:nab - Naturpotentiale Alpiner Berggebiete

:nab - Naturpotentiale Alpiner Berggebiete
Murenabgang

Obwohl das „Katastrophengedächtnis“ der Gesellschaft sehr kurz ist, erinnern wir uns noch lebhaft an den August 2002 als halb Europa unter Wasser stand oder an Pfingsten 1999 als im gesamten Alpenraum eine Vielzahl von Rutschungen und Muren große Sachschäden anrichtete. Die Länder des Alpenraumes haben in vielen Bereichen ähnliche Probleme und Herausforderungen. Beispielsweise der knappe Siedlungsraum , die saisonal hohen Bevölkerungsdichten oder die allgegenwärtige Bedrohung durch Naturgefahren. Verschärfend dazu kommen die Aussagen von Klimaforschern, welche eine deutliche Zunahme von Niederschlagsextremereignissen in den kommenden Jahren prognostizieren. Es liegt somit auf der Hand, gemeinsam nach Lösungen zu suchen und umzusetzen.

Hilfe der EU bei der Suche nach neuen Lösungen

Als eine Reaktion auf diese Tatsachen wurde von der EU das Interreg IIIb-Alpenraumprogramm ins Leben gerufen, das mit umfangreichen Förderungsmitteln neue Akzente setzen will. Unter dem Kapitel „Priority 3“ – „measure 3“ werden Kooperationen auf dem Gebiet der Naturgefahren explizit angesprochen und als Ziel angeführt. Das Projekt „:nab - Naturpotentiale Alpiner Berggebiete“ passt punktgenau in dieses Anforderungsprofil und wurde 2003 mit der höchsten Bewertungsstufe genehmigt.

Der Schutz der Bevölkerung und der Infrastruktur vor Naturgefahren soll durch den Austausch von Informationen und Methoden, sowie mit der Entwicklung und Durchführung von gemeinsamen Maßnahmen erreicht werden (Risikoanalyse, Stärkung der Schutzwälder, Vorhersage und Monitoring von Naturgefahrenprozessen, Strategieentwicklung und Maßnahmenplanung zur Risikominimierung).

Das Projekt im Detail

Das Projekt im Detail
Erdrutsch

Logo nab ProjektIm Projekt „:nab - Naturpotentiale Alpiner Berggebiete“ werden erstmals Experten und Dienststellen aus Deutschland, Italien, Schweiz, Slowenien und Österreich fachübergreifend zusammenzuarbeiten, um mehr Sicherheit und Effizienz bei der Naturgefahrenbewertung und –vorhersage zu bekommen. Die dabei angewandten Standards werden international harmonisiert und abgeglichen.

Ein weiterer Schwerpunkt des Projektes NAB ist die Weiterentwicklung einer neuen und zielgerichteten Schutzwaldstrategie zur Minimierung des Hochwasser und Murenrisikos in Wildbacheinzugsgebieten. Abgerundet wird das Vorhaben durch eine Kommunikationsstrategie zur Vermittlung der Ergebnisse an die Verantwortlichen und ein internet-gestütztes Informationssystem für Experten.

Ergebnisse für die Zukunft

Ergebnisse für die Zukunft

Die fachübergreifend ausgewerteten Daten und die Verwendung neuer Instrumente liefern wertvolle Grundlagen für die Prävention vor Naturgefahren.

Verbesserung der fachübergreifenden Zusammenarbeit zur Risikominimierung von Naturgefahren im Alpenraum.
Optimierung der Naturgefahrenbewertungsverfahren in Einzugsgebieten und Ableitung von Szenarien und Schutzmaßnahmen.
Standardisiertes Standortsmodellierungsverfahren für den Schutzwald und die Entwicklung von Managementplänen für alpine Schutzwälder (Standortskarte incl. -beschreibung und Waldbauhandbuch).
Konzeption eines Naturraummanagements (inkl. Managementpläne und Maßnahmenplanung) zur Verbesserung der Analyse und Prävention.
Aufbau eines Internet-gestützten Informationssystems für die beteiligten Dienststellen und Kommunikationsstrategie zur Hebung des Risikobewusstseins.

Partner

  • Amt der Tiroler Landesregierung (Forstdienst, Agrartechnik, Raumplanung, Hydrografie, TIRIS)
  • Bundesministerium für Land- u. Forstwirtschaft, Umwelt, Wasserwirtschaft
  • Forsttechnischer Dienst für Wildbach u. Lawinenverbauung – Geologische Stelle
  • Abteilung Forstwirtschaft, Amt für Forstplanung
  • Bayerische Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft – Freising
  • Bayerisches Landesamt für Wasserwirtschaft
  • Wildbach- und Lawinenverbauung Slowenien
  • Fachstelle für Gebirgswaldpflege, Schweiz
  • Regione Lombardia, Direzione Generale Territorio e Urbanistica, Italien
  • Kontaktpersonen
    NameOrganisationTelefonE-mail
    DI Kurt Ziegner Amt der Tiroler Landesregierung - Landesforstdirektion Tirol 0043/512/508-4560 k.ziegner@tirol.gv.at
    DI Hubert Siegel Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und
    Wasserwirtschaft
    0043/01/71100-7204 hubert.siegel@lebensministerium.at
    Dr. Hans Angerer Forsttechnischer Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung – Geologische Stelle 0043/512/59612-25 johann.angerer@lebensministerium.at
    Dr. Günther Bunza Bayerisches Landesamt für Wasserwirtschaft 0049/89/9214-1040 guenther.bunza@lfw.bayern.de
    Dr. Reinhard Mössmer Landesanstalt für Land- und Forstwirtschaft 0049/8161-714956 moe@lwf.uni-muenchen.de
    Dr. Christoph Hintner Forstinspektorat Brixen, Abteilung Forstwirtschaft 0039/0472/82 12 28 christoph.hintner@provinz.bz.it
    Dr. Enrico Sciesa Direzione Generale Territorio e Urbanistica, Regione Lombardia 0039/02/67654690 enrico_sciesa@regione.lombardia.it
    Dr. Ales Horvat Torrent and Erosion Control Service – Slowenien PUH d.d. - Slowenien 00386/1/4775200 ales.horvat@puh.si
    Raffael Schwitter Gebirgswaldpflegegruppe - Schweiz 0041/81/3034122 raphael.schwitter@bzwmaienfeld.ch