News / Archiv

News

Am Montag ist Weltflüchtlingstag

LPA - Am kommenden Montag, 20. Juni, ist der jährliche Weltflüchtlingstag. Etwa 10.000 Flüchtlinge suchen jährlich in Italien um Asyl an, 3000 davon dürfen auf italienischem Staatsgebiet bleiben. In Südtirol wurden im Vorjahr von der Caritas-Flüchtlingsberatungsstelle, die vom Landesressort für Gesundheit und Sozialwesen finanziert wird, etwa 440 Menschen betreut.

Viele tausende Zuwanderer kommen aus Arbeitsgründen nach Südtirol und Italien, während nur wenige Personen um Asyl ansuchen. Die Arbeitsmigranten ziehen freiwillig, meist mit einem konkreten Migrationsprojekt und oft nur für eine bestimmte Zeitspanne in ein fremdes Land ihrer Wahl. Bei den Asylantragstellern handelt es sich hingegen um Menschen, die aus begründeter Furcht vor Verfolgung wegen ihrer Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen ihrer politischen Überzeugung ihr Heimatland verlassen müssen. Für sie erfolgt der Aufbruch oft unvorbereitet, ohne konkrete Vorstellungen und meist ohne Rückkehr, da anerkannte Flüchtlinge, sofern sie ihren Flüchtlingsstatus nicht verlieren wollen, nicht mehr in ihre Heimat zurückkehren dürfen.

Außerdem dürfen Asylantragsteller, so lange nicht über ihren Rechtsstatus entschieden wurde, keiner Arbeit nachgehen – da ansonsten die „Gefahr“ einer schnellen Einbürgerung viel zu groß sei. Im Jahr 2004 wurden Italienweit, laut Angaben der Zentralkommission für die Anerkennung als Flüchtling, insgesamt 9019 Entscheidungen gefällt (2003 waren es 11.319). Von den 9019 Fällen wurden nur 781 als Flüchtlinge im Sinne der Genfer Konvention anerkannt. 2350 Personen erhielten zwar nicht die Anerkennung, dennoch einen indirekten Schutz durch die Empfehlung an die zuständige Quästur, eine befristete Aufenthaltsgenehmigung aus humanitären Gründen auszustellen.

In Südtirol wurden durch die Flüchtlingsberatungsstelle der Caritas, die vom Ressort Gesundheit und Sozialwesen finanziert wird, im Jahr 2004 289 Männer und 154 Frauen betreut. Es handelte sich dabei um 77 Familien (272 Familienmitglieder) und 171 Einzelpersonen. Die Hilfesuchenden stammten vorwiegend aus folgenden Regionen: Kosovo (76), Türkei (65), Irak (48) und Mazedonien (45). Unter ihnen befanden sich auch Angehörige ethnischer Minderheiten, wie jene der Roma und der Kurden.

Die Führung der zurzeit einzigen öffentlichen Flüchtlingsunterkunft in Südtirol, der ehemaligen „Gorio“-Kaserne am Bozner Boden mit insgesamt 45 Plätzen für Asylantragsteller, wurde von der Vereinigung „Volontarius“ übernommen. 2004 wurden ca. 100 Personen im Flüchtlingszentrum betreut. Außerdem wurden einzelne, teils sehr aufwändige Projekte wie etwa die außerschulische Betreuung der Flüchtlingskinder mit großem Erfolg in die Wege geleitet, teilt das Landesressort für Gesundheit und Sozialwesen mit.

ohn

Andere Mitteilungen dieser Kategorie

Tag der Autonomie 2014

Tag der Autonomie 2015

Tag der Autonomie 2016

Tag der Autonomie 2017

Tag der Autonomie 2018

Tag der Autonomie 2019

Tag der Autonomie 2020

Pariser Vertrag

Historiker-Tagung Schloss Sigmundskron – die Referate

 Sitemap