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Mehr Platz dem Fahrrad in der Mobilität nach Corona-Zeiten

Ist das Coronavirus erst mal besiegt, wird und soll sich auch die Mobilität ändern: Laut LR Alfreider sollen dann gesunde Mobilitätsformen Vorrang bekommen, vor allem im urbanen Raum.

Über mehrere Pilotprojekte zu einer gesünderen Mobilität nach Corona-Zeiten: Laut LR Alfreider spielt das Fahrrad dabei eine zentrale Rolle. (Foto: STA/Green Mobility)

Radwege sind in Südtirol derzeit großteils geschlossen, Fahrradtouren oder Ausflüge sind absolut verboten. Wo befahrbar, dürfen nur jene Menschen auf Radwegen fahren, die bei einem lebensnotwendigen Dienst arbeiten und (oder) zur Arbeit unterwegs sind. Laut Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider gilt es trotz der aktuell sehr strengen Regelungen für die Fahrradnutzung "schon jetzt für die Mobilität der nächsten Monate und Jahre neu zu planen. Und da wird das Fahrrad eine zentrale Rolle einnehmen."

Für die "Zeit danach": Fahrrad im Mittelpunkt 

Entscheidend sei die "Zeit danach", erklärt Alfreider: "Das Coronavirus wird unseren Alltag stark beeinflussen. Es ist aber auch eine Chance, unsere Gewohnheiten zu überdenken und die richtigen Schlüsse gerade auch für unsere Mobilität zu ziehen." Ein besonderer Stellenwert komme dabei dem Fahrrad zu: Die Sensibilität für die Gesundheit habe in diesen Wochen stark zugenommen. Längst gelten die enormen gesundheitlichen und damit auch volkswirtschaftlichen Vorteile des Ausbaus der Fahrradmobilität als erwiesen. "Genau jetzt ist es an der Zeit, gesunde Mobilitätsformen in den urbanen Gebieten zu fördern und dem Fahrrad mehr Platz einzuräumen", ist Alfreider überzeugt.  

Mit dem Fahrrad könne man nach Beendigung der restriktiven Maßnahmen die Sicherheitsabstände zum Gesundheitsschutz ohne Probleme einhalten. "Experten betonen: Fahrradfahren beugt Krankheiten vor. Und neue Formen wie das E-Bike verringern auch die körperliche Belastung", sagt Alfreider.  

Exklusive Straßen für Fahrrad und alternative Mobilität

Der Landesrat spricht von einer "mutigen Vision für die Fahrradmobilität in Südtirol" an der das Ressort für Infrastrukturen und Mobilität – unabhängig von den jüngsten Entwicklungen – gearbeitet hat. Im Jahr 2030 soll sich der Modal Split – also die Aufteilung der Mobilitätsformen – um 20 Prozent zugunsten jener verschieben, die ihre täglichen Strecken zu Arbeit oder Schule mit dem Fahrrad zurücklegen. Entsprechend sei die Mobilitätsplanung urbaner Zentren laut Alfreider mit Priorität auf Fahrrad und Personennahverkehr zu konzipieren. Eine wichtige Grundlage dafür sei auch mit dem neuen Raumordnungsgesetz und den entsprechenden Durchführungsbestimmungen zur nachhaltigen Mobilität gelegt worden.

Unterstützung von Seiten des Landes: Südtirol fahrradfit machen  

Landesrat Alfreider kündigt an, dabei sowohl auf öffentliche Institutionen wie auf Private zu setzen: "Wir sind alle gemeinsam gefragt, unser Land Südtirol fahrradfit zu machen. Wir unterstützen jegliches Projekt in dieser Hinsicht." Mehrere Pilotprojekte wie in Bozen Süd, im Eisack- oder Pustertal werden derzeit mit Hilfe einer internationalen Expertengruppe geplant. "Diese Schritte setzen wir zusammen mit den Gemeinden und Bezirksgemeinschaften, die für den Bau der Radwege zuständig sind", erklärt Alfreider. Von weniger Autos und mehr Fahrrädern würden profitieren: Es gebe weniger umweltbelastenden Verkehr und gesündere Bürger.  

LPA/rc/gst

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