Aktuelles
Auftakt für 14. Lehrgang für Gemeindesekretäre
50 Akademiker und Akademikerinnen besuchen den 14. Befähigungslehrgang für Gemeindesekretäre. LH Kompatscher und Gemeindenpräsident Schatzer haben diesen heute in Bozen eröffnet.
Über 215 Juristen, Verwaltungs-, Politik- und Wirtschaftswissenschaftler hatten sich im vergangenen Herbst um die Teilnahme am neuen, 14. Befähigungslehrgang für Gemeindesekretärsanwärter beworben. 160 davon haben Ende November 2019 am Auswahlverfahren teilgenommen, welches über die Zuweisung der 50 verfügbaren Kursplätze entschieden hat.
Für diese 28 Frauen und 22 Männer, 40 davon aus Südtirol und zehn aus anderen Regionen und Provinzen, fiel heute (14. Februar) im Landhaus 1 in Bozen der Startschuss zum Befähigungslehrgang, der 450 Stunden theoretischen Unterricht und drei Monate Praktikum in einer Südtiroler Gemeinde umfasst. Der Unterricht beginnt bereits morgen an der Landesberufsschule "Gutenberg" in Bozen. Abgeschlossen wird der Lehrgang Anfang 2021.
Politisches Fingerspitzengefühl gefragt
Auf die zentrale Rolle des Gemeindesekretärs in der Gemeinde und damit in der Gesellschaft wies Landeshauptmann und Gemeindenlandesrat Arno Kompatscher beim heutigen Lehrgangsauftakt hin. Als wichtige und oft einzige Führungskraft in der Gemeinde müsse der Gemeindesekretär heute neben Fachwissen Sozialkompetenz und politisches Fingerspitzengefühl mitbringen, Finanzplanung und Projektmanagement beherrschen, Mitarbeiter führen und motivieren können. "Wir wünschen uns, dass Sie den Kurs besuchen, um diese verantwortungsvolle Aufgabe in einer Südtiroler Gemeinde zu übernehmen", schloss der Landeshauptmann.
Als "Bindeglied zum Bürger" bezeichnete der Präsident des Gemeindenverbands, Andreas Schatzer, den Gemeindesekretär. Flexibilität, Netzwerkarbeit, Mediationsfähigkeiten seien in diesem Amt zunehmend gefragt. Bereits während dieses Kurses sei es sinnvoll, Netzwerke zu knüpfen, die bei der Arbeit an der Spitze einer Gemeindeverwaltung sehr hilfreich seien.
Südtirol bleibt bei Öffentlichem Wettbewerb
"Während im restlichen Staatsgebiet und auch im Trentino der Gemeindesekretär vom Bürgermeister namhaft gemacht wird, hält Südtirol an der unbefristeten Einstellung über den öffentlichen Wettbewerb fest", erklärte der Präsident des Verbands der Gemeindesekretäre, Karl Elsler, der heute auch Einblick in die rund 150-jährige Geschichte dieses Berufsbildes gab. Dies garantiere Unabhängigkeit und Transparenz, sagte Elsler.
Die Direktorin der Landesabteilung Örtliche Körperschaften, Marion Markart, verwies darauf, dass der letzte Befähigungslehrgang vor vier Jahren von 31 Personen abgeschlossen wurde. "17 davon, also 60 Prozent sind als Gemeindesekretäre tätig", sagte die Abteilungsdirektorin, die auch auf die derzeit unbesetzten Sekretariatssitze und die gute Berufsaussichten der Kursteilnehmenden hinwies.
Der einjährige Befähigungslehrgang wird von der von der Landesabteilung Örtliche Körperschaften in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bildungsdirektion und der Landesberufsschule für Handel und Grafik "Johannes Gutenberg" organisiert und durchgeführt. An der heutigen Eröffnungsveranstaltung nahmen auch die Mitglieder der Kommission für die Oberaufsicht des Befähigungslehrganges, Attinà Lucia (Gemeindesekretärin Kaltern), Susanna Huez (Direktorin der Landesberufsschule Gutenberg), Erich Ratschiller (Bürgermeister der Gemeinde Tirol), Michele Purello (Anwaltschaft des Landes), Marion Markart (Direktorin Abteilung Örtliche Körperschaften) und Elmar Burger (Schriftführer), sowie die Tutorin Claudia Erlacher teil.
LPA/jw