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25.05.2011 - Entwicklungszusammenarbeit mit Nepal

Der Kommandant der Feuerwehr Kathmandu, der Verwaltungskommandant und der Maschinist, der Wartungsingenieur und ein Mitglied des Rotary-Clubs Kathmandu besuchten für eine Woche die Berufsfeuerwehr Bozen und wurden im Umgang mit Geräten und Fahrzeugen eingeschult.

Foto BF BZ - VVF BZ

Der Grund für diesen besonderen Besuch ist eine langjährige intensive und private Erfahrung, die den Kommandanten der Berufsfeuerwehr Dr.- Ing. Ernst Preyer in Nepal und vor allem in der Stadt Kathmandu auf die Idee gebracht hat, das Feuerwehrwesen in diesem Teil der Welt zu unterstützen.

Nepal, das ist nicht nur ein Land der schönen, gebirgigen Landschaft und der freundlichen, immer lächelnden Menschen, es ist auch eines der ärmsten Länder der Welt, mit extrem hoher Kindersterblichkeit und 80-prozentigem Analphabetismus.

Aus Sicht der Feuerwehr ist zudem die große Anzahl an Menschen, die in der Stadt Kathmandu in hohen und alten Gebäuden lebt, ständig gefährdet. Die Stadt ist kaum größer als Bozen und zählt Schätzungen zufolge über 2,5 Millionen Einwohner. Es gibt im Zentrum der Stadt eine Feuerwache mit sage und schreibe 39 Einsatzkräften. Davon sind 18 ausgebildete Feuerwehrmänner, die anderen sind Hilfskräfte, ehemalige Polizisten und Freiwillige. 400 Einsätze im Jahr, ausschließlich zur Brandbekämpfung, werden mit Hilfe von zwei Fahrzeugen durchgeführt.

Das von Ernst Preyer auf die Beine gestellte Projekt zum Import gebrauchter aber einsatzfähiger Fahrzeuge nach Kathmandu sowie zur Sensibilisierung der dortigen Behörden in Sachen Brandverhütung und für ein sicheres Bauen, wurde kürzlich in die Landesliste der Projekte für Entwicklungszusammenarbeit aufgenommen. Anfängliche Schwierigkeiten, wie extrem hohe Zölle und das Einfuhrverbot von Fahrzeugen, die älter als 5 Jahre sind, wurden mithilfe eines beherzten Wahlnepalesen aus Südtirol, Herrn Navio Eller überwunden.

Nicht nur die Feuerwehr soll gefördert werden, sondern auch die Bergrettung, die Forst mit neuen Aufforstungsprojekten und die Landwirtschaft mit der Verbreitung des Beerenanbaus. Die Beeren können dann in Indien einen Absatzmarkt finden.

Ein „memorandum of understanding“ wurde vom Bürgermeister der Stadt Kathmandu, vom Landeshauptmann Dr. Luis Durnwalder, von Navio Eller und den Mitgliedern des Rotary-Clubs Kathmandu zum Zeichen ihres persönlichen Einsatzes für das Projekt im Februar 2011 unterzeichnet,.

Dieses hat übrigens Wogen geschlagen und die amerikanische und die neuseeländische Botschaften dazu veranlasst am Hilfsprojekt teilzunehmen.

Die nepalesische Delegation hat in Südtirol einige Tage mit Einschulung im Umgang mit den Geräten der Feuerwehr verbracht, Feuerwehrhäuser in einigen Dörfern besichtigt und dabei wurde natürlich auch das kombinierte System Berufsfeuerwehr/Freiwillige Feuerwehr wie es in Bozen zur Anwendung kommt ausführlich erläutert. Die nepalesischen Kollegen sind sicherlich mit vielen Eindrücken aus unserer Bergprovinz in die Heimat zurückgekehrt, mit der Gewissheit, dass sie in ihrem Engagement für ihre Mitmenschen nicht allein gelassen werden.

 

BFW

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