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04.12.2014 - Barbarafeier bei der Berufsfeuerwehr Bozen
Jahresrückblick – Einsatzstatistik
Wie jedes Jahr, feierte auch heuer die Berufsfeuerwehr Bozen am Donnerstag, den 4. Dezember auf der Feuerwache in der Drususallee in Bozen, ihre Schutzpatronin, die HEILIGE BARBARA.
Nach dem gemeinsam gefeierten Gottesdienst, zelebriert vom Grieser Pfarrer, Dr. Robert Gamper und dem Feuerwehrkurat Pater Reinald, hielt der Kommandant Dr.-Ing. ERNST PREYER in seiner Ansprache kurz Rückschau über das abgelaufene Tätigkeitsjahr.
Mit 2.729 Einsätzen sind heuer ca. 100 Einsätze weniger wie im letzten Jahr zu verzeichnen; die Einsatzzahlen belaufen sich auf einem mehrjährigen Durchschnittswert. Pro Tag sind dies im Schnitt 7,4 Einsätze. Auch heuer hat sich der bereits seit Jahren aufgezeigte Trend der immer weniger werdenden Brandeinsätze bestätigt, nur mehr 16,50 % aller Einsätze (inkl. Fehlalarme Rauchmelder) werden in diesem Bereich getätigt. Das Tätigkeitsfeld verschiebt sich immer mehr in den technischen Bereich, wie Arbeitsunfälle, Kran- und Rüsteinsätze, Überschwemmungen, Umwelteinsätze, Katastropheneinsätze und kleinere technische Hilfeleistungen.
Auch im vergangenen Jahr war die Mehrbelastung für das im Dienst stehende Personal, bedingt durch den niedrigen Personalstand, deutlich zu spüren. Dies führte fast täglich zu Engpässen. Ausgeglichen wurde die Situation durch Mehrarbeit. Jeder Mitarbeiter leistete neben der normalen Arbeitszeit auch noch im Durchschnitt über 240 Überstunden, die sich aus der Abdeckung von Einsatzdiensten aber auch durch die Leistung von Brandsicherheitsdiensten ergaben. Das bedeutet immerhin eine zusätzliche jährliche Arbeitszeit von 6 Wochen. Das System ist mittlerweile stetig an eine Grenze herangerückt, über der eventuell auch Sicherheitseinschränkungen in Kauf genommen werden müssen.
Eine nicht zu unterschätzende Entwicklung in den letzten Jahren ist auch das ständige Ansteigen des Durchschnittsalters der Mitarbeiter dieser Berufsfeuerwehr. Wir sind jetzt bei 43,57 Jahren angelangt und wenn keine jungen Mitarbeiter/innen in den Dienst aufgenommen werden, wird sich dieser Wert ständig erhöhen. Für eine operative Einheit führt das in Bezug auf die Einsatztauglichkeit der Mitarbeiter, sicherlich auf kurz oder lang zu Problemen.
Im abgelaufenen Tätigkeitsjahr heben sich folgende Einsätze besonders hervor, die den Mannschaften einiges abverlangten: in den Monaten Dezember, Jänner und März haben zum Teil starke Schneefälle in Südtirol und in der Nachbarprovinz Belluno die Einsatzmannschaften stark gefordert, in den Sommermonaten haben mehrere tagelange Suchaktionen von vermissten Personen die Mannschaften auf dem Lande und im Wasser gefordert. Hier sei zu erwähnen, dass das in Kraft getretene Abkommen zwischen Regierungskommissariat und Landesverwaltung über das koordinierte Vorgehen bei Suchaktionen sicherlich eine qualitative Verbesserung dieser Einsätze mit sich gebracht hat, dadurch aber auch beträchtlich die Einsatzstunden bei diesen Suchaktionen zugenommen haben. Die Vielzahl von Gefahrgut-Einsätzen am Bahnhof vom Brenner haben primär die örtlichen freiwilligen Feuerwehren sehr stark gefordert, aber auch diese Berufsfeuerwehr wurde durch diese Einsätze in der Einsatzzentrale und vor Ort immer wieder gefordert.
Auffallend ist die Zunahme der Türöffnungen im abgelaufenen Tätigkeitsjahr. Diese nehmen in den letzten Jahren wieder ständig zu, nachdem sie durch den Aufbau einen 24h Schlüsseldienstes von privaten Firmen vor ca. 10 Jahren, auf 250 pro Jahr reduziert werden konnten.
Die technischen Hilfeleistungen wegen Gasverlust (100), die Kraneinsätze (30), die Wasser/Rohrbrüche (300) und die Einsätze für steckengebliebene Aufzüge (275) sind im Vergleich zum Vorjahr beinahe gleich geblieben.
Im Bereich Weiterbildung wurden in diesem Tätigkeitsjahr außer den täglich abgehaltenen Schulungen und Ausbildungen unserer Einsatzmannschaften, auch eine Vielzahl an Übungen mit anderen Organisationen und Behörden durchgeführt. So wurden mit dem Bozner Flughafen, der Autobahn A22, der Eisenbahn FS, mit verschiedenen Störfallbetrieben, aber natürlich auch mit anderen Einsatzorganisationen wie Feuerwehren, Rettungsdiensten und Hochwasserdiensten, verschiedenste Einsatzszenarien geübt. Die Teilnahme an diesen Übungen kann von unseren Mitarbeitern nur in Überstunden erfolgen, was eine zusätzliche Belastung jedes Einzelnen darstellt.
EH