Sicheres Heizen
Heizen ohne Gefahr
So viele Kohlenmonoxid Vergiftungen wie noch nie sind in der Heizperiode 2004/05 verzeichnet worden. In mehreren Fällen bestand Lebensgefahr. Glücklicherweise konnte in den allermeisten Fällen das Schlimmste verhindert und die betroffenen Personen konnten durch medizinische Intensivbehandlung gerettet werden. Ursache für die Vergiftungen waren Heizanlagen, die nicht norm- oder sachgerecht betrieben wurden. Solchen Gefahren möchten wir vorbeugen.
Was ist CO?
Kohlenmonoxid (CO) ist ein brennbares, farb-, geruch- und geschmackloses Gas. Es entsteht bei unvollständiger Verbrennung, wenn der Sauerstoffgehalt der Luft zu stark absinkt und somit der für die Verbrennung notwendige Sauerstoff nicht ausreichend zur Verfügung steht. Kohlenmonoxid ist leichter als Luft, steigt im Raum auf und kann über undichte Mauern oder Decken und über Lüftungskanäle in angrenzende Räume oder Geschosse gelangen: beispielsweise vom Heizraum in die Wohnräume. Ein weiterer Grund können auch undichte bzw. nicht korrekt errichtete oder nicht gereinigte Kamine der Heizungsanlagen sein. Über diese kann das CO über mehrere Stockwerke verteilt in die Wohnräume gelangen.
Was bewirkt CO im Körper?
Kohlenmonoxid gilt als Atemgift. Da es dem roten Blutfarbstoff Hämoglobin viel ähnlicher ist als Sauerstoff, geht es mit diesem eine stabilere Verbindung ein und beeinträchtigt den Sauerstofftransport im menschlichen Körper.
Wie erkennt man eine CO-Vergiftung
Die Symptome einer CO-Vergiftung sind vielfältig. Ohne eindeutige Begleitumstände (Brand-, Abgasquelle) ist eine Diagnose daher meist schwierig. Organe mit einem hohen Sauerstoffbedarf wie Herz oder Gehirn reagieren besonders empfindlich. Während für Raucher eine zehnprozentige Konzentration an CO-Hämoglobin im Blut Normalzustand ist, kann dies bei manchen Menschen bereits Vergiftungserscheinungen bewirken; beeinträchtigt sind meist das Zeitempfinden und die Sehleistung.
Bei mittleren Konzentrationen von zehn bis zwanzig Prozent können Stirnkopfschmerzen, Erschöpfung und Atemnot auftreten. Steigt die Konzentration auf bis zu 30 Prozent, kann es zu Brustschmerzen ähnlich einer Angina Pectoris, Herzrhythmusstörungen, Halluzinationen, Apathie, Krampfanfällen Bewusstseinseinschränkungen, Lähmungserscheinungen und anderen neurologischen Beschwerden kommen. Bei Vergiftungen mit einer Blockade von 40 bis 50 Prozent des Hämoglobins tritt Bewusstlosigkeit ein, die zum Tod durch Störung des Temperatur- und Atemzentrums im Gehirn führen kann.
Wann ist meine Heizung sicher?
Für die Verbrennung fester, flüssiger und gasförmiger Brennstoffe muss Sauerstoff zur Verfügung stehen. 21 Volumensprozent macht der Sauerstoffanteil der Luft aus. Luft mit diesem Sauerstoffgehalt muss beim Heizen im Ofen oder beim Kochen mit dem Gasherd kontinuierlich zur Verfügung stehen. Das schreiben auch die verschiedenen Technischen Vorgaben und Bestimmungen vor, die eine ununterbrochene Raumlüftung (Mindestlüftungsfläche für die verschiedenen Anlagen von 80 cm² bis 200 cm² , das sind 8 cm x 10 cm bis 10 cm x 20 cm) oder eine direkte Luftzufuhr von außen vorsehen. Diese Lüftungsflächen müssen ständig offen bleiben, dürfen also nicht geschlossen werden. Die Vorschriften über die notwendige Luftzufuhr für die Heiz- und Gasanlagen sind in der heutigen Zeit des energiesparenden Bauens besonders zu beachten, da die wärmegedämmten Gebäude mit ihren abgedichteten Fenstern und Türen jeglichen Luftdurchzug und somit eine Frischluftzufuhr verhindern.