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Einsatz und Räumungsübung im Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen, Museumstr. 43
Das Südtiroler Archäologiemuseum erarbeitete in den vergangenen Monaten zusammen mit der Berufsfeuerwehr einen Einsatzplan für verschiedene Notfälle im Museum.
Am heutigen Montag, den 13.11.2006 wurde die Effizienz dieses Maßnahmenkatalogs überprüft und das Zusammenspiel von Feuerwehr, Weißem Kreuz, Sicherheitskräfte, Wachdienst, Amt für Bodendenkmäler, Krankenhaus Bozen und dem Museum geprobt.Im Rahmen dieser Übung hat die Berufsfeuerwehr Bozen nachgebaute Kulturgüter aus dem Südtiroler Archäologiemuseum „gerettet“ und eine Kunststoff-Kopie des Mannes aus dem Eis evakuiert.
Damit der Eingriff sicher und ohne zusätzliche Schäden ablaufen konnte, erarbeitete die Berufsfeuerwehr zusammen mit dem Museum ein eigenes Konzept für den Rettungseinsatz. Während der heutigen Übung wurden alle bisherigen Pläne und Überlegungen durch die Einsatzkräfte vor Ort getestet und auf ihre Tauglichkeit überprüft. Um den didaktischen Wert dieser Übung auch auf nicht direkt teilnehmende Einsatzkräfte ausdehnen zu können, wurden die wichtigsten Einsatzmaßnahmen gefilmt und werden in einem Schulungsvideo zusammengefasst.
Die Übung basierte auf folgender Annahme:
Ein Brand im Dachgeschoß des Museums gefährdete die Stabilität des Gebäudes, es besteht Einsturzgefahr. Wichtige Kulturgüter mußten deshalb evakuiert werden. Oberste Priorität bei der Bergung hatte die Gletschermumie, dann ihre Beifunde und weitere ausgewählte archäologische Funde. Der Notfallplan zur Bergung der Mumie sieht vor, dass der Mann aus dem Eis aus der Kühlzelle geborgen, verpackt und über eine Drehleiter evakuiert wird. Eine Reservekühlzelle mit den selben Kühlbedingungen im Krankenhaus Bozen nahm die Eismumie vorübergehend auf. Die archäologischen Funde dagegen wurden in die Obhut des Landesdenkmalamts gebracht.
Bei diesen Einsätzen stehen die Mitglieder von Feuerwehr, Rettung und Polizei immer wieder vor der schwierigen Aufgabe, im Sinne des Kulturgüterschutzes zu arbeiten.
Brandbekämpfung, Einsturzsicherung von Gebäudeteilen oder andere technische Schutzmaßnahmen (z.B. bei Rohrbrüchen) setzt bei historisch bedeutsamen Gebäuden eine besondere Vorbereitung voraus. Eine solche Übung mit Bergung von Objekten wird in Südtirol zum ersten Mal durchgeführt.
Berufsfeuerwehr-Kommandant Dr.-Ing. Ernst Preyer empfiehlt sie auch anderen Institutionen, die wertvolle Kulturgüter beherbergen.
In die Übung waren folgende Institutionen involviert:
Die Südtiroler Landesmuseen, der Verantwortliche für die Mumie, Dr. Eduard Egarter Vigl, Krankenhausverwaltung, das Amt für Bodendenkmäler, der private Sicherheitsdienst, das Amt für audiovisuelle Medien, die Landesnotrufzentrale, die Staatspolizei,, die Carabinieri, die Stadtpolizei, das Weisses Kreuz, die Freiwilligen Feuerwehren von Bozen-Stadt, Gries und Oberau und die Berufsfeuerwehr.
EH