Die Situation in Südtirol
Das Jahr 2023
Südtirol weit konnten im Jahr 2023 neununddreißig verschiedene Wölfe genetisch erhoben werden. Davon waren vierundzwanzig männliche und vierzehn weibliche Tiere. Bei einem weiteren Tier ergab die genetische Analyse kein vollständiges Ergebnis. 30 Tiere stammen aus der italienischen Wolfspopulation, 9 Tiere hingegen aus Osteuropa. Von den neununddreißig erhobenen Wölfen wurden bereits zwölf Tiere in den vorhergehenden Jahren bestätigt (6 Wölfe in der Provinz Südtirol und 6 Tiere in der Provinz Trient). Hinsichtlich der Anzahl von Wölfen im Jahr 2023 kann in Südtirol wahrscheinlich von einer Mindestzahl von mehr als 78 Individuen ausgegangen werden. Anhand der gesammelten Nachweise und nach Absprache mit den Nachbarprovinzen konnten in Südtirol 7 Wolfsrudel bestätigt werden. Drei dieser Rudel haben ihr Territorium hauptsächlich in der Provinz Bozen. Bei den restlichen vier handelt es sich um provinzübergreifende Rudel.
Wolfschäden durch Risse von Nutztieren wurden im Jahr 2023 im Ausmaß von 97.864.- € vergütet.
Im Herbst 2023 hatte der Landeshauptmann nach eingehender Prüfung und Anhörung von Fachleuten die Entnahme von insgesamt vier Wölfen in den Pfunderer Bergen und im Gemeindegebiet Kastelbell angeordnet; per Präsidialverfügung und schließlich in kollegialer Besetzung hatte das Verwaltungsgericht beide Dekrete ausgesetzt.
Das Jahr 2022
Südtirol weit konnten im Jahr 2022 achtundzwanzig verschiedene Wölfe genetisch erhoben werden. Davon waren neunzehn männliche und neun weibliche Tiere. 24 Tiere stammen aus der italienischen Wolfspopulation, 4 Tiere hingegen aus der dinarischen. Von den achtundzwanzig erhobenen Wölfen wurden bereits sieben Tiere in den vorhergehenden Jahren bestätigt. Hinsichtlich der Anzahl von Wölfen im Jahr 2022 kann in Südtirol von einer Mindestzahl von mehr als 50 Individuen ausgegangen werden. Anhand der gesammelten Nachweise und nach Absprache mit den Nachbarprovinzen können einige Zonen mit Wolfsrudeln ausgewiesen werden. Dabei handelt sich um provinzübergreifende Rudel. Diese befinden sich im Gebiet von Deutschnonsberg, hinteres Ultental, Latemar, hinteres Grödnertal und Toblach.
Wolfschäden durch Risse von Nutztieren wurden im Jahr 2022 im Ausmaß von 141.145.- € vergütet.
Das Jahr 2021
Südtirol weit konnten im Jahr 2021 achtzehn verschiedene Wölfe genetisch erhoben werden. Davon waren zehn männliche und acht weibliche Tiere. Alle Tiere bis auf ein Weibchen und ein Männchen stammen aus der italienischen Wolfspopulation. Von den achtzehn erhobenen Wölfen wurden bereits vier Tiere in den vorhergehenden Jahren, 1 Weibchen in der Provinz Trient und ein Männchen in der Provinz Brescia bestätigt. Hinsichtlich der Anzahl von Wölfen im Jahr 2021 kann in Südtirol von einer Mindestzahl von mehr als 30 Individuen ausgegangen werden. Anhand der gesammelten Nachweise können einige Zonen von Gruppierungen von Wölfen ausgewiesen werden. Diese fallen ins Gebiet von Deutschnonsberg, Menedelkamm, hinteres Ultental und die Provinzgrenze in den Dolomiten zum Belluno und Trentino.
Wolfschäden durch Risse von Nutztieren wurden im Jahr 2021 im Ausmaß von 54.200 € vergütet.
Das Jahr 2020
Südtirol weit konnten im Jahr 2020 fünfzehn verschiedene Wölfe genetisch erhoben werden. Davon waren fünf männliche und zehn weibliche Tiere. Alle Tiere bis auf ein Weibchen stammen aus der italienischen Wolfspopulation. Von den fünfzehn erhobenen Wölfen wurden bereits fünf Tiere im Jahre 2019 bestätigt. Hinsichtlich der Anzahl von Wölfen im Jahr 2020 kann in Südtirol von einer Mindestzahl von 18 – 22 Individuen ausgegangen werden. Anhand der gesammelten Nachweise können einige Zonen von Gruppierungen von Wölfen ausgewiesen werden. Diese fallen ins Gebiet von Deutschnonsberg, hinteres Ultental und die Provinzgrenze im südlichen Pustertal zu Belluno.
Wolfschäden durch Risse von Nutztieren wurden im Jahr 2020 im Ausmaß von 17.911,40 € vergütet.
