstschaffenden und versteht sich als längerfristige und nachhaltige Dokumentation des zeitgenössischen Südtiroler Kunstschaffens. Der Erwerb konzentriert sich daher auf Werke von Südtiroler Künstlerinnen und Künstlern, deren Lebens- oder Arbeitsmittelpunkt in Südtirol liegt. Entscheidend für die Auswahl sind die künstlerische Qualität und die Konsequenz der jeweiligen Recherche, wie auch vielversprechende Impulse jüngerer und jüngster Positionen. Die Kunstwerke werden den Dienststellen und Schulen des Landes auf Anfrage zur Verfügung gestellt, um zeitgenössische Kunst öffentlich zugänglich zu machen, und im digitalen Katalog „Kulturgüter in Südtirol(Externer Link) der Öffentlichkeit präsentiert.

Gemäß Landesgesetz Nr. 9 vom 27.7.2015, Art. 3, Abs. 3, ernennt die Landesregierung jährlich eine Kommission für die Bewertung der Angebote. Dieser gehören derzeit die Fachleute Andreas Hapkemeyer, Silvia Höller und Simone Mair an.

Professionell arbeitende Kunstschaffende, die aus Südtirol stammen oder ihren Lebens- und Arbeitsmittelpunkt in Südtirol haben, können Angebote für den Kunstankauf einreichen. Voraussetzung ist, dass die Kunstschaffenden auf eine kontinuierliche Ausstellungstätigkeit verweisen können, ihre künstlerischen Praktiken sich in der bildenden Kunst verorten lassen und folgende Werkformen umfassen: Bilder (Zeichnungen, Grafiken, Collagen, Fotografien, Gemälde oder ähnliches), Kleinplastiken, Objekte oder digitale Medien. Es werden nur Kunstwerke von lebenden Kunstschaffenden angekauft oder Kunstwerke, deren Herstellung nicht mehr als 50 Jahre zurückliegt.

Für den Ankauf steht im Jahr 2021 ein Budget von 77.000 Euro brutto zur Verfügung. Nähere Informationen über den Ankauf finden Sie in der Veröffentlichung. Die Angebote müssen bis 20. August 2021 ausschließlich digital mit dem dafür vorgesehenen Formular eingereicht werden.

Die von der Südtiroler Landesregierung eingesetzte Kunstankaufskommission, bestehend aus den Fachleuten Andreas Hapkemeyer, Silvia Höller und Simone Mair, hat die 117 eingelangten Angebote eingehend geprüft. Auf der Grundlage der geltenden Kriterien und des vorgegebenen Budgets von 77.000 € ist sie klaren Grundlinien gefolgt und hat 25 Werke zum Ankauf ausgewählt.

Die Endauswahl für 2021 zeigt ein ausgewogenes Verhältnis zwischen arrivierten und weniger bekannten Kunstschaffenden, jüngeren und älteren Positionen bzw. in diesem Jahr auch eine stärkere Berücksichtigung von Künstlerinnen (16 Frauen, 9 Männer) – zumal in der Landessammlung bisher die männlichen Positionen deutlich überwiegen. Die Auswahl bildet das aktuelle Südtiroler Kunstschaffen gut ab.

Die angekauften Kunstwerke sind im Südtiroler Kulturgüterprotal (Externer Link) veröffentlicht.

„unlearning categories“

„unlearning categories“

Virtuelle Ausstellung

Fotodokumentation der Ausstellung im Museion in Bozen zu den Kunstankäufen 2012 bis 2018 der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol, Abteilung 14 – Deutsche Kultur.

Eine Auswahl der Kunstwerke des Landes Südtirol aus der Ankaufsperiode 2012–2018 wurde erstmals im Museion, Museum für moderne und zeitgenössische Kunst in Bozen der breiten Öffentlichkeit präsentiert. Die Ausstellung von über 60 Werken, die sich normalerweise in den Räumen der öffentlichen Verwaltung befinden, fand unter dem Titel „unlearning categories“ vom 26. Juni bis 23. August 2020 statt.

