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Pflege und Betreuung: Berufsbegleitender Lehrgang gestartet
56 Seniorenwohnheimemitarbeitende absolvieren derzeit den neuen, berufsbegleitenden Lehrgang "Pflegehelferin/Pflegehelfer". Land und Partner haben dafür ein entsprechendes Abkommen unterzeichnet.
Land Südtirol, Verband der Seniorenwohnheime und Bildungshaus Lichtenburg haben heute (7. November) den offiziellen Startschuss für einen berufsbegleitenden Ausbildungslehrgang für Pflegehelferinnen und Pflegehelfer gesetzt. Die hierfür notwendige Vereinbarung wurde von den Landesräten Waltraud Deeg, Philipp Achammer und Giuliano Vettorato sowie von Martina Ladurner (Verband der Seniorenwohnheime Südtirols) und Christian Klotzner (Stiftung St. Elisabeth/Bildungshaus Lichtenburg) unterzeichnet. "Man muss den Mut haben, neue Wege zu gehen, um zu qualifizierten Mitarbeitenden zu kommen", brachte Martina Ladurner das neue Ausbildungsangebot auf den Punkt.
Lehrgang wirkt Fachkräftemangel in der Pflege entgegen
Der Bedarf an Personal im Bereich der Pflege und Betreuung ist hoch und wird weiter steigen. Im Jahr 2030 wird ein Drittel der Südtiroler Bevölkerung über 60 Jahre alt sein, erinnerte Soziallandesrätin Waltraud Deeg: "Die 56 motivierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer des neuen Lehrgangs bestärken uns darin, dass es zusätzliche, berufsbegleitende Ausbildungsmöglichkeiten braucht. Diese können die Qualität der Pflege garantieren, gleichzeitig wird die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie Pflege ermöglicht." Durch den im Sommer unterzeichneten Teilvertrag seien die gesetzlichen Rahmenbedingungen geschaffen worden, um die Berufsbilder der "Pflegehelfer in Ausbildung" beziehungsweise der "Sozialbetreuer in Ausbildung" rechtlich und finanziell besser abzusichern.
"Qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind unser Aushängeschild", führte die Präsidentin des Verbandes der Seniorenwohnheime Südtirols, Martina Ladurner, aus: "Wir als Heime haben einerseits Interesse daran, dass in dieser Ausbildung auf Qualität gesetzt wird. Andererseits gibt dieser Weg Mitarbeitenden in den Pflegeheimen, die eine Qualifizierung erlangen wollen, Perspektiven." Entstanden sei der Lehrgang durch die gute Zusammenarbeit öffentlicher und privater Akteure, hoben die beiden Landesräte für Bildung, Philipp Achammer und Giuliano Vettorato, hervor: "Um eine qualitativ hochwertige Ausbildung garantieren zu können, braucht es die Kooperation, intern als auch extern", betonte Landesrat Vettorato. "Wenn wir bedenken, dass in den kommenden zehn Jahren rund 30.000 Arbeits- und Fachkräfte fehlen, tun wir gut daran, auch in der öffentlichen Verwaltung flexiblere Lösungen zu finden. Ein Ausbildungsmodell muss der Lebens- und Familiensituation der künftigen Fachkraft entsprechen", unterstrich Landesrat Achammer. Mit dem heute gestarteten Lehrgang sei im Bereich der Pflege und Betreuung ein zukunftsweisendes Modell umgesetzt worden.
Ausbildung lokal und berufsbegleitend ermöglichen
Auch für das Bildungshaus Lichtenburg sei der heutige Tag ein wichtiger, führte Christian Klotzner, Präsident der Stiftung St. Elisabeth, aus: "Wir wollen damit eine lokale und berufsbegleitende Ausbildung ermöglichen, basierend auf einem Lehrgangskonzept, das gemeinsam mit dem Verband der Seniorenwohnheime entwickelt worden ist." Seit rund einem Jahr hatte eine Arbeitsgruppe des Bildungshauses und des Verbandes der Seniorenwohnheime am Ausbildungsangebot gearbeitet, das mit dem heutigen Montag für 30 Teilnehmende in deutscher Sprache und ab kommendem Montag (14. November) für 26 italienischsprachige Teilnehmerinnen und Teilnehmer startet. Insgesamt 1200 Stunden (je zur Hälfte theoretischer Unterricht und Praxiseinheiten) bereiten die Teilnehmenden auf die Diplomprüfung in den Landesfachschulen zur Pflegehelferin oder Pflegehelfer vor. Alle Lehrgangsteilnehmenden sind bereits in einem Seniorenwohnheim tätig, dies ist integraler Bestandteil des Lehrgangs: Die Abschlussprüfung selbst wird von den Prüfungskommissionen der beiden Landesfachschulen für Sozialberufe "Hannah Arendt" und "Emanuel Levinas" abgenommen. Nach erfolgreichem Abschluss wird der offiziell anerkannte Titel Pflegehelferin beziehungsweise Pflegehelfer verliehen. Stellvertretend für die Lehrgangsteilnehmenden betonten Sabine Kaserer und Sabrina Fortarel, dass diese Ausbildungsmöglichkeit eine Chance sei, um Familie, Arbeit und Ausbildung unter einen Hut zu bringen. Ziel ist es, den Lehrgang zweimal jährlich anzubieten.
Informationen dazu gibt es zeitnah auf den Webseiten des Bildungshauses Lichtenburg Nals.
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LPA/ck/eb