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Ethnische Konflikte lösen: Südtirol als Beispiel für Georgien und Abchasien - Delegation bei LH Durnwalder

(LPA) Welche Faktoren haben dazu geführt, dass heute in Südtirol verschiedene Volksgruppen friedlich zusammenleben können? Landeshauptmann Luis Durnwalder hat heute (12. April) diese Frage einer Regierungsdelegation aus Georgien und Vertretern der Provinz Abchasien beantwortet. Dialog, Kompromissbereitschaft und die Suche nach einem Konsens zwischen Mehr- und Minderheit seien in Südtirol ausschlaggebend, so der Landeshauptmann.

Südtirol als Vorbild
In vielerlei Hinsicht, so das Ergebnis des heutigen Gespräches, sei die derzeitige Situation zwischen Georgien und Abchasien vergleichbar mit jener Südtirols in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg. Während in der Republik Abchasien der Ruf nach Unabhängigkeit laut wird, setzt Georgien auf die Einheit des Staatsgebietes. Gelöst werden soll dieser Konflikt einerseits mit Hilfe der UNO, andererseits aber auch unter Zuhilfenahme praktischer Beispiele, wie andernorts ehtnische Konflikte friedlich beigelegt werden konnten.

Vor diesem Hintergrund ist derzeit - im Gefolge des Besuchs von Präsident Michail Saakashvili vor einigen Wochen - eine Delegation bestehend aus Vertretern der georgischen Regierung und der Regierung der Republik Abchasien in Südtirol unterwegs, um sich mit dem Autonomie-Modell und dem Zusammenleben vertraut zu machen. Im Gespräch mit dem Landeshauptmann wurden der für die ethnischen Belange zuständige georgische Minister Georgui Khaindrava, der Außenminister der Republik Abchasien, Sergey Shamba, der Abgeordnete Beslan Bubta sowie Vertreter der UNO, darunter die für Georgien zuständige Botschafterin Heidi Tagliavini, in erster Linie über das Werden der Autonomie, über deren dynamische Handhabung und die Schutzbestimmungen für die einzelnen Volksgruppen informiert.

Durnwalder betonte heute den georgischen und abchasischen Gästen gegenüber, dass die Entwicklung der Autonomie es den drei Sprachgruppen ermöglicht habe, friedlich zusammen zu leben und sich weiter zu entfalten, ohne dabei ihre Identität einzubüßen. "Es gibt natürlich auch hier Probleme - wie in allen Gesellschaften - aber sie sind dank der Autonomie überwindbar", so der Landeshauptmann. Dabei betonte er aber auch, dass Südtirol zwar als Modell für die Lösung ethnischer Konflikte dienen könne, die Südtiroler Autonomielösung aber nicht die einzig mögliche sei. "Nur über den Dialog und die Bereitschaft, Kompromisse zu finden ohne dabei die Minderheit zu übervorteilen, ist ein friedliches Zusammenleben zu erreichen", so der Landeshauptmann heute.

chr

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