Das Jahr 2019
Im Gebiet von Deutschnonsberg konnte sich die im Jahr 2018 mit einem GPS-Senderhalsband ausgestattete Wölfin wiederum erfolgreich reproduzieren. Der Wurf bestand aus 5 Welpen und konnte anhand einer Fotofalle in der Provinz Trient bestätigt werden.
Südtirol weit konnten weiters fünf neue Wölfe genetisch erhoben werden. Davon waren zwei männliche und drei weibliche Tiere (BZF7, BZF8, BZM8, BZM9 und BZF*). Anhand der gesammelten Nachweise kann davon ausgegangen werden, dass sich in Südtirol im Jahr 2019 3 Wolfsrudel sicher und ein weiters Rudel wahrscheinlich aufhalten. Von diesen Wolfsrudeln besetzen jeweils drei ein Grenzgebiet zwischen der Provinz Trient oder der Provinz Belluno. Das Territorium des vierten Wolfsrudels hingegen befindet sich nur innerhalb der Provinz Südtirol im Gebiet von Lüsen/Rodeneck. Hinsichtlich der Anzahl von Wölfen im Jahr 2019 kann in Südtirol von einer Mindestzahl von 31 – 35 Individuen ausgegangen werden.
Der Wolf mit dem Kürzel BZM9 konnte im Monat Mai anhand einer genetischen Probe im Ultental bestätigt werden. Dasselbe Tier war dann im Monat Juli in Tirol, Gemeinde Gries am Sellrain, für eine Reihe von Übergriffen auf Nutztiere verantwortlich. Im August wurde von BZM9 in Sellrain nur mehr der Kadaver gefunden. Vermutlich ist das Tier gewildert worden.
Im Jahr 2019 gab es in Südtirol den ersten im Straßenverkehr getöteten Wolf. Am 5. Dezember wurde in der Gemeinde Innichen die Wölfin BZF* von einem Auto angefahren und getötet.
Interessant ist das Vorkommen des Wolfes BZM8, welcher Anfangs April für eine Reihe von Rissen im Gebiet von Sterzing/Freienfeld verantwortlich war. Im Juni riss das gleiche Tier einige Schafe im Sarntal, Penserjoch. Von dort aus wanderte der Wolf über das Passeiertal ins Gebiet um den Salten. Hier konnte er anhand der gesammelten DNA-Proben an Nutztierrissen identifiziert werden.
Der erste genetische Nachweis der Wölfin BZF7 erfolgte Ende Februar im Pustertal. Dann wanderte BZF7 weiter nach Sterzing/Freienfeld, wo sie Anfangs April gemeinsam mit dem Wolf BZM8 unterwegs war. Danach konnte diese Wölfin genetisch nicht mehr erhoben werden.
Wolfschäden durch Risse von Nutztieren wurden im Jahr 2019 im Ausmaß von 27.533,00 € vergütet.
Das Jahr 2018
Im Gebiet von Deutschnonsberg konnte im Jahr 2018 ein Wolf mit einem GPS-Senderhalsband ausgestattet werden. Beim besenderten Tier handelt es sich um die Alpha-Wölfin des dort lebenden Rudels, von welchem auch im Jahr 2018 eine erfolgreiche Reproduktion bestätigt werden konnte. Der Wurf bestand aus 4 Welpen und das Rudel hatte im Winter eine Größe von sieben Wölfen.
Südtirol weit konnten weiters sechs Wölfe genetisch erhoben werden. Der männliche Wolf WBZ-M4 wurde Anfang des Jahres auf dem Ritten nachgewiesen. Im Herbst wurde er hingegen in der Provinz Trient, im Gebiet von Valsugana, erhoben. Im Schlerngebiet wurde der genetische Nachweis von zwei Wölfe, WTN-F3 und WBZ-M5, erbracht. Beide Tiere sind Jungtiere des sich im Gebiet von Fassa befindlichen Rudels. Interessant ist das Vorkommen der Wölfin WTN-F3, welche Anfangs Sommer für eine Reihe von Rissen im Gebiet von Tiers verantwortlich war. Im August riss das gleiche Tier sieben Schafe im Plosegebiet. Anfangs November konnte die selbe Wölfe wieder in Völs anhand der gesammelten DNA-Probe an einem Rehriss identifiziert werden. Weitere genetische Nachweise erfolgten im Gebiet von Corvara (Rüde WTN-M6), Lana (Rüde WBZ-M3) und Ulten (Wölfin WBZ-F3). Im Pfossental, St. Leonhard in Passeier und in Sexten konnte auch der Wolf anhand genetischer Proben nachgewiesen werden. Jedoch erbrachte die Analyse keine Ergebnisse, um welche Wölfe es sich dabei handelt.
Wolfschäden durch Risse von Nutztieren wurden im Jahr 2018 im Ausmaß von 8.420,00 € vergütet.