Almen in Südtirol
Empfehlungen der Landwirtschaftskammer Tirol (Externer Link) für das richtige Verhalten bei Begegnungen mit Weidetieren.
Im Folder sind Empfehlungen zur bestmöglichen Vermeidung von Konflikten mit Weidetieren angeführt sowie Informationen zum richtigen Einschätzen vom Verhalten von Weidetieren. Diese haben wir auch mit Illustrationen anschaulich dargestellt.
Die Almwirtschaft spielt in Südtirol eine sehr wichtige Rolle. Die gesamte Almfläche beträgt ca. 34% der Landesfläche. Südtirols Almen sind vorwiegend Hochalmen. Sie liegen fast ausschließlich über die Waldgrenze und weisen meist Böden mit saurem pH Wert auf. Demnach sind sie vor allem für Galtvieh und weniger für das anspruchsvolle Melkvieh geeignet. Auf jedem Fall ungefähr 50% des Viehbestandes wird gealpt. Die nachhaltige Bewirtschaftung der Almen ist in Südtirol aus verschiedenen Gründen von größter Bedeutung:
- für den Tourismus durch die Landschaftsgestaltung und den Angebot von naturnahen Produkten,
- für den Bauer selbst, weil er durch die Alpung während des Sommers von der Hofarbeit entlastet wird, und weil er dadurch eine weitere Einkommensbasis hat,
- für das Tier durch die positive Auswirkung der Alpung auf die Tiergesundheit,
- für den Wasserhaushalt, durch den verminderten Oberflächenabfluss und die erhöhte Speicherkapazität,
- für den Erosionsschutz, wiederum durch den verminderten Oberflächenabfluss und die damit verbundene geringere Erosionsgefahr,
- für die Artenvielfalt von Flora und Fauna, die besonders auf Almflächen sehr hoch ist.
Im land- und forstwirtschaftlichen Informationssystem LAFIS sind die Almflächen geometrisch erfasst (Stand März 2020).
Im Jahr 2015 wurden alle Almflächen neu erhoben, differenziert nach neuen Flächenkategorien, gestützt auf aktuellen Luftbildauswertungen und mit Hilfe von vielen Geländebegehungen, um so mit hoher Genauigkeit für zukünftige Herausforderungen gerüstet zu sein.
Beschreibung | Anzahl |
---|---|
Anzahl der aktiven Almen (Almen mit Tierbewegungen) | 1525 |
Gesamte Almfläche | 109.823 ha (34% der Landesfläche) |
Reine Weidefläche | 69.823 ha (14% der Landesfläche) |
Jährlicher Almauftrieb | 84.477 Stück Vieh |
Bestoßung | 0,38 G.V.E./ha |
Erschlossene Almen | 78% |
Nicht erschlossene Almen | 22% |
Besitzverhältnisse: | |
Private | 72% |
Andere | 1% |
Miteigentum | 7% |
Forstdomäne | 1% |
Interessentschaften, Konsortien | 15% |
Gemeinden | 1% |
Eigenverwaltungen | 4 % |
Kirche | 1% |
Die Almmeliorierungen werden entweder in Eigenregie durchgeführt oder mit Beiträgen gefördert.
Beschluss N. 532 (Externer Link) vom 05.05.2015 - Genehmigung der “Landesbestimmungen zur Anwendung der Verordnung (EU) Nr. 1307/2013“
Almmeliorierungen bei Infrastrukturen
- Sanierung-Neubau von Almhütten
- Sanierung-Neubau von Almställen
- Sanierung-Neubau von Mistlegen und Jauchegruben
- Bau von Almerschließungswegen
- Bau von Trinkwasserleitungen
Bodenmeliorierungen
- Entsteinungen
- Entstrauchungen
- Erstellung von Weideplänen
- Waldauflichtungen
- Errichtung von Zäunen zur Wald-Weide Trennung
- Unkrautbekämpfungen
Begrünung
Gezielte Hochlagenbegrünungen mit speziellem Saatgut auf:
- Fettweiden
- Magerweiden
- Bergmähder
- Skipisten