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Zwei Bauvorhaben im Pustertal für Menschen mit Beeinträchtigung
Das ehemalige Schülerheim "Waldheim" und das Sozialzentrum Trayah in Bruneck werden umgebaut beziehungsweise erweitert. Davon hat sich Landesrat Bessone vor Ort ein Bild gemacht.
Im Rahmen seiner Lokalaugenscheine bei den wichtigsten Hochbauvorhaben des Landes war Hochbau- und Vermögenslandesrat Massimo Bessone auch im Pustertal unterwegs: In Bruneck standen das Haus "Waldheim" und das Sozialzentrum Trayah auf dem Besichtigungsprogramm.
Sechs Langzeit-Wohneinheiten im "Waldheim" in Bruneck
Das ehemalige Schülerheim "Waldheim" in Bruneck wird zu einer Einrichtung für Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) umgebaut. Der Direktor der Sozialbetriebe der Bezirksgemeinschaft Pustertal Gebhard Mair hat dazu in Zusammenarbeit mit dem Verein Lebenshilfe ein Konzept ausgearbeitet. Das Pilot-Projekt sieht die Schaffung von sechs Langzeit-Wohneinheiten vor, in denen Menschen mit schwerem Autismus und mit schweren Beeinträchtigungen rund um die Uhr und an sieben Tagen in der Woche betreut werden können. Zudem sind Betten für zeitlich beschränkte Aufnahmen und für Notfälle vorgesehen. Im Bedarfsfall kann die Anzahl der Wohneinheiten erhöht werden. "Der Umbau erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Ressort für Soziales", betont Hochbau- und Vermögenslandesrat Massimo Bessone, für den sich die Politik insbesondere in den Dienst der besonders Bedürftigen stellen müsse. "Damit möchten wir den Familien der betroffenen autistischen Jugendlichen helfen, um ihnen die größtmögliche Unterstützung zukommen zu lassen und ihr Leben zu erleichtern."
Die Gesamtinvestition für das Vorhaben wird mit 7,5 Millionen Euro veranschlagt. Binnen Februar soll der erste Entwurf des Raumprogramms vorliegen, mit dessen Ausarbeitung der Architekt Kurt Wiedenhofer beauftragt ist, der auch die Machbarkeitsstudie durchgeführt hat. Die Genehmigung des Raumprogramms in der Landesregierung dürfte innerhalb April 2021 erfolgen. Die Planungsarbeiten sollen im Frühjahr 2022 beginnen, während die Ausschreibung der Arbeiten für den Herbst 2023 geplant ist. Der Baubeginn ist für Anfang 2024 vorgesehen, abgeschlossen sein dürften die Umbauarbeiten im Frühjahr 2026.
Viel Platz für Werkstätten im Sozialzentrum Trayah
Sobald die Umbauarbeiten des Hauses "Waldheim" beendet sind, kann das Sozialzentrum Trayah in Bruneck in die Räumlichkeiten einziehen. In der Folge soll mit den Umbau- und Erweiterungsarbeiten des Sozialzentrums begonnen werden, für das Investitionen in der Höhe von 2,5 Millionen Euro vorgesehen sind. Im Trayah gibt es mehrere Werkstätten für Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen und eine Förderstätte für Menschen mit schweren Beeinträchtigungen.
"Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen benötigen nicht nur eine Beschäftigung und eine Entlohnung, sondern sie müssen auch an der Gesellschaft teilhaben können", unterstreicht Hochbaulandesrat Bessone. "Das Sozialzentrum Trayah ist eine sehr wichtige Einrichtung im Pustertal, in der Menschen mit Beeinträchtigung miteinander leben und arbeiten", ergänzt Soziallandesrätin Waltraud Deeg. Es sei unabdingbar, das Sozialzentrum auch räumlich an die Herausforderungen der heutigen Zeit anzupassen.
Das Erweiterungsprojekt umfasst den Abriss des Gebäudes, in dem die Werkstätten untergebracht sind, und die Errichtung von zwei neuen Stockwerken, die den Raumbedürfnissen der Werkstätten gerecht werden. Das Untergeschoss bleibt in seiner derzeitigen Form erhalten, während das Erdgeschoss teilweise räumlich neu eingeteilt wird. In den zwei neu zu errichtenden Geschoßen sollen sieben Werkstätten, ein Ruheraum, ein Mehrzweckraum, zwei kleine Büros, ein Bad und Sanitäranlagen untergebracht werden. Sie sind rund um einen zentralen Bereich angeordnet. Die beiden neuen Stockwerke werden in Holzbauweise ausgeführt, das bestehende Stockwerk wird mit Holz verkleidet. Die technisch-wirtschaftliche Machbarkeitsstudie, das definitive Projekt mit der urbanistischen Genehmigung und das Ausführungsprojekt wurden bereits erstellt. Im Herbst 2021 soll die Ausschreibung der Arbeiten für das Erweiterungsprojekt erfolgen.
LPA/mpi