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Nachhaltigkeit: LH Kompatscher wirbt im AdR für Südtiroler Initiative

Die Initiative für eine nachhaltige Lebensmittelpolitik sowie Südtirols Nachhaltigkeitsziele waren gestern Thema der Interventionen von LH Kompatscher im europäischen Ausschuss der Regionen.

LH Kompatscher in Videokonferenzen mit Brüssel: Bessere Voraussetzungen für eine regionale Lebensmittelpolitik eingefordert und Südtirols SDG-Tracker für mehr Nachhaltigkeit vorgestellt. (Foto: LPA)

Im Rahmen der 140. Plenartagung führte der europäische Ausschuss der Regionen (AdR) mit dem EU-Kommissar für Klimaschutz Frans Timmermans eine Debatte zum Green Deal. Timmermanns betonte, nur eine nachhaltige Wirtschaft sei zukunftsfähig. Er unterstrich unter anderem die Chancen durch Wasserstoff als Energieträger.

Landeshauptmann Arno Kompatscher war über Videokonferenz zugeschaltet und stellte die Südtiroler Initiativen vor: So will Südtirol durch den verstärkten Einsatz von Wasserstoff als Energieträger eine ambitionierte Reduktion der Emissionen der Treibhausgase sowie die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energie erreichen.

EU soll regionale Wertschöpfung bei Lebensmitteln stärken 

Kompatscher brach auch eine Lanze für die von ihm angestoßene Initiative für eine "Nachhaltige bürgernahe Lebensmittelpolitik für die Zukunft Europas". "Immer mehr europäische Bürgerinnen und Bürger wünschen sich eine verlässliche und nachhaltige Versorgung mit regionalen Lebensmitteln", betonte Südtirols Landeshauptmann. "Um diesem Wunsch gerecht zu werden, wollen wir die Möglichkeiten bei der Lebensmittelbeschaffung durch öffentliche Verwaltungen stärken." Vielerorts seien regionale Lebensmittel identitätsstiftend. Deshalb sei es nicht sinnvoll, in diesem Bereich die Entscheidungsfreiheit öffentlicher Verwaltungen über Gebühr einzuschränken. Es gehe um die Stärkung lokaler und regionaler Wertschöpfung bei Lebensmitteln, um nachhaltige Ernährungsgewohnheiten und eben auch um eine positive Wahrnehmung gemeinschaftlicher Regeln. "Liebe geht oft sprichwörtlich durch den Magen. Das gilt besonders für die eigene Region. Wo diese wegen europäischer Regeln vom Teller verschwindet, schwindet auch die Liebe zur Europäischen Union", warnte Kompatscher.

Bereits am 1. Oktober hatte der Euregio-Vorstand einen Beschluss zur Unterstützung des Positionspapiers, das Südtirols Landeshauptmann im Ausschuss der Regionen für eine nachhaltige Lebensmittelpolitik im Rahmen des europäischen Vergaberechts eingebrachte, genehmigt und ersuchte ihn, dieses auch im Namen der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino bei den europäischen Institutionen vorzubringen.

Südtirol misst sich an UN-Nachhaltigkeitszielen

Die allgemeinen Nachhaltigkeitsziele Südtirols standen bei einem anschließenden virtuellen Treffen mit AdR-Präsident Apostolos Tzitzikostas auf der Tagesordnung. "Ich kenne bislang keine andere Region in Europa, die sich wie Südtirol transparent an den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (den sustainable development goals - SDG's der UN) misst", betonte Landeshauptmann Kompatscher. Er erläuterte bei dieser Gelegenheit auch den Südtiroler SDG-Tracker: Dabei handelt es sich um ein gutes Kommunikationsinstrument, das die in Südtirol verfügbaren Daten zu den Nachhaltigkeitszielen zugänglich macht. Präsident Tzitzikostas teilte diese Einschätzung und regte an, die Chancen, die der Green Deal sowie der Recovery Fund bieten, zur Erreichung dieser Ziele zu nutzen.  

"Euregios helfen, Europas Grenzen zu überwinden" 

Um die Europaregion Tirol-Südtirol Trentino als Impulsgeber grenzüberschreitender Zusammenarbeit ging es schließlich in einem virtuellen Seminar im Rahmen der "Europäischen Woche der Regionen und Städte". Diese jährliche Veranstaltung in Brüssel fand heuer ausschließlich virtuell statt, dafür aber ausgeweitet auf drei Wochen. Die Euregio hat das Seminar gemeinsam mit dem europäischen Ausschuss der Regionen und der Euregio Senza Confini/Ohne Grenzen mit den Regionen Kärnten, Veneto und Friaul-Julisch Venetien organisiert.

Vorgestellt wurde dabei die Zusammenarbeit der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino mit der Euregio Senza Confini im Rahmen des gemeinsamen Interreg Projekts Fit4Co, das öffentliche Verwaltungen bei der Planung grenzüberschreitender Projekte unterstützt. Gemeinsam mit Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser, dem Landeshauptmann des Trentino Maurizio Fugatti und mit Barbara Zilli, Regionalrätin Friaul-Julisch Venetiens, hob Landeshauptmann Arno Kompatscher die Rolle der Euregios bei der Überwindung von Grenzen aller Art hervor: Nur gemeinsamen könne man die "großen anstehenden Herausforderungen meistern, um ein Europa ohne Grenzen zu sichern", sagte der Landeshauptmann in einer auf dem youtube-Kanal der Euregio nachhörbaren Videobotschaft.

LPA/gst

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