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Forschung und Innovation: Landesprogramm 2020 genehmigt
Die Corona-Forschung und die intelligente Spezialisierung als Rahmen für eine effektive Forschungs- und Innovationspolitik sind Schwerpunkte im Programm 2020, das die Landesregierung genehmigt hat.
Die verschiedenen Maßnahmen, Prioritäten und Strategien des Landes, um Südtirol als Forschungs- und Innovationsstandort zu stärken, werden im Jahresprogramm für Forschung und Innovation festgeschrieben. Auf Vorschlag von Landeshauptmann Arno Kompatscher hat die Landesregierung das von der zuständigen Landesabteilung erarbeitete und dem Rat für Wissenschaft, Forschung und Innovation begutachtete Landesprogramm 2020 heute (26. Mai) genehmigt.
Akutförderprogramme für Forschung zu Corona-Themen
"Auch in diesem Jahr legen wir wieder ein umfassendes Jahresprogramm auf, um die Forschung und Innovation in Südtirol durch unterschiedliche und breit gefächerte Maßnahmen zu fördern und Südtirol als Standort für Forschung und Innovation zu stärken", erklärte Landeshauptmann Kompatscher, der in der Landesregierung auch für Forschung und Innovation zuständig ist. Die Coronavirus-Pandemie habe das Land zudem veranlasst, "auch neue Fördermaßnahmen für Projekte ins Jahresprogramm aufzunehmen, die im Zusammenhang mit dem Coronavirus stehen". So finden sich in dem heute genehmigten Jahresprogramm 2020 Akutförderprogramme zur wissenschaftlichen Erforschung von Themen mit unmittelbarem Bezug zur Corona-Krise. Diese werden im Rahmen von Gemeinschafts- oder Verbundforschungsprojekten, so genannter "Joint Projects", gefördert.
Intelligente Spezialisierung für wirksame Innovationspolitik
Eines der Schwerpunktthemen im diesjährigen Programm ist die Weiterentwicklung der intelligenten Spezialisierung. Die sogenannte "Smart Specialisation Strategy" (RIS3) ist Teil der mehrjährigen Innovations- und Forschungsstrategie des Landes Südtirol und zielt darauf ab, in Zusammenarbeit aller Ebenen und insbesondere der ortsansässigen Wirtschaft sowie auf der Grundlage von Alleinstellungsmerkmalen und einzigartigen Vermögenswerten, exzellenzorientierte Zukunftsvisionen zu entwickeln. Um fit zu sein, für die nächste europäische Programmperiode 2021-27 der EU, will das Land die lokalen Forschungs- und Innovationssysteme in strategischen Sektoren stärken, den Wissenstransferchaftsaustausch zwischen Forschungseinrichtungen und Wirtschaft fördern und die Vorteile von Innovation möglichst der gesamten regionalen Wirtschaft zu Gute kommen lassen. Diese Ausgestaltung einer intelligenten Spezialisierung in Südtirol wird von der EU gefördert.
Internationale Forschungszusammenarbeit weiter ausbauen
Welche weiteren Schritte in Umsetzung der Südtiroler Forschungsoffensive in diesem Jahr geplant sind, ist ebenfalls im Landesprogramm festgeschrieben. Im Forschungsfonds stehen dafür in diesem Jahr vier Millionen Euro zur Verfügung. "Wir werden im laufenden Jahr die 2019 veröffentlichte Ausschreibung 'Research Südtirol' abschließen. Derzeit werden die insgesamt 67 eingereichten Projekte begutachtet und bewertet", informiert der Direktor der Landesabteilung Innovation, Forschung, Universität und Museen, Vito Zingerle. "Ausgebaut wird die internationale Zusammenarbeit durch die Förderung von Joint Projects, die seit diesem Jahr neben Österreich auch mit der Schweiz und mit Deutschland möglich ist."
Neu ausrichten wird das Land 2020 den Preis für Forscherinnen und Forscher. Weitergeführt werden nach den Worten des Abteilungsdirektors "die bereits bewährten Fördermaßnahmen für Open-Access Publikationen und zur Mobilität der Forschenden sowie die Kooperationen mit den Südtiroler Forschungseinrichtungen". Für längere und kürzere Forschungsaufenthalte Südtiroler Forschender im Ausland oder ausländischer Forschender in Südtirol stellt das Land auch in diesem Jahr über eine Million Euro bereit. Im vergangenen Jahr sind für insgesamt hat das Land 13 solcher mehrjähriger Forschungsprojekte gefördert und dafür 1,7 Millionen Euro zweckgebunden.
Innovationsförderung auf verschiedenen Ebenen
Was hingegen den Bereich der Innovation angeht, so will das Land auch in diesem Jahr vor allem Forschungs- und Entwicklungsprojekte finanziell fördern. Dabei kommen auch EU-Fördermittel zum Einsatz. Bezuschusst werden auch Prozess- und Organisationsinnovationen, Studien, gewerbliche Schutzrechte, Managementsysteme, Innovationsberatung, der Einsatz von hochqualifiziertem Personal, Innovationscluster, die Kapitalisierung von Start-ups, Ausbildung und Beratung sowie die Garantiegenossenschaften. Im Laufe des Jahres 2019 wurden 274 Anträge für Forschung und Entwicklung für eine gesamte Beitragssumme von 16,42 Millionen Euro genehmigt. Effektiv ausbezahlt 19,28 Millionen Euro 226 Projekte.
NOI Techpark entwickelt sich weiter
Der NOI Techpark (Nature of Innovation) ist Südtirols Zentrum der Zusammenarbeit von Forschung und Unternehmen. Derzeit arbeiten 70 Betriebe im NOI in Bozen Süd sowie die wichtigsten Südtiroler Forschungseinrichtungen wie die Freie Universität Bozen, Eurac Research, Fraunhofer Italia und das Versuchszentrum Laimburg, die dort an die 30 unterschiedliche Labors betreiben. Noch in diesem Jahr sollen die Bauarbeiten für den Sitz des Eurac-Instituts für Biomedizin anlaufen. Die neue Fakultät für Ingenieurswesen der Uni Bozen soll bis 2023 entstehen. Während die Bau- und Erschließungsarbeiten in Bozen laufen, wird auch Bruneck an der dem Automotive-Sektor gewidmeten Außenstelle gearbeitet, die 2022 ihren Betrieb aufnehmen soll.
LPA/jw