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Hochwasserschutz im Gamperbach in Proveis verstärkt
Das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Süd hat eine Rückhaltesperre und mehrere Uferschutzbauten am Gamperbach (Kirchbach) in der Gemeinde Proveis errichtet.
Unwetterereignisse hatten in den vergangenen Jahren – etwa 2002, 2012 und 2018 - immer wieder zu Schäden am Gamperbach (Kirchbach) in der Gemeinde Proveis geführt, berichtet der Direktor des Funktionsbereichs Wildbachverbauung in der Agentur für Bevölkerungsschutz Fabio De Polo: So traten etwa Erosionen im Uferbereich auf, besonders zwischen den bestehenden Konsolidierungssperren. Die Seitenhänge entlang des Gamperbaches sind instabil, immer wieder erfolgten Rutschungen.
Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler weist auf die Wichtigkeit von Investitionen im ländlichen Raum hin, um so eine nachhaltige Entwicklung der Peripherie und den Erhalt der Kulturlandschaft zu gewährleisten: "Der Schutz der Bevölkerung und des Lebensraumes vor Naturgefahren ist unser oberstes Ziel. Deshalb werden wir weiterhin Investitionen auch im ländlichen Raum tätigen, um dort für die Südtiroler Bevölkerung auch in Zukunft das Leben und das Wirtschaften zu ermöglichen."
Die Bauarbeiter mit Vorarbeiter Erwin Marth haben zur Erhöhung der Sicherheit im Gamperbach ein Rückhaltebecken gebaut, das einen Teil des Geschiebes oberhalb der bestehenden Sperrenstaffelung zurückhalten soll: Damit wird der Abfluss gewährleistet, Schäden und Materialablagerungen an den Brücken können verhindert werden, erklärt Bauleiter Thomas Thaler vom Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Süd in der Agentur für Bevölkerungsschutz.
Rückhaltesperre, Konsolidierungssperren, Uferschutzbauten
Neben der Rückhaltesperre mit einem Fassungsvolumen von rund 20.000 Kubikmetern wurden mehrere Konsolidierungssperren sowie Uferschutzbauten im Mittellauf gebaut, erklärt Projektant und Baustellenleiter Martin Pfitscher vom gleichen Amt. Zusätzlich wurde oberhalb der Rückhaltesperre eine Drainage mit kontrollierter Wasserableitung errichtet. Mit dem Rückhaltebauwerk soll das Geschiebe zurückgehalten werden. Die Konsolidierungssperre dient einerseits als Einlaufsperre, andererseits soll dieses Bauwerk zusammen mit der Drainage die Rutschung stabilisieren.
Das Rückhaltebauwerk wurde rund 10 Meter oberhalb der bestehenden Sperrenstaffelung auf über 1400 Höhenmetern errichtet. Die letzte Sperre der bestehenden Staffelung ist in einem guten Zustand und wird somit als Gegensperre verwendet. Das Hauptbauwerk wurde in Stahlbeton ausgeführt und hat eine maximale Höhe von acht Metern. Mit einem seitlichen Damm und Aufschüttung wurde das Aushubmaterial örtlich verwendet und die Rückhaltesperre weitläufig in das Gelände eingebaut. Die Aufschüttung erfolgte nach den Regeln der Ingenieur-Geotechnik und wurde anschließend begrünt, beckenseitig wurde das Rückhaltebauwerk bepflanzt. Zudem wurden nahe dem direkt am Rückhaltebauwerk vorbeiverlaufenden Wanderweg in Richtung Stierbergalm Sitzgelegenheiten für die Vorbeiwandernden geschaffen.
Die Arbeiten haben im Frühjahr vergangenen Jahres begonnen und wurden - nach der Unterbrechung über die Wintermonate - vor wenigen Wochen abgeschlossen. In das Projekt wurden in zwei Baulosen je 500.000 Euro investiert.
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LPA/mac