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Nachhaltigkeit: Landesregierung genehmigt Kombi-Tunnel für Innichen
Synergien nutzen will das Land bei der neuen Umfahrung Innichen. Der Tunnel dafür soll im Notfall Hochwasserschutz sein. Die Landesregierung hat die technischen Eigenschaften des Projekts genehmigt.
Nicht nur den Verkehr, sondern auch Hochwasser am Ort Innichen vorbeileiten – diese beiden Ziele verfolgt das Land mit der neuen Umfahrung. Die Landesregierung hat am heutigen Dienstag (8. März) auf Vorschlag von Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider die technischen Eigenschaften für dieses innovative Vorhaben genehmigt. Damit können die Planungsarbeiten für dieses Pilotprojekt starten.
Umfahrung und Hochwasserschutz in einem
Durch die Verlegung der Staatsstraße SS 52 Sexten in Richtung Osten soll Innichen eine neue Umfahrung bekommen. Ein Teil der Umfahrung, etwa 600 Meter, werden offen verlaufen. "Eine Besonderheit vor allem im Sinne der Nachhaltigkeit wird der rund 520 Meter lange Tunnel sein", kündigt Alfreider an. Die technischen Daten sehen zwei 3,5 Meter breite Fahrspuren und jeweils 50 Zentimeter Randstreifen vor. Normalerweise soll der Tunnel den Durchzugsverkehr aufnehmen und vom Ort fernhalten. Bei Hochwasser allerdings mutiert der Tunnel zum Entlastungsstollen. "Mit dieser Kombi-Lösung Straßentunnel-Hochwasserentlastungsstollen können wir Synergien optimal nutzen und Gelder einsparen. Innichen profitiert dabei gleich doppelt, denn die Infrastruktur sorgt für mehr Lebensqualität und Sicherheit", sagt Landesrat Alfreider.
Im Ernstfall Hochwasser über den Tunnel ableiten
In anderen Ländern, beispielsweise in der Schweiz, gebe es bereits ähnliche Infrastrukturen, sagt Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler: "Bei Hochwasser wird der Tunnel gesperrt und das Wasser vorerst am Eingang aufgefangen, dann durch den Tunnel geschleust, am Tunnelausgang durch eine Energievernichtung geführt und schließlich dosiert abgeleitet."
Zusätzlich zum Tunnel müssen somit ein Fassungsbauwerk am Sextnerbach mit angegliedertem Zuleitungsstollen zum Straßentunnel und ein Rückgabebauwerk mit Energievernichtung an der Drau errichtet werden, erklärt der Verfahrensverantwortliche Florian Knollseisen.
Kofinanzierung durch Gelder aus dem EU-Fonds EFRE
Die gesamte Projektierung und somit das Ausführungsprojekt der hochwasserrelevanten Teile wird mit Auftrag der Agentur für Bevölkerungsschutz über das Programm des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung EFRE finanziert und abgewickelt.
"Zum Vorhaben gehören außerdem ein neuer Kreisverkehr auf der Pustertaler Staatsstraße (SS 49), ein neuer Anschluss an die Staatsstraße SS 52 und die Umgestaltung der anderen Verkehrswege", sagt der Vizedirektor der Landesabteilung Tiefbau Umberto Simone. Zudem ist vorgesehen, dass die Infrastruktur in die Landschaft eingebunden wird und auch Projekte zum Umweltausgleich umgesetzt werden. Voraussichtlich wird der Kombi-Tunnel 34,21 Millionen Euro kosten.
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LPA/san