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Geokunststoffe: Innovatives Projekt zur Verbesserung der Klimabilanz
An der Etsch bei Laag hat das Landesamt für Wildbachverbauung Süd in Zusammenarbeit mit der Universität Innsbruck Testfelder zur Erforschung biologisch abbaubarer Geokunststoffe angelegt.
"Geobaustoffe aus polymeren Werkstoffen sind dauerhaft, langlebig, ressourcenschonend und umweltverträglich", erklärt Fabio De Polo, Direktor des Landesamtes für Wildbachverbauung Süd und geschäftsführender Direktor des Funktionsbereichs Wildbachverbauung. Vor der Winterpause wurden an der Etsch bei Laag in der Gemeinde Neumarkt in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsbereich Ingenieur-Geotechnik der Universität Innsbruck Testfelder zur Erforschung biologisch abbaubarer Geokunststoffe angelegt, und zwar die Testfelder "Radweg", "Erosionsschutz" und "Dichtung" im Bereich des Ufers der Etsch, erläutert Ingenieur Helge Hoyme von der Baustoffindustriefirma Naue in Westfalen in Deutschland. Das Familienunternehmen hat bereits in den 1980er-Jahren Innovationen wie die "mineralische Abdichtung von der Rolle" (Tondichtungsbahn) entwickelt und investiert massiv in Forschung: Beim Testfeld „Radweg“ handelt es sich um den Einbau eines Trenn- und Filtervliesstoff zwischen Tragschicht und anstehendem Untergrund in einem Teilstück eines Wirtschaftswegs, um die gute Qualität des Tragschichtmaterials möglichst lange zu erhalten. Das Testfeld "Erosionsschutz" besteht aus einem sogenannten Wirrgelege aus biologisch abbaubarem Material; dieses wird mit Boden befüllt und hält diesen an der Böschung des Damms in Position. Wenn das Wirrgelege einmal abgebaut ist, wird der Boden durch das Wurzelwerk der Begrünung ausreichend festgehalten. Das dritte Testfeld "Dichtung" beinhaltet eine Tondichtungsbahn mit biologisch abbaubaren Komponenten; sie dient mit ihrem Kern aus hochquellfähigem Bentonit Pulver der Abdichtung von Uferbereichen gegen Hochwasser.
Geokunststoffe sind hochwertige und langlebige Kunststoffe, deren Nachhaltigkeit belegt ist. Ziel dieser an der Etsch durchgeführten Arbeiten ist es, Erkenntnisse über das Produktverhalten der biologisch abbaubaren Produkte in unterschiedlichen Anwendungen unter realen Bedingungen zu gewinnen. "Geobaustoffe aus polymeren Werkstoffen sorgen für optimiertes Bauen in der Geotechnik, damit setzen wir unseren guten Weg fort, die nachhaltige Entwicklung in Südtirol voranzubringen", unterstreicht der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger. Durch die beim Bauen mit Geokunststoffen meist geringeren Massenbewegungen werden natürliche Ressourcen geschont, Transporte entfallen, und die Umwelt wird entlastet. Damit reduzieren Geobaustoffe die Emissionen von Kohlenstoffdioxid, verbessern die Ressourceneffizienz und senken zudem die Kosten. "Dieses innovative Projekt", betont Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler, "trägt dazu bei, Südtirols bereits seit Längerem eingeschlagenen Weg in Richtung Nachhaltigkeit zu unterstützen und zu stärken. Die Verwendung von biologisch abbaubaren Geokunststoffen ist ein wichtiger Schritt, um unsere Klimabilanz weiter zu verbessern, im Sinne unserer Nachhaltigkeitsstrategie 'Everyday for future'".
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LPA/mac