Die aktuelle Situation

Im Jahr 2021 wurde die Anzahl der Würfe auf 9-10 mit in Summe 12-14 Jungbären geschätzt. Die Schätzung wurde aus den Informationen abgeleitet, die auf der Grundlage genetischer Analysen und ihrer geografischen Verteilung sowie direkter Beobachtungen von Weibchen mit Nachwuchs, die im Laufe des Jahres verzeichnet wurden, gewonnen wurden.

Die offiziellen Bestandsdaten des Jahres 2021, die mit den Schätzmethoden der Vorjahre berechnet wurden, gehen folglich von 73-92 Exemplaren aus, ohne Berücksichtigung der Jungtiere des Jahres (die wie oben beschrieben auf 12-14 geschätzt werden, d.h. insgesamt auf etwa 100 Exemplare). 2019 ergab dasselbe System eine geschätzte Zahl von 69-86 Exemplaren.

Im Jahr 2021 wurde der Tod von fünf Bären festgestellt.

Die Bärenpopulation der Zentralalpen war aufgrund der gewonnenen Daten 2021 auf ein theoretisches Gebiet von 30.550 km² verteilt.

Das dauerhaft von weiblichen Tieren besiedelte Gebiet ist wesentlich kleiner (2.039 km²), wächst jedoch gegenüber 2019.

Die Daten bestätigen den in den letzten Jahren festgestellten Trend einer langsamen, aber stetigen Ausbreitung der Weibchen, sodass ihre Anwesenheit in den jüngst besiedelten Gebieten wie dem oberen Gardasee und dem Ledrotal, der orografisch linken Seite des unteren Val di Sole-Tales und dem oberen Nonstal inzwischen stabil ist. Darüber hinaus wurde zum ersten Mal ein Weibchen in Begleitung ihres Nachwuchses außerhalb der Landesgrenzen gemeldet (abgesehen von dem kurzen Ausflug, den Jurka mit ihren Jungen im Jahr 2006 ins obere Val Camonica-Tal gemacht hatte). Am 22. August 2021 wurde (nämlich) am Bos-See im Val Saviore-Tal im Adamellogebiet (Provinz Brescia) eine Bärin in Begleitung eines Jungtieres beobachtet und gefilmt.

Im Zeitraum 2005-2021 konnte das Dispersal (d.h. der Wegzug aus dem westlichen Trentino) von 51 Bären (allesamt männliche Tiere) dokumentiert werden. 15 davon (29%) verendeten oder verschwanden, 6 (12%) waren in den letzten Jahren dispergierend und es liegen keine weiteren aktuellen Informationen dazu vor, 14 (27%) kehrten wieder zurück (5 davon verendeten oder verschwanden anschließend), 2 (4%) wanderten ab, 1 (2%) ist in Gefangenschaft. 13 (26%) sind schließlich noch dispergierend.

Seit dem Jahr 2005 können in Südtirol regelmäßig Braunbären nachgewiesen werden. Alle Nachweise werden vom Amt für Jagd und Fischerei gesammelt und in einer Datenbank archiviert. Biologische Proben werden von einem Institut auf ihre DNA hin untersucht. Bis zum heutigen Zeitpunkt wurden in der Provinz Bozen nur männliche Bären erhoben.

Im Jahr 2021 konnten in Südtirol fünf Bären genetisch nachgewiesen werden.