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Kohlenmonoxid: Information und Prävention
Mit der Fortsetzung der Sensibilisierungsaktion „KO durch CO“ klären die Kaminkehrer und Hafner im lvh gemeinsam mit dem Landesverband der Freiwilligen Feuerwehren und der Berufsfeuerwehr über Kohlenmonoxid-Unfälle auf.
In Südtirol gibt es jährlich zwischen fünf und zehn Kohlenmonoxid-Einsätze. In den vergangenen Jahren haben die Fälle zugenommen. Wie Kohlenmonoxidaustritte ausgeschlossen und eingedämmt werden können, erläuterten heute die Hafner und Kaminkehrer im lvh in Zusammenarbeit mit der Berufsfeuerwehr und dem Landesverband der Freiwilligen Feuerwehren im Rahmen einer Pressekonferenz. „Da CO-Vergiftungen immer noch vorkommen, möchten wir unsere Kampagne fortsetzen und die Bevölkerung weiter sensibilisieren“, erklärte lvh-Vizepräsident Giorgio Bergamo. In Zusammenarbeit mit der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr wurde vor zwei Jahren die Offensive „KO durch CO“ ins Leben gerufen, mit der auf die Gefahren des Kohlenmonoxids aufmerksam gemacht wird. Regelmäßig wurden Informationsveranstaltungen, Beratungen und Werbemaßnahmen umgesetzt, um die Südtiroler genauestens zu informieren.
Im Zuge der Pressekonferenz haben der Obmann der Kaminkehrer im lvh Christian Resch und der Obmann der Hafner im lvh Christian Gross praktisch vorgeführt, wie es zur Kohlenmonoxid-Bildung kommt. Kohlenmonoxid ist leichter als Luft, steigt im Raum auf und kann über undichte Mauern oder Decken und über Lüftungskanäle in angrenzende Räume oder Geschosse gelangen: beispielsweise vom Heizraum in die Wohnräume. Kohlenmonoxid wird auch Atemgift genannt. Atmet der Mensch eine erhöhte Kohlenmonoxid-Konzentration ein, bindet sich das CO direkt an die roten Blutkörperchen (Hämoglobin) und blockiert damit die Aufnahme von Sauerstoff im Blut. Infolgedessen kommt es schnell zu einem Sauerstoffmangel und den damit verbundenen Gesundheitsgefährdungen. Erste Anzeichen sind Kopfschmerzen, Unwohlsein und Müdigkeit. Umso wichtiger ist die Prävention.
„Die Bevölkerung kann sich in Südtirol auf einen leistungsfähigen Feuerwehr- und Rettungs-dienst verlassen. Innerhalb von wenigen Minuten nach Alarm ist eine Feuerwehr vor Ort, um die Menschenrettung und Gefahrenabwehr durchzuführen. Bei CO kann dies aber schon zu spät sein, da Kohlenmonoxid hoch toxisch, das heißt sehr giftig, ist. Deshalb sind alle vorbeugenden Maßnahmen zur Verhinderung der Entstehung von Kohlenmonoxid sprich fachgerechte Anlagen, regelmäßige Kontrollen und Wartungen usw. für die Sicherheit entscheidend“, erklärte Christoph Oberhollenzer, Direktor des Landesverbandes der Freiwilligen Feuerwehren.
„CO-Unfälle treten immer noch in Zusammenhang mit Haussanierungen auf, da der Aspekt der Verbrennungsluftzufuhr vernachlässigt wird. Das Haus wird dichter und die Sauerstoff-versorgung der bestehenden Feuerungsanlagen über die Raumluft ist nicht mehr gewährleistet. Die Menschen denken oft nicht daran, nach Sanierungen die Frischluftzufuhr von Feuerungsanlagen kontrollieren zu lassen“, erklärte Kaminkehrerobmann Christian Resch.
"Natürlich kann man mit CO-Meldern eine zusätzliche Sicherheit in den Wohnungen bzw. Arbeitsplätzen erreichen. Aber wir von der Feuerwehr sind überzeigt, dass wenn die Feuerungsanlagen laut den geltenden Normen, mit den entsprechend ausreichenden Zu- und Abluftöffnungen errichtet werden, ein sicheres Wohnen bzw. Arbeiten in diesen Räumlichkeiten schon garantiert ist", betonte Hauptbrandinspektor Hansjörg Elsler.
Andere Ursachen für eine reduzierte Sauerstoffzufuhr können technische Defekte sein, bedingt durch eine mangelnde Wartung der Feuerstätte. Ebenso können blockierte Abgasanlagen z.B. durch Vogelnester, unsachgemäß genutzte Kamine oder ein Grill im Haus eine erhöhte Kohlenmonoxid-Konzentration bewirken. „Öfen bieten sehr viele Vorteile: sie sind einzigartige Wärmespender, stromunabhängig und CO2-neutral. Allerdings müssen
Feuerstätten regelmäßig überprüft und gewartet werden. Wer eine Haussanierung plant, sollte bereits in der Planungsphase den Installateur für Heizungs- und sanitäre Anlagen, den Kaminkehrer, den Hafner und den Feuerungstechniker zu Rate ziehen, um präventiv alle Aspekte zu analysieren“, unterstrich Christian Gross, Obmann der Hafner im lvh.
EH