Ereignisse
Um zu wissen, was sein wird, muss man wissen, was war. Dieser Devise folgt die Agentur für Bevölkerungsschutz im Rahmen eines Projektes mit dem Kürzel ED30, wobei die Buchstaben E und D für „EreignisDokumentation“ stehen. Im Zuge des Projektes werden alle relevanten und verfügbaren historischen (aber auch aktuellen) Daten zu Naturereignissen wie Überschwemmungen, Murgänge, Rutschungen, Bergstürze und Lawinen gesammelt, digital aufbereitet und so allen an Planung und Schutz Beteiligten zur Verfügung gestellt.
Die Ereignisdokumentation wird demnach eine weitere Säule des Risikomanagements der Landesagentur für Bevölkerungsschutz. Sie verlässt sich nicht „nur“ auf Schutzmaßnahmen, auf die Notfallplanung und -vorbeugung, sondern schafft sich mit ED30 auch ein historisches Archiv, das vor allem die Raum- und Gefahrenzonenplanung wesentlich erleichtert. Dies auch vor dem Hintergrund einer heute weit intensiveren Raumnutzung, die die Schäden bei Naturereignissen – insbesondere also nach intensiven oder lang anhaltenden Niederschlägen – enorm in die Höhe treibt.
Das im Zuge von ED30 entwickelte Informationssystem besteht aus vier Hauptelementen:
- einem Geländeformular, in das der Naturgefahren-Experte vor Ort unmittelbar nach einem Ereignis alle relevanten Daten und Erhebungen einträgt;
- einem digitalen Archiv, in dem die erhobenen Daten aller aktuellen und historischen Ereignisse gesammelt werden;
- einer digitalen Karte auf GIS-Basis, dank derer die geographische Ausdehnung eines Ereignisses sichtbar gemacht werden kann;
- einer multimedialen Dokumentation bestehend aus Fotos und Videos, die am Boden genauso gemacht wurden wie aus dem Hubschrauber heraus.
Die ED30-Ereignisdatenbank erleichtert nicht nur die Raum- und Gefahrenzonenplanung, sondern auch die Vorbereitung auf den Ernstfall. Zudem soll sie neue Erkenntnisse zur Entstehung und zu den Auswirkungen von Naturereignissen liefern.