Steinwildkolonien in Südtirol
In Südtirol gibt es derzeit neun Steinwildkolonien. In sechs davon (Weißkugel, Texel, Tribulaun, Eisbruggspitze, Durreck, Ulten) bleibt der Großteil der Tiere das ganze Jahr über in Südtirol. Bei drei weiteren (Sesvenna, Seekofel, Tauern) handelt es sich vorwiegend um Steinwild aus den Nachbarländern, dessen Sommereinstände in Südtirol liegen.
Nach einem Ausbruch der Gamsräude im Jahr 2004 ist die Steinwildkolonie Seekofel innerhalb kurzer Zeit erloschen. In den vergangenen zwei Jahren wurden dort insgesamt fünf markierte Individuen freigelassen mit dem Ziel, diese Kolonie wieder aufzubauen. Auch die Kolonie am Sellastock ist aufgrund dieser parasitären Krankheit erloschen.
Das Steinwild besiedelt in Südtirol zurzeit eine Fläche von rund 35.000 ha. Die Kolonien mit den höchsten Bestandesdichten befinden sich entlang des Alpenhauptkamms an der Staatsgrenze zu Österreich. Sie erstrecken sich über große Teile der südlichen Stubaier Alpen (Kolonie Tribulaun) und der Ötztaler Alpen (Kolonie Weißkugel und Texel). Mittlerweilen bilden die drei Kolonien zwischen Reschen und Brenner eine zusammenhängende Einheit.
Die mittlere Bestandesdichte in Südtirol liegt bei 4,2 Tieren pro Quadratkilometer.
Kolonie | Gezählter Bestand | Hektar | N / 100ha |
---|---|---|---|
Sesvenna | 65 | 3682 | 1,8 |
Eisbruggspitze | 137 | 5769 | 2,4 |
Tauern | 10 | 1005 | 0,9 |
Durreck | 63 | 1316 | 4,8 |
Ultimo - Orecchia di Lepre | 16 | 3851 | 0,4 |
PNS - Umbrail - Stelvio | k.A. | 660 | / |
Weisskugel | 353 | 5159 | 6,8 |
Texel | 479 | 8552 | 5,6 |
Tribulaun | 312 | 4413 | 7,1 |