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Nachhaltigkeit: LR Schuler besichtigt sensorbasierte Bewässerung
Bei einem Lokalaugenschein am Moarhof wurde heute (4.September) ein Projekt zur sensorbasierten Bewässerung vorgestellt. Landesrat Schuler sprach von einem "Vorzeigemodell" für die Landwirtschaft.
Mit seinem günstigen Klima ermöglicht Südtirol zahlreiche landwirtschaftliche Anbaumöglichkeiten. Eine der bedeutendsten Herausforderungen betrifft dabei die Wasserversorgung. Die Geschichte der Bewässerung geht weit zurück und die Umstellung der Bewässerungstechnik von Oberkronen- auf Tropfbewässerung ist eine der jüngeren Entwicklungen.
"Dieses Pilotprojekt", erklärte Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler heute (4. September) bei einem Lokalaugenschein am Moarhof des Agrarbetriebs Laimburg bei Meran, "ist nun ein nächster Schritt und hat das Potenzial, die Landwirtschaft in Südtirol nachhaltig zu verändern." Die Rede ist von "Smart Land", einer sensorgesteuerten automatisierten Bewässerungstechnologie, die aus der Zusammenarbeit des Versuchszentrums Laimburg, dem Südtiroler Beratungsring für Obst- und Weinbau und Alperia hervorgegangen ist. Diese Technologie ermöglicht es, Wasser gezielt und effizient in Feldern und Plantagen einzusetzen, indem die Bodenfeuchte überwacht und die Bewässerung entsprechend den Bedürfnissen der Pflanzen gesteuert wird. "Insgesamt trägt diese Technologie dazu bei, eine nachhaltigere und klimafreundlichere Landwirtschaft zu fördern, während sie gleichzeitig die Rentabilität unserer Betriebe steigert", betonte Schuler.
Sensoren messen die Trockenheit im Obst- und Weinbau
Die Forschenden am Versuchszentrum Laimburg beschäftigten sich in den letzten Jahren intensiv mit der Entwicklung von Sensoren zur Messung der Trockenheit im Obst- und Weinbau. Für den Obstbau konnten Tensiometer entwickelt werden, während für den Weinbau spezifische Sensoren konzipiert wurden. Die Funktionsweise basiert auf der Messung der Saugspannung, also jener Energie, die eine Wurzel aufwenden muss, um dem Boden Wasser für die Versorgung der Pflanze zu entziehen. Dabei gilt: Je trockener der Boden, umso mehr Energie muss die Pflanze aufwenden. Das drahtlose Funknetz "LoRaWAN" transportiert anschließend die gewonnenen Daten zu den Landwirtinnen und Landwirten. Auf einer App können diese unkompliziert und in Echtzeit auf die Daten zurückgreifen. "Die Interpretation der Daten aus der Vegetationsperiode 2023 zeigen deutlich: Das Einsparungspotential der Wassermengen ist je nach Fläche groß", erklärte Martin Thalheimer, Leiter der Arbeitsgruppe "Boden, Düngung und Bewässerung" am Versuchszentrum Laimburg. Sowohl die Tensiometer als auch die Weinbausensoren sind mittlerweile zur Marktreife gelangt und kommerziell erhältlich.
Der landeseigene Gutshof Moarhof
Der Moarhof, einer der zwanzig landeseigenen Gutshöfe, wird von der Agentur Landesdomäne verwaltet und bewirtschaftet. Der Betrieb erstreckt sich über etwa sieben Hektar Kulturfläche, auf der Äpfel und Reben angebaut werden. Die Bewässerung der Anlagen erfolgte bisher über das Bewässerungskonsortium Kanal Fragsburg. "Seit dem Jahr 2021 wurde die Kulturfläche drei Mal wöchentlich automatisiert bewässert. Dieses System war zwar funktionell und zuverlässig, hat jedoch den Nachteil, dass die Anlagen unabhängig von der Bodenfeuchte bewässert wurden und somit nicht unbedingt wassersparend war. Deshalb wurden im Jahr 2022 die Bewässerungsventile am Moarhof mit Bodenfeuchtesensoren gekoppelt. Die Ventile öffnen sich nur, wenn im Boden ein bestimmter Wert an Trockenheit erreicht wird. Die Versorgung der Apfelanlagen erfolgt also vollautomatisiert und bedarfsgerecht", erklärte Stephan Raffl, Betriebsleiter des Agrarbetriebs Laimburg.
Bisheriges Ergebnis: Konstante und gesteigerte Erntequalität
"Die positiven Ergebnisse sind bereits sichtbar, insbesondere in Form von konstanter oder sogar gesteigerter Erntequalität. Da die Ergebnisse vielversprechend waren, haben ab dem Frühjahr 2023 alle Höfe des Agrarbetriebs Laimburg diese Sensoren genutzt, um Wasser effizienter zu verteilen", erklärte Schuler beim heutigen Lokalaugenschein. Die Zusammenarbeit am Moarhof zeigt, wie Innovation und angewandte Forschung die Landwirtschaft effizienter und nachhaltiger gestalten können. Landesrat Schuler appellierte an alle Landwirtinnen und Landwirte, von diesem Wissen und den gewonnenen Erfahrungen zu profitieren und die Technologie für ihre eigenen Betriebe zu nutzen.
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LPA/np