Fiat Campagnola AR 55
Fahrzeug-Historie
Anfang der 50er Jahre schrieb das Verteidigungsministerium einen Wettbewerb für die Lieferung eines leichten Geländewagens aus, der die von den Alliierten überlassenen, inzwischen verschlissenen und zunehmend schwer zu wartenden Jeeps ersetzen sollte. Es wurden mehrere Versionen produziert. Die in unserem Besitz befindliche Version ist der AR (Aufklärungsfahrzeug) 55 (1961).
1961 ging ein speziell für die P.S. (die heutige Staatspolizei) gefertigtes Modell namens AR55PS in Produktion, eine Mischung aus einer zivilen Campagnola und einer militärischen AR59. Zur Serienausstattung gehörten einige besondere Lösungen, wie die speziellen Sicherheits-Reifen, pannensichere Felgen, die es dem Fahrzeug ermöglichten, auch mit durchstochenen Reifen zu fahren und eine "Marelli"- oder "La sonora"-Sirene.
Im Laufe der langen Produktionszeit wurde das Fahrzeug in vielen spezialisierten Versionen gebaut und oft angepass, vor allem für zivile und militärische Dienste (Schneepflug, mit fotoelektrischer Beleuchtung, auch "faronata" genannt, Abschleppwagen, Krankenwagen, Feuerwehr).
Einsatz bei der Berufsfeuerwehr Bozen
Die im Besitz der Berufsfeuerwehr befindliche Version wurde auf Veranlassung des damaligen Kommandanten, Geometer Enrico Ferrari, gekauft, nachdem die beiden Jeep Willys, Überbleibsel des Krieges, die dem Korps zur Verfügung gestellt wurden, am Ende eines Einsatzes nach einem großen Waldbrand, der von Haslach ausging und Kohlern im Frühjahr 1964 erreichte, geschmolzen waren.
Ältere Kollegen werden sich an den Einsatz des Fiat Campagnola im Winter 1964 erinnern, an die Rettungen nach der Katastrophe bei der Rittner-Seilbahn am 3. Dezember in St. Magdalena und im Sommer 1981, am 19. Juli, an die Rettungen nach der Überschwemmung in Salurn.