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Fünf Jahre nach Vaia: Umfassende Ereignisanalyse bei Arbeitstreffen

Bei einem Arbeitstreffen an der Forstschule Latemar wurde im Rahmen des Interreg Alpenraum-Projektes X-RISK-CC das Unwetter- und Sturmereignis Vaia analysiert.

Fast auf den Tag genau vor fünf Jahren wurden an die 2200 Hektar Wald im Gebiet rund um den Karerpass vom Sturmtief Vaia beschädigt. Rund 900.000 Kubikmeter Schadholz wurden in den darauffolgenden Jahren aufgearbeitet sowie Schäden an Straßen und Infrastrukturen behoben.

"An diesem Projekt zeigt sich einmal mehr die zunehmende Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit", unterstreicht der für den Bevölkerungsschutz und die Forstwirtschaft zuständige Landesrat Arnold Schuler: "Der Zusammenhang zwischen Klimawandel und zunehmenden Extremereignissen mit enormem Schadensausmaß ist komplex, und seine Erforschung umfasst ein breites Forschungsfeld."

"Die Agentur für Bevölkerungsschutz ist Partner des Projektes X-RISK-CC, bei dem es um die Anpassung an Extremwetterereignisse wie das Sturmereignis Vaia und damit verbundene Risiken auch im Kontext des Klimawandels geht", berichtet der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger.

Expertinnen und Experten auf dem Gebiet des Umgangs mit Naturrisiken haben bei dem Workshop in der Forstschule Latemar am Dienstag, 24. Oktober, die Herausforderungen bei der Bewältigung von Naturereignissen und im speziellen Fall von Vaia vertieft, um konkrete Maßnahmen zur künftigen Verbesserung des Risikomanagements zu entwickeln. Mit dabei waren Vertreterinnen und Vertreter des Landesverwaltung wie etwa der Forstbehörde, des Landesstraßendienstes und der Agentur für Bevölkerungsschutz, der Gemeinden Welschnofen, Deutschnofen und Aldein, der Freiwilligenorganisationen und des Tourismusvereins Eggental.

"Ziel des Projektes ist es, ein besseres Verständnis der komplexen und langfristigen Auswirkungen und Risiken von Extremwetterereignissen insbesondere aufgrund von Kaskadeneffekten – auch in Zusammenhang mit dem Klimawandel – zu erhalten, wobei speziell fünf Pilotgebiete untersucht werden", fasst der Direktor des Landeswarnzentrums Willigis Gallmetzer zusammen. Für Südtirol ist ein Pilotgebiet das vom Sturmtief Vaia besonders betroffene Gebiet in den Gemeinden Welschnofen, Deutschnofen und Aldein. Das Landeswarnzentrum koordiniert die Aktivitäten für die Analysen und Studien.

Beim Workshop wurde das Unwetterereignis von der Wetterprognose und der Warnung über die Einsatzabwicklung bis hin zur Ereignisbewältigung und zu den Folgemaßnahmen rekonstruiert und besprochen, erläutert Carmen Lageder, Mitarbeiterin im Landeswarnzentrum und verantwortlich für das Projektmanagement: Darauf aufbauend wurden positive Aspekte im Umgang mit diesem Extremereignis hervorgehoben, aber auch Schwächen oder Defizite benannt. Daran wird künftig im Projekt X-RISK-CC weitergearbeitet, und es werden gemeinsam mit allen beteiligten Akteuren Maßnahmen zur Verbesserung definiert.

Erstmals wurde eine so umfassende Ereignisaufarbeitung mit konstruktiven Lösungsansätzen gemeinsam vorgenommen. Finanziert wird das Projekt X-RISK-CC (How to adapt to changing weather eXtremes and associated compound RISKs in the context of Climate Change, Anpassung an sich verändernde Wetterextreme und damit verbundene Risiken im Zusammenhang mit dem Klimawandel) über das Programm Interreg Alpine Space 2021-2027.


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LPA/red/mac