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Borkenkäfer: Weitere 20 Millionen Euro für Schadholzentnahme
Jetzt kann im Kampf gegen den Borkenkäfer ein Vorteil erlangt werden. Der Appell an die Waldbesitzer: Das Schadholz muss weg. Die Landesregierung hat dafür 20 Millionen an Beiträgen zweckgebunden.
Bei ihrer Sitzung am Dienstag (20. Dezember) hat die Landesregierung 20 Millionen Euro für die Bekämpfung des Borkenkäfers zugewiesen. Die Richtlinien für die Zuweisung der Beiträge an die Waldbesitzer werden noch erarbeitet. Die Beiträge sollen aber deutlich angehoben werden. Zudem sollen diese ab dem Jahr 2023 über Landesgelder finanziert werden, um dadurch auch die administrative Abwicklung zu vereinfachen, sagt Landesrat Arnold Schuler.
Aufruf an Besitzer: Wälder auf Borkenkäferbefall prüfen
"Ist der Winter nicht allzu schneereich und leistet jeder einzelne Waldbesitzer seinen Beitrag, können wir es schaffen, bis zum Frühjahr, wenn der Borkenkäfer ausfliegt, einen entscheidenden Schritt in Sachen Borkenkäferbekämpfung zu machen", ist Günther Unterthiner, Direktor der Landesabteilung Forst, optimistisch und richtet daher einen klaren Aufruf an die privaten Waldbesitzer: Sie sollen in ihren Wäldern überprüfen, ob es Borkenkäferbefall gibt. "Bei allen weiteren Schritten unterstützen wir als Forstbehörde gemeinsam mit dem Südtiroler Bauernbund die Waldbesitzer." Natürlich entstehen durch den Abtransport von Schadholz Kosten – in der Fachsprache bezeichnet Bringung den gesamten Prozess vom noch stehenden Baum bis zum abtransportierten verkaufsbereiten Stamm. Diese Kosten werden aber durch Landesbeiträge und den Verkauf von Holz kompensiert, im besten Fall bleibt sogar etwas übrig.
Situationsbezogen wird vor Ort entschieden, welche konkreten Maßnahmen in den Waldbeständen vorzunehmen sind, wobei diese zwischen Wäldern mit Schutzwirkung für Infrastrukturen, sogenannten Objektschutzwäldern, Standortsschutzwäldern und übrigen Waldflächen unterschiedlich sein wird.
Digitale Karte zeigt, welche Wälder Schutzwälder sind
Es gibt eine detaillierte digitale Kartografie, aus welcher jeder entnehmen kann, ob sein Wald als Objekt- oder Standortschutzwald gilt. "Etwa 60 Prozent unserer Wälder sind Schutzwälder", sagt Unterthiner. Ein Drittel der Wälder gehört Gemeinden, Fraktionen, der Kirche oder dem Land. Der Großteil der Südtiroler Wälder ist in Privatbesitz (Einzelpersonen, Mitbesitz, Interessentschaften). Der Großteil von ihnen bearbeitet und nutzt den Wald, nur ein kleiner Teil überlässt den Wald der Natur.
Aufruf: Kontrolle, Meldung, Bringung
Die Abteilung Forstwirtschaft und der Südtiroler Bauernbund haben eine gemeinsame Marschrichtung und eine verstärkte Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des Borkenkäfers beschlossen. "Wir rufen alle Waldbesitzer auf, den Zustand ihres Waldes zu erheben", sagt Unterthiner. Die Merkmale eines Baumes, den es zu entfernen gilt, sind deutlich: Befallen sind fast ausschließlich Fichten, sie sind rot-bräunlich verfärbt. "Bäume, die grau verfärbt sind, haben den Käferbefall nicht überstanden, sie stellen keine Gefahr mehr dar", sagt Unterthiner. Waldbesitzer, die in ihren Wäldern einen Befall erkennen, sollten sich an den örtlichen Forstdienst wenden.
LR Schuler: "Verantwortung der Allgemeinheit gegenüber wahrnehmen"
"Wir rufen alle Waldbesitzer dazu auf, sich ihrer Verantwortung der Allgemeinheit gegenüber bewusst zu sein und sich an der Bekämpfung des Borkenkäfers aktiv zu beteiligen", sagt Landesrat Arnold Schuler. Er sieht in der Winterruhe der Borkenkäfer eine Chance, sich gegenüber dem Schädling, der nicht nur eine Gefahr für den Waldbestand, sondern mittlerweile auch der Infrastrukturen und Menschen darstellt, einen Vorteil zu verschaffen. "Ist der Winter zudem nicht schneereich, haben wir gute Chancen, einen großen Teil des Schadholzes noch vor dem Ausflug der Borkenkäfer im Frühling - spätestens Ende April - aus den Wäldern zu holen", fügt Günther Unterthiner hinzu.
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LPA/uli