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Coronavirus: Landeshauptmann kündigt zusätzliche Vorkehrungen an
Zwar wurden in Südtirol keine neuen eigenen Infektionsfälle nachgewiesen, angesichts der infizierten deutschen Südtirolurlauber will das Land vorsorglich Präventionsmaßnahmen treffen.
"Bisher haben wir nur einen einzigen Covid-19-Fall, der eine in Südtirol ansässige Person betrifft. Allerdings wurde bei vier deutschen Südtirolurlaubern das neuartige Coronavirus nachgewiesen. Zudem gibt es neun Meldungen über mögliche Verdachtsfälle. Es handelt sich um Feriengäste aus verschiedenen Ländern, die mittlerweis abgereist sind." Das teilte Landeshauptmann Arno Kompatscher nach der heutigen (3. März) Sitzung der Landesregierung mit. Bemühen der Landesregierung sei es nun, in Zusammenarbeit mit den deutschen Behörden das Umfeld, die Bewegungen und die Kontakte der betroffenen Personen zu analysieren, um weiteren Infektionen vorzubeugen und etwaige Infektionsketten zu unterbrechen. Dabei halte man sich an die international vereinbarten Vorgehensweisen und Standards.
Hochpustertal und ladinische Täler: Zusätzliche Vorkehrungen
Der Landeshauptmann kündigte zudem eine neue Verordnung an: "Wir möchten auf Nummer sicher gehen und Vorbeugemaßnahmen erlassen, um vor allem ältere und geschwächte Personen zu schützen, für die eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus besonders problematisch sein könnte", betonte der Landeshauptmann. Daher werden in einigen Gemeinden des Pustertals (Welsberg, Toblach und Prettau) der ladinischen Täler (St. Christina, Wolkenstein, Abtei) zusätzliche Vorkehrungen getroffen. So werden die Schulen in den betreffenden Gemeinden vorübergehend geschlossen. Im Gastgewerbe ebenso wie bei den Aufstiegsanlagen werden Vorkehrungen getroffen, um einen Mindestabstand zur Vermeidung von Infektionen zu garantieren. "Ziel ist es, vorsorglich dauerhafte Menschenansammlungen vor allem in geschlossenen Räumen zu vermeiden", erklärte der Landeshauptmann.
Bisher getroffene Maßnahmen
Die Landesregierung hat heute vor allem die aktuelle Lage in Südtirol bewertet und entsprechende Maßnahmen beschlossen. Sie hat aber auch Bilanz der bisher getroffenen Maßnahmen gezogen:
So stehen seit dem 25. Februar eine Ärztin und je nach Bedarf zwischen zwei und vier Mitarbeiter der Agentur für Bevölkerungsschutz am Bürgertelefon täglich von 8 bis 20 Uhr im Dienst und haben bisher 2819 Anrufe bearbeitet. Die meisten Anrufe gingen am 25. Februar ein, und zwar 697. Die Agentur für Bevölkerungsschutz hat bisher über die Landespresseagentur LPA 23 Pressemitteilungen veröffentlicht. An Zugriffen auf die am 27. Februar eigens eingerichtete Homepage Coronavirus wurden bis gestern 30.020 Aufrufe von 14.000 Nutzern gezählt. Dort finden sich auch 52 häufig gestellte Fragen (Frequently Asked Questions FAQ) samt Antworten. Bei 29 Lagebesprechungen wurde bisher die Lage in Südtirol im Hinblick auf Coronavirus und Covid-19 auf den Punkt gebracht. Die Landesleitstelle hat seit dem 24. Februar täglich die Lage in Südtirol analysiert. Der staatsweise Informationsaustausch erfolgt bei den täglich zwei Videokonferenzen mit dem Dipartimento Nazionale di Protezione Civile. Bei der beim Südtiroler Sanitätsbetrieb eingerichteten Taskforce haben täglich zwölf Personen die Lage analysiert und Maßnahmen besprochen. Täglich sind 55 Männer und Frauen des Sanitätspersonals (Ärzte/Ärztinnen, Pflegepersonal, Inspektoren/Inspektorinnen) im Einsatz. Die Landesregierung hat eine Einrichtung in Gossensaß ausfindig gemacht und für eventuelle Personen in Quarantäne vorbereitet.
Informationen:
Grüne Nummer 800 751 751
Homepage www.provinz.bz.it/coronavirus
LPA/mac/jw