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Unwetterereignisse: Wildbachverbauung im Einsatz

Die Gewitterlinie vom gestrigen (15. August) späten Nachmittag hat im Westen und Osten Südtirols zu Murgängen in mehreren Bächen geführt.

An mehreren Bächen seiner Zone haben sich gestern (15. August) am späteren Nachmittag nach heftigen Gewittern mit Starkregen Murgänge ereignet, legt der Direktor des Landesamtes für Wildbach- und Lawinenverbauung West Peter Egger dar. Am Rosimbach in Sulden war gestern Abend unmittelbar nach dem Murgang der stellvertretende Wildbach-Vorarbeiter Werner Wallnöfer im Einsatz. Heute, berichtet der koordinierende Techniker Julius Staffler vom Landesamt für Wildbachverbauung West, wurden vier Bagger angefordert, um das Bachbett von geschätzten 30.000 Kubikmeter Murmaterial auszuräumen.

In Martell sind gestern Nachmittag gegen 16.30 Uhr drei kleinere Muren und eine größere Mure niedergegangen: Am Hölderlegraben gingen etwa 3000 Kubikmeter bis in die Plima nieder und haben dabei eine kleine Brücke am Uferweg mitgerissen, fasst der koordinierende Techniker des Landesamtes für Wildbachverbauung West Roland Schweitzer zusammen. Noch am Abend hat die Wildbachverbauung mit Vorarbeiter Hansjörg Stricker mit den Aufräumarbeiten begonnen, auch bei den kleineren Muren im Stachelgraben, im Schöntalgraben und im Reitgraben. Auf dem Forstweg zur Soyalm haben die Arbeiter der Wildbachverbauung gestern umgehend mit der Räumung von Murmaterial begonnen, um Autos die Rückfahrt ins Tal zu ermöglichen. Die Schutzbauten hätten ihre Funktion erfüllt und schlimmere Folgen verhindert, betonen die Techniker.

Auch im Osten des Landes sind nach den gestrigen Starkereignissen Schäden aufgetreten, fasst der Direktor des Landesamtes für Wildbachverbauung Ost Sandro Gius zusammen. In Hinterkasern wurde die Lahneralm vermurt, die Ahr hat Material mitgeführt bis unterhalb der Kehreralm, diese ebenfalls stark vermurt und dort viele Schäden angerichtet, so wurden etwa ein E-Werk und ein Stromaggregat zerstört. Bis Kasern bei Prettau im Tauferer Ahrntal traten Seitenerosionen und Materialablagerungen entlang der Ahr auf, eine Brücke wurde fast verlegt, hat der koordinierende Techniker des Landesamtes für Wildbachverbauung Ost Michael Baumgartner bei einem Lokalaugenschein festgestellt. Die Wildbachverbauung ist mit Vorarbeiter Hubert Brugger im Einsatz.

In der Gemeinde St. Martin in Thurn im Gadertal, berichtet Michael Baumgartner, sind mehrere Seitenbäche der Lasanke über die Ufer getreten, darunter der Kompatschbach. Im Einsatz ist die Wildbachverbauung mit Vorarbeiter Sigisfredo Moling.

"Extremwetterlagen treten immer heftiger und häufiger auf", unterstreicht Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler: "Wegen der zunehmenden Starkniederschläge gilt es, die Schutzmaßnahmen zu verstärken, und wir müssen deshalb den Bevölkerungsschutz auf eine neue Stufe heben. Dies wird ein langer und aufwändiger Prozess, der den Einsatz von guten und erfahrenen Leuten fordert und auch umfangreiche finanzielle Mittel benötigt. Mein Dank geht an die stets abrufbereiten Mitarbeiter der Wildbachverbauung und die ebenfalls immer einsatzbereiten Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren."

Die Schäden auf Südtirols Straßen nach den gestrigen Gewittern seien überschaubar, merkt der Direktor der Landesabteilung Straßendienst Philipp Sicher an, lokal traten Rutschungen auf, die Landesstraße zum Würzjoch wurde bei Untermoj verlegt, konnte aber gestern um 23 Uhr wieder einspurig für den Verkehr geöffnet werden.

An der Wetterstation Sulden/Madritsch wurden gestern am späteren Nachmittag 50 Liter pro Quadratmeter Niederschlag innerhalb einer Stunde gemessen, erklärt Dieter Peterlin vom Landesamt für Meteorologie und Lawinenwarnung: Die Gewitterlinie ist am späteren Nachmittag von Westen nach Osten durchgezogen, und zwar langsam und hat deshalb große Regenmengen verursacht.


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LPA/mac