Reproduktion
Die Geschlechtsreife der Braunbären wird erst im Alter zwischen 3 und 5 Jahren erreicht. Im besten Fall können Bärinnen im Abstand von zwei Jahren Jungen gebären. Die Paarungszeit fällt in die Monate Mai und Juni. In dieser Zeit können die Männchen auf der Suche nach Geschlechtspartnern weit reichende Wanderungen zurücklegen. Nach einer rund 7 - 8 Monaten dauernden Tragzeit kommen Bärenkinder mitten im Winter, im Januar oder Februar, in der dunklen Geborgenheit ihrer Höhle zur Welt. Meistens sind es zwei bis drei Junge. Die Anzahl der geborenen Bärenjungen hängt dabei vom Nahrungsangebot, dem Alter der Mutter und den klimatischen Verhältnissen ab. Die beinahe nackten, blinden und zahnlosen Neugeborenen heben etwa die Größe eines Meerschweinchens und wiegen zwischen 300 und 400 Gramm. Der hohe Fettgehalt der Bärenmilch ermöglicht den Jungbären ein schnelles Wachstum. Bis zum Winter müssen sie 15 bis 20 Kilogramm schwer sein, um die nächste Winterruhe zu überstehen. Die Bärenmutter lehrt ihre Jungen, welche Verhaltensweisen ihnen zum Überleben dienen, welche Orte sie zu welcher Jahreszeit aufsuchen müssen, um an die beste Nahrung zu gelangen. Die Jungbären ahmen bei der Futtersuche immer ihre Mutter nach und lernen von ihr Beute zu schlagen, Fische zu fangen und unter morschen Bäumen nach Käfern, Schnecken, Würmern und Larven zu suchen. Eine Bärenmutter verteidigt ihre Jungen vehement, wenn es sein muss auch gegen stärkere und größere Bärenmännchen. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen und einer behütenden Mutter stirbt fast die Hälfte aller Bärenjungen im ersten Lebensjahr. Nur ein Drittel der Bären wird über 5 Jahre alt.