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Projekt "Alba": Positive Bilanz nach knapp eineinhalb Jahren
(LPA) Ende Mai geht das Projekt mit dem Namen "Alba" zu Ende, das sich der Eingliederung ehemaliger Prostituierter verschrieben hat. Drei Frauen haben seit September 2003 dank des Projektes den Absprung aus der Szene geschafft und sind erfolgreich in die Arbeitswelt eingegliedert worden, fünf weitere durchlaufen derzeit die verschiedenen Phasen von "Alba". Aufgrund des Erfolges soll nun „Alba 2“ angegangen werden.
Eine ganze Reihe von Institutionen und Organisationen haben sich im Herbst 2003 zusammengefunden, um ausstiegswilligen Prostituierten konkrete Unterstützung anzubieten. So wurde das Hilfsprojekt "Alba" aus der Taufe gehoben, das vom Landesamt für Familie, Frau und Jugend koordiniert wird und an dem die Sozialgenossenschaft "Volontarius", die Vereinigung "La strada / der Weg", das Konsortium der Sozialgenossenschaften und der Betrieb der Sozialdienste der Gemeinde Bozen mitarbeiten. Unterstützung erfährt "Alba" außerdem von den Ordnungshütern, der Staatsanwaltschaft und einer Reihe weiterer öffentlicher und privater Einrichtungen.Ende Mai läuft nun das Projekt "Alba" aus, weshalb die Beteiligten auf ihrer letzten Koordinationssitzung Bilanz gezogen haben. Und zwar eine durchwegs positive. Seit September 2003 sind Streetworker von "Alba" zwei Mal wöchentlich ausgerückt, um Prostituierte zu betreuen. An jedem dieser Tage wurde im Durchschnitt mit rund 15 Frauen gesprochen. Bis dato haben drei ehemalige Prostituierte dank "Alba" den Ausstieg aus der Szene geschafft und das Projekt beendet. Das heißt, sie haben eine Arbeitsstelle und eine eigene Wohnung gefunden. Fünf weitere Frauen durchlaufen derzeit die verschiedenen Phasen des Projektes, haben also entweder bereits einen Arbeitsvertrag, absolvieren ein Praktikum oder sind noch in der Phase der Orientierung, in der ausgelotet wird, in welchen Arbeitsbereichen die Frauen am besten eingesetzt werden können.
Bei "Alba" unterscheidet man drei Projektphasen, vom ersten Kontakt meist auf der Straße über eine erste Betreuung (genannt: "Notaufnahme") bis hin zur Eingliederung in die Arbeitswelt. Entscheidet sich eine Frau, am Projekt "Alba" teilzunehmen, wird ihr in der Phase der "Notaufnahme" eine geschützte Wohnung zur Verfügung gestellt, sie bekommt die Möglichkeit, ihre rechtliche Situation in Ordnung zu bringen, wird sozial betreut und kann sich dann bewusst entscheiden, ob sie auf die Straße oder in ihre Heimat zurückkehren oder in die Südtiroler Arbeitswelt eingegliedert werden will. Entscheidet sie sich für letzteres, wird ein Programm ausgearbeitet, mit dem ihre Eingliederung in Gesellschaft und Arbeitswelt verfolgt wird. So bekommen die Frauen Unterstützung bei Ausbildung und Arbeitsplatzsuche und werden auch weiterhin begleitet.
Aufgrund der durchwegs positiven Bilanz, die die Projektträger gezogen haben, wird eine Neuauflage des Eingliederungs-Projektes ("Alba 2") ins Auge gefasst, in dessen Rahmen die angebotenen Dienstleistungen noch erweitert werden sollen. Kontakt zum Projekt "Alba" gibt’s über die Nummer 335 1438704.
chr