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Wohnbauinstitut: 193 Millionen für mehr Qualität und mehr Wohnraum

Das Institut für den Sozialen Wohnbau (Wobi) plant in den nächsten Jahren ein umfangreiches Bauten- und Sanierungsprogramm sowie weitere Schritte der Neuausrichtung. Sie wurden heute vorgestellt.

Präsidentin Francesca Tosolini, Landesrätin Waltraud Deeg und Gianfranco Minotti von der Abteilung Technische Dienste des Wobi (v.l.) stellten das Bauten- und Sanierungsprogramm des Wobi vor. (Foto: LPA/Greta Stuefer)

Für Wohnbaulandesrätin Waltraud Deeg ist das Institut für den Sozialen Wohnbau (Wobi) ein wichtiger Bestandteil der Südtiroler Wohnbaupolitik: "Lediglich sechs Prozent unserer Landesfläche sind besiedelbar, davon sind 2,8 Prozent bereits bebaut. Wohnraum in Südtirol ist darum ein kostbares Gut, gerade in Krisenzeiten. Dennoch ist es unser Auftrag, leistbares, qualitativ hochwertiges Wohnen zu ermöglichen – und hier spielt das Wobi eine wichtige Rolle." So solle künftig neben dem sozialen Auftrag auch die Funktion der Umsetzung neuer Wohnmodelle im Tätigkeitsbereich des Wobi in den Fokus rücken. Das Wohnbauförderungsgesetz, das in diesem Jahr verabschiedet werden soll, lege dafür die nötigen Grundpfeiler für eine Neuausrichtung des Wobi mit modernen Impulsen.

Diesen Weg trägt auch Präsidentin Francesca Tosolini mit, die seit Juli 2020 dem Institut für den Sozialen Wohnbau vorsteht. "Das Wobi hat sich ein konkretes, ambitioniertes, aber realisierbares Programm für die nächsten Jahre gesetzt", umschrieb Tosolini die Vorhaben. In den kommenden fünf Jahren sei der Neubau von 400 Wohnungen im Gesamtwert von 80 Millionen Euro geplant. Einige davon stünden bereits kurz vor der Fertigstellung, weitere seien in Planung. Zudem sollen bis 2023 alle aktuell über 600 leerstehenden Wohnungen saniert werden. Insgesamt 113 Millionen Euro sind dafür vorgesehen. "Dank der Unterstützung durch die Landesregierung bin ich zuversichtlich, dass wir diese wichtigen Ziele in den kommenden Jahren umsetzen werden", hob Wobi-Präsidentin Tosolini hervor.

Investitonen in Krisenzeiten sichern Arbeitsplätze vor Ort

Eines der großen Tätigkeitsfelder des Wobi ist der Bereich des Bauens. "Hier werden Investitionen getätigt, die vor allem in Krisenzeiten eine besondere Bedeutung einnehmen", sagt Landesrätin Deeg. Dies komme, auch weil viele der Ausschreibungen lokal abgewickelt werden, vor allem der lokalen Wirtschaft zugute, womit das Institut wesentlich auch zur Sicherung von Arbeitsplätzen beitrage. Der Abteilungsdirektor der technischen Dienste des Wobi, Gianfranco Minotti berichtete über die Bauvorhaben des Wobi der kommenden Jahre. "Es geht bei dem Bauten- und Sanierungsprogramm um eine Verbesserung zum Wohle unserer Mieter", sagte Minotti. Für die Finanzierung würde man dabei auf den Landesbeitrag sowie Eigenkapital, aber auch auf Kredite und Fondsgelder der EU zurückgreifen.

Die Wobi-Neubauten seien aufs gesamte Land verteilt, so entstehen in den nächsten Jahren unter anderem Wohnungen in Latsch, Martell und Schlanders, aber auch in Toblach, St. Lorenzen und Bruneck. Auch in den Städten Meran, Leifers, Brixen, Sterzing und Bozen baut das Institut über 190 Wohnungen. Weitere Neubauten entstehen in Kastelruth, Neumarkt, Völs und Sterzing. Ein mindestens ebenso umfangreicher Abschnitt ist das außerordentliche Instandhaltungsprogramm. "Durch die energetische Sanierung ersparen sich unsere Mieterinnen und Mieter jährlich zwischen 1000 und 1200 Euro an Heizungsspesen", rechnete Abteilungsdirektor Minotti vor. Im Durchschnitt besetzt das Wobi 400 Wohnungen im Jahr neu, insgesamt verfügt das Institut derzeit über 13.440 Wohnungen, wovon 12.500 an 29.300 Mieterinnen und Mieter insgesamt vermietet sind.

LPA/ck

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