Der Südtiroler Fotograf Luca Guadagnini hat die Ausstellung und das Konzept der Kuratorinnen Lisa Mazza und Simone Mair sowie den Rundgang durch die Räume fotografisch dokumentiert. Im Rahmen der Ausstellung machten die Kunstwerke sozusagen Urlaub vom Büroalltag und waren in einem völlig anderen Kontext zu sehen. Luca Guadagnini hat sie im aktuellen Setting aus neuer Perspektive abgelichtet. Seine Farbfotografien wurden 2020 als 48-teilige Postkartenedition herausgegeben und ergänzen den umfangreichen Sammlungskatalog „Arbeiten. Lavori in corso“, Band 2, der alle Kunstwerke der Ankaufsperiode 2012–2018 enthält. Die virtuelle Ausstellung zeigt eine Auswahl von 20 Fotos.

„Umgebungen/Circostanze“

„Umgebungen/Circostanze“

Virtuelle Ausstellung

Ein Fotoessay von Marco Pietracupa zu den Kunstankäufen des Landes 2012–2018

Die Abteilung Deutsche Kultur der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol hat seit 2008 im Rahmen ihrer Fördermaßnahmen den Ankauf von Kunstwerken auf die umfassende Dokumentation des gegenwärtigen künstlerischen Schaffens in Südtirol ausgerichtet. Im Zeitraum 2012 bis 2018 wurden weitere 150 Kunstwerke von 100 Künstlerinnen und Künstlern angekauft, sodass nun annähernd 420 Werke die Grundlage einer reichhaltigen Sammlung bilden, die sich vorwiegend in den Räumen der öffentlichen Verwaltung befinden.

Der Südtiroler Fotograf Marco Pietracupa bietet einen fotografischen Einblick in das Ausstellungsumfeld der Kunstwerke und porträtiert in seinem 58-teiligen Fotoessay „Umgebungen/Circostanze“ das Zusammenspiel von Werken und Standorten zwischen Zufälligkeit und spontaner Inszenierung. Entstanden ist eine freche, unkonventionelle Erzählung aus dem Büroalltag. Das Fotoessay, aus dem 20 Abbildungen in Form einer virtuellen Ausstellung präsentiert werden, ist Teil des Sammlungskatalogs „Arbeiten. Lavori in corso II“, der 2020 erschienen ist. Dabei bildet der Gedanke des Arbeitens den Leitfaden: „Arbeiten“ steht sowohl als Synonym für „Werke“ als auch für das Verb „arbeiten“ in Zusammenhang mit den Arbeitsumgebungen der öffentlichen Verwaltung, wo sich die Werke befinden.


„Andreas-Hofer-Straße 18 und andere“

„Andreas-Hofer-Straße 18 und andere“

Virtuelle Ausstellung

Ein Fotoessay von Paul Thuile und Augustin Ochsenreiter aus der Publikation „Arbeiten. Lavori in corso“ zu den Kunstankäufen des Landes 2008–2011.

Die Abteilung Deutsche Kultur der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol hat seit 2008 annähernd 270 Kunstwerke von 160 Künstlerinnen und Künstlern der Südtiroler Gegenwartskunst angekauft. Diese bilden die Grundlage einer reichhaltigen Sammlung, die sich vorwiegend in den Räumen der öffentlichen Verwaltung befinden.

Mit einem schwarz-weißen Fotoessay von 28 Aufnahmen aus insgesamt 50 führen Paul Thuile und Augustin Ochsenreiter in Form einer virtuellen Ausstellung (Externer Link) durch die Räume der Landesämter in der Andreas-Hofer-Straße 18, in denen sich die meisten angekauften Werke befinden. 2011 wurde ein Gutteil der Ankäufe in Buchform unter dem Titel „Arbeiten. Lavori in corso“ veröffentlicht. Seit 2013 werden die Objektdaten auch kontinuierlich im Kulturgüterportal veröffentlicht.