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Gründlinge: Eine neue Fischart in Südtirol
Auch heuer hat das Amt für Jagd und Fischerei landesweit die natürliche Fortpflanzung von Forellen und Äschen kontrolliert – dabei sind ihr zwei gebietsfremde Gründlinge ins Netz gegangen.
Es war ein überraschender Fang, den die Mitarbeiter des Landesamtes für Jagd und Fischerei am 28. Mai im Eisack unterhalb von Brixen machten. Eigentlich waren sie mit den jährlichen Brütlingskontrollen beschäftigt, die derezit in allen Hauptgewässern des Landes erfolgen: in Etsch, Eisack, Rienz, Ahr, Passer, Falschauer, Talfer und Gader.
Bei diesen Kontrollen nimmt das Amt für Jagd und Fischerei, wie von internationalen Protokollen vorgesehen, durch elektrische Befischung Proben an 52 strömungsruhigen Uferbereichen.
Im Eisack, unterhalb von Brixen, kam es am 28. Mai zum unerwarteten Beifang: Den von Hannes Grund koordinierten Mitarbeitern gingen neben erwarteten Forellen- und Äschenbrütlingen sowie einigen Mühlkoppen und Bachneunaugen auch zwei Gründlinge (Gobio gobio) ins Netz. Dabei handelt es sich um eine rund zehn Zentimeter lange, gebietsfremde Kleinfischart, die in ganz Europa verbreitet ist. Die beiden im Mai gefangenen Fische wurden entnommen. Eine genetische Analyse soll nun die genaue Herkunft der Fische klären.
Landesrat für Jagd und Fischerei, Arnold Schuler geht davon aus, "dass es sich um keinen Zufallsfang handelt, sondern dass der Gründling im Eisack einen Bestand gebildet hat." Bereits Mitte Februar dieses Jahres war ein Individuum bei einer Abfischung in Brixen gefangen worden. "Insgesamt aber zeigt dieser sehr erfreuliche Fang, dass wir in Südtirol eine aufrechte Artenvielfalt haben. Wir sind bemüht, diese beizubehalten und zu erweitern", sagt Schuler.
LPA/